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Die Schatzhöhle

Die Schatzhöhle

Titel: Die Schatzhöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berndt Guben
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trifft.«
»Du Ugawambi mitnehmen?«
»Nein, du mußt bei den Trägern bleiben.«
»Träger können allein gehen. Ugawambi mit zu arabische Freunde.«
»Nein, verdammt nochmal, du bleibst hier.«
»Dann wir umkehren. Ich nix reiten allein durch Wald.«
    »Ich habe dich als Führer angeworben. Du hast mir zu gehorchen. Du bleibst hier.«
    »Aber Ugawambi sehen gern gefangene Sklaven. Er sich freuen, daß er nix dabei sein.« »Nehmen wir ihn mit«, sagte Tscham. »Wir werden ja sehen, ob er sich uns fügt. Wenn nicht, verkaufen wir ihn an die Araber.«
    Die letzten Worte hatte er so laut gesprochen, daß der Schwarze sie verstanden hatte.
»Ihr mich verkaufen, dann ohne Führer«, meinte er.
»Dann bleib bei den Trägern.«
»Ihr mich wirklich verkaufen, wenn mitgehen?«
»Bestimmt«, versicherte ihm Michel.
    »Macht nix«, grinste Ugawambi. »In Sansibar wieder frei. Ugawambi kennen alle Sklavenjäger. Ihr mich ruhig verkaufen. Dann zurück und mit Arabern wieder auf Sklavenjagd.« »Komm mit«, sagte Michel.
    Sie ritten, so schnell es das Gelände erlaubte. Die Richtung der Gewehrschüsse stimmte fast haargenau mit der Richtung auf der Kartenskizze überein.
    Als sie etwa eine Dreiviertelstunde geritten waren, sahen sie in nicht allzu weiter Entfernung
eine schwelende Rauchwolke über den Bäumen lagern.
Michel hielt darauf zu. Ugawambi aber meinte:
    »Nix dort reiten. Dort alles tot und verbrannt. Vonhier nach da« — er wies nach Norden — »dann wir treffen Araber.«
    Michel, Tscham und Ojo ritten weiter. Ugawambi folgte ihnen kopfschüttelnd. Wozu war er der Führer?
    Als sie an die schwelenden Hütten kamen, verhielten sie die Pferde. Der Rauch hatte sich schon ziemlich verzogen.
    Michel gewahrte am Rand des Brandes einen Schatten, der sich bewegte. Auch Ugawambi hatte ihn erspäht. Er saß ab und stürzte dorthin, wo er die Bewegung gesehen hatte. Es währte nur ein paar Sekunden, dann kam der lange Kerl mit einem zappelnden Etwas auf den Armen wieder. Das Etwas entpuppte sich als ein weinendes Mädchen, dem beim Anblick der weißen Männer, vor allem wohl des bärtigen Ojo, den es für einen Araber halten mochte, die Tränen versiegten. Aus angstvollen Augen starrte es die Reiter an. »Frag sie, was hier los war«, sagte Michel zu Ugawambi.
    Die Kleine brachte anfangs vor Aufregung keinen vernünftigen Satz heraus.
    Ugawambi wurde zornig, hob die Hand und wollte sie schlagen. »Bist du verrückt?« fuhr ihn Michel an.
    »Dumme Weib«, meinte Ugawambi, »So lange Prügel, bis reden.«
    »Wenn du sie schlägst, bekommst du meine Reitpeitsche übergezogen, du dummer Tölpel!« Das Mädchen war Zapa. Sie begann auf einmal auf Ugawambi einzureden. Die Worte sprudelten nur so von ihren Lippen. Sie schien gemerkt zu haben, daß der hell
    häutige Mann, der auch so ganz anders gekleidet war als die Sklavenjäger, keine böse Absicht hatte. Wenigstens schaute sie ihn, während sie sprach, ununterbrochen an. »Was sagt sie?« fragte Michel.
    »Vor einer Stunde Sklavenjäger kommen. Hütten anzünden, bis alle ersticken oder zu Araber gehen. Dann mitnehmen ihren Mann.«
    »Ihren Mann? Ist das kleine Ding da verheiratet?« fragte Michel erstaunt. Ugawambi nickte.
    »Sagen, hier jung heiraten, weil richtige Männer schon vor zwei und drei und vier Jahren gefangen. Früher leben an große Fluß.« Er deutete mit der Hand nach Norden.
    Michel und Tscham stiegen ab. Ojo nestelte eine Decke los und reichte sie ihr vom Pferd zu. Sie war sprachlos.
    Nach und nach erzählte sie den Vorgang mit allen Einzelheiten.
    »Wir werden dir deinen Mann wiederbringen«, sagte Michel entschieden und Tscham nickte zustimmend.
    »Du ihn kaufen von Araber, Massa?« fragte Ugawambi, verblüfft über die Verrücktheit seines Herrn.
    »Schwatz nicht«, fuhr ihn Michel an. »Du bleibst jetzt hier und wartest auf die Träger. Wir reiten den Arabern nach. Paß gut auf die Frau auf. Wenn ihr etwas passiert, prügle ich dich!« Ugawambi schüttelte zwar verständnislos den Kopf. Als er aber die drohende Miene Michels sah, fügte er sich, ohne zu murren.
    Schweigend wandten die drei Freunde ihre Pferde und setzten sich auf die Spur der Menschenjäger.
    Michel griff nach seiner Muskete und überprüfte die Ladung. Er war innerlich aufgewühlt und spürte zumerstenmal in seinem Leben einen tiefen, ehrlichen Drang nach Vergeltung.
    Da war ein fleißiges Negervolk, wohnte friedlich in seinen Hütten und bebaute die
    selbstgeschaffenen Felder, bis so ein

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