Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schattensurfer (German Edition)

Die Schattensurfer (German Edition)

Titel: Die Schattensurfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Wiest
Vom Netzwerk:
checken, wie weit ihr seid. Vier Wochen sind vergangen. Habt ihr schon eine abgefahrene Idee?“
    Die Schattensurfer liefen rot an wie Kirschsaft. Keiner sagte ein Wort und dann redeten alle durcheinander. Marc Bodin hob die Hände und grinste breit. „Lasst uns Astroschaummilch trinken. Dann quatschen wir in aller Ruhe über eure Pläne. Ich bin total gespannt, was ihr euch ausgedacht habt. Die anderen Gruppen haben sich mächtig ins Zeug gelegt. Eine Gruppe plant ein Fahrgeschäft, größer als der gesamte Lunapark. Das ist fantastisch. Kalawesi liebt große Ideen. Und ich selbst denke über ein Hologramm als Fahrgeschäft nach. Wenn ich bessere Computer hätte, könnte ich es bauen.“
    Marc Bodin drehte einen Stuhl, sodass die Lehne nach vorne zeigte und setzte sich. Wie Erstklässler reihten sich Luan, Pablo, Nele, Chris, Nick und Emil um ihn. Alle bestellten Astroschaummilch.
    Luan fühlte sich wahnsinnig dämlich. Wie sollte ihr Skateboard gegen ein Fahrgeschäft ankommen, das größer war als der gesamte Lunapark, ganz zu schweigen von Marcs Hologramm-Achterbahn? Luans Hände zitterten.
    Alle glotzten Marc mit großen Augen an. Nicht einmal Nele fand den Mut etwas zu sagen.
    „Dann lasst sehen! Werft die Computer an!“, sagte Marc Bodin und klopfte Pablo freundschaftlich auf die Schulter.
    „Also“, begann Pablo zögerlich. „so ein richtiges Plan-Hologramm haben wir nicht.“
    Luan meinte zu sehen, wie Marcs Augen zuckten. Doch nur für einen winzigen Augenblick. Marc Bodin hatte sich sofort wieder im Griff und sein Zahnpastalächeln breitete sich übers ganze Gesicht. „Das ist doch überhaupt kein Problem. Beschreibt mir eure Idee. Es ist nicht wichtig, ob ihr ein hübsches Hologramm erstellt habt. Auf die Idee kommt es an“, sagte Marc und blinzelte Luan zu.
    „Na ja, wir haben es schon gebaut. Ist noch nicht ganz fertig. Aber ...“, stammelte Luan und kam sich plötzlich ganz bescheuert vor. Immer wieder musste er an die Erfindung der anderen denken: größer als der ganze Lunapark.
    Vorsichtig stellte Nele das Skateboard auf den Tisch.
    Es sah wirklich nicht besonders aus, überlegte Luan. Ein Holzbrett eben. Leuchtbauteile außen herum. Und hinten das kleine Kästchen. Der Bersolantrieb und die Computersteuerung. Und obendrauf diese mausgraue Connectormatte – echt nicht beeindruckend.
    Marc Bodin hielt seine Mundwinkel nach oben gezogen, aber ein echtes Lächeln sah anders aus. „Das ist ja großartig“, sagte er. „Ihr habt also schon ein kleines Modell gebaut. Nicht schlecht. Es soll wahrscheinlich groß wie ein Kreuzfahrtschiff werden.“
    „Das ist kein Modell“, sagte Chris. „Das ist unsere Attraktion.“
    „Der RainbowRider“, erklärte Nick.
    Und in diesem Moment wurde Luan klar, wie lächerlich ihr fliegendes Skateboard war.
    „Also das soll die neue Spitzenattraktion im Lunapark werden. Ein beleuchtetes Holzbrett. Kinder, mir ist nicht nach Scherzen zumute. Ich habe letzte Nacht wenig geschlafen. Was soll der Unfug?“, sagte Marc Bodin und rührte energisch in seiner Astroschaummilch. „Luan, gerade von dir hätte ich mehr erwartet.“
    Luan sank zusammen. Am liebsten hätte er sich unter den Tisch verkrochen. Er starrte auf das Skateboard, wagte nicht aufzusehen. Wahrscheinlich hatte Marc recht.
    Da schnappte sich Pablo das Skateboard. Er schlug mit der Faust auf den Tisch und fauchte: „Marc, du kommst jetzt mit in den Hof und probierst den RainbowRider aus. Wenn er dir nicht gefällt, darfst du uns gerne wieder Toiletten programmieren lassen. Aber nur dann!“
    Marc wischte sich mit dem Ärmel Astroschaum vom Mund. „Na meinetwegen“, sagte er säuerlich. „Aber denkt daran, ihr habt genau eine Chance. Wenn es um den Lunapark geht, verstehe ich keinen Spaß.“ Marc kniff die Augen zusammen. Sein Lächeln war zum ersten Mal verschwunden.
    Die Schattensurfer begleiteten Marc zum Aufzug. Während der Fahrt hinunter sprach keiner ein Wort. Marc Bodin starrte über die Schattensurfer hinweg, als gäbe es an der Aufzugswand etwas furchtbar Interessantes zu entdecken.
    Als sie ins Freie traten, sagte er ziemlich frostig: „Dann mal los.“
    Pablo ließ das Skateboard aus seinen Händen gleiten. Luan startete den Bersolantrieb. Er zischte fast lautlos. Ein Glück, dass Nele den Bersolkonverter noch gereinigt hatte. Richtig gut hörte sich der Motor an.
    Der RainbowRider schwebte. Sein Rand glühte rundum in allen Regenbogenfarben. Irgendwie sieht das schon super aus,

Weitere Kostenlose Bücher