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Die Schattensurfer (German Edition)

Die Schattensurfer (German Edition)

Titel: Die Schattensurfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Wiest
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zu.
    Und Emil überlegte laut: „Die Programmierung der Wandernden Wände wird nicht einfach. Die Besucher sollen ordentlich Angst bekommen, aber sie dürfen nicht verletzt werden.“
    „Seid ihr denn komplett bescheuert?“, regte sich Luan auf und schlug mit der Faust auf den Tisch. „Kalawesi platzt hier herein und macht unsere Superidee platt, nur weil er wegen RUHL die Hosen voll hat. Marc hätte uns sicher den RainbowRider bauen lassen. Der hat meine Idee verstanden.“
    „Du bist doch nur neidisch“, schoss Nele zurück. Aus ihren Augen schienen Blitze zu zucken.
    „Ich? Neidisch? Niemals!“
    „Beruhige dich, Luan“, sagte Pablo. „Vielleicht ist es wirklich besser so. Wir bekommen keinen Ärger und dürfen ein cooles Fahrgeschäft entwickeln.“
    „Du also auch“, fauchte Luan. „Ich werde den RainbowRider bauen. Wenn es sein muss alleine.“ Luan sprang zornbrodelnd auf. Er wollte hinausrennen. Doch Chris stellte sich ihm in den Weg. Chris war nicht nur einen halben Kopf größer, sondern auch fast doppelt so breit. Er sah aus, als würde er im Moment überhaupt keinen Spaß verstehen. Chris packte Luan am T-Shirt und sagte: „Wir wollen keine Toilettensteuerung mehr programmieren. Wir bauen das Labyrinth mit den Wandernden Wänden und kein Skateboard. Hast du verstanden?“
    Luan zitterte vor Wut. Diese Ungerechtigkeiten kannte er von den Häppy Kidz. Mama Berta befahl und alle mussten nach ihrer Pfeife tanzen. Luan fühlte die gleiche Ohnmacht wie damals.
    „Ja, in Ordnung“, zischte Luan und schob sich an Chris vorbei. Wütend rannte er in sein Zimmer und schmiss sich aufs Bett. Er heulte und biss so fest ins Kissen, dass der virtuelle Schaum platzte.
    Luan wusste nicht, wie lange er so dagelegen hatte. Irgendwann klopfte es.
    Pablo schob sich durch die Tür und Nacho. Begeistert stupste Nacho Luan mit seiner kalten Nase und schlabberte ihn ab.
    „Was willst du?“, fragte Luan, ohne aufzusehen.
    „Sei nicht beleidigt, Luan. Du weiß ganz genau, dass wir keine Wahl haben. Es ist tausend Mal besser, wir arbeiten an dem Labyrinth, als an irgendeiner Toilettensteuerung. Für Kalawesi ist es zu gefährlich, den RainbowRider zu bauen. RUHL würde Fragen zu den Skateboards stellen. Natürlich würde alles auffliegen und RUHL würde den Lunapark schließen.“
    „Kalawesi ist ein Feigling“, schimpfte Luan.
    Pablo schüttelte den Kopf. „Ein bisschen ist es auch unsere Schuld. Wir sind nach Mallinport geflogen. Uns haben die Sipos verfolgt.“
    Luan setzte sich im Bett auf. Sicherlich, irgendwie hatte Pablo recht. Es wäre idiotisch, wenn Kalawesi den Lunapark aufs Spiel setzte.
    „Na gut“, seufzte Luan schließlich, „ich mache bei dem bescheuerten Labyrinth mit, aber du hilfst mir, Skateboards zu bauen. Heimlich, verstehst du.“
    „Hast du nicht verstanden. Das geht nicht. Wir können keine Skateboards bauen.“
    Luan lachte. Seine tintenblauen Augen funkelten verschwörerisch: „RUHL wird von unseren Skateboards nichts erfahren. Wir benutzen sie nur in der Schattenstadt und fahren nie mehr nach Mallinport. Versprochen.“
    Pablo grübelte. Schließlich nickte er und hielt Luan die Hand hin. „Abgemacht“, sagte er, „aber du nennst das Labyrinth nie mehr blöd. Und kein Mensch darf vom RainbowRider erfahren.“
    Luan würgte seinen Ärger hinunter. Er schlug ein. Na gut, wenn es sein musste, würde er an den Wandernden Wänden mitarbeiten. Aber in Gedanken war er längst beim RainbowRider und da gab es ein kleines Problem: Die beiden Prototypen waren weg und Kalawesi hatte die restlichen Bersolmotoren aus dem Hof mitgenommen.
    „Jetzt komm endlich. Die anderen warten“, riss ihn Pablo aus seinen Gedanken.
    Im Gemeinschaftsraum brüteten die Schattensurfer über den Wandernden Wänden, als hätte es nie eine bessere Idee gegeben. Die Skateboards schienen aus ihren Köpfen radiert.
    „Luan, du könntest die Steuerung der Förderbänder programmieren“, kommandierte Nele.
    Luan biss die Zähne zusammen und nickte. Warum musste sich Nele so aufführen? Am liebsten hätte er ihr eine gescheuert. Aber er hatte Pablo versprochen mitzumachen. Luan schnappte sich seinen Blitzmaster und begann zu programmieren. Lustlos hämmerte er in die Tasten. Irgendwie würde die Software schon funktionieren, aber elegante Programmierung sah anders aus. Er konnte sich nicht auf die Wandernden Wände konzentrieren. Immer wieder kreisten seine Gedanken um die Skateboards und er musste an Sansibar

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