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Die Schatzhöhle

Die Schatzhöhle

Titel: Die Schatzhöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berndt Guben
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die Sättel zu arbeiten. Aber als das gelungen war und Abu Sef spürte, daß er die Schmerzen, die das Reiten verursachte, ohne weiteres ertragen konnte, hatte er sofort wieder Oberwasser.
    Zu den vieren, die außer ihm noch die Pferde mit Beschlag belegt hatten, sagte er:
    »Wir reiten so schnell wie möglich nach Tanga und holen Hilfe von dort.«
    »Aber das geht nicht«, sagte einer, »wir brauchen in unserem Zustand mindestens zwei Tage hin. Und bis die Helfer da sind, vergehen vier oder fünf Tage. Indessen liegen die anderen fast bewegungslos auf der Stelle festgebannt, sind schutzlos dem Regen ausgesetzt, und manche von ihnen werden vielleicht sterben. Nein, das geht nicht!«
    »Hund!« schrie ihn Abu Sef an. »Haben sie nicht selbst gesagt, daß sie sich dem Kismet fügen wollen? Nun, es ist Schicksal, daß wir fünf die Pferde bekommen haben. Laßt sie verrecken! Allah wird ihnen beistehen.« Die Gesichter der vier anderen wurden hart. Einer sagte:
    »Deine Eigensucht ist so groß wie deine Hartherzigkeit ! Seit fünfzehn Jahren jagen die meisten von uns mit dir die Wilden ! Seit fünfzehn Jahren hast du das meiste dabei verdient! Und nun, in der Not, willst du die, denen dudeinen Reichtum verdankst, verderben lassen! Schande über dich, Abu Sef! Wir werden nie mehr Sklaven für dich fangen !«
    »Schwächlinge«, sagte Abu Sef verächtlich. »Ihr seidmir viel zu zart besaitet für spätere Jagden!
Bleibt hier und krepiert mit den anderen! Ich reite.«
Er wandte sein Pferd und trabte davon.
    Die vier ritten zu den Verwundeten und erklärten was vorgefallen war. Ein Wutgeheul stieg auf. Alle schworen dem Anführer Rache.
    »Wir werden mit Allahs Hilfe versuchen«, sagte der Sprecher von vorhin, »die anderen Pferde oder wenigstens ein paar von ihnen einzufangen.«
    Und so geschah es. Die Verwundeten suchten die ganze Gegend ab. Als die Nacht kam, hatten sie sechs weitere Pferde eingefangen. Aus Gestrüpp und dem blauen Seidenzelt Abu Sefs stellten sie einige Tragen her, die sie zwischen je zwei Pferden befestigten. In diese Tragen legten sie, als sie am kommenden Morgen ein Gebet zu Allah geschickt hatten, diejenigen Kameraden, die nicht reiten, also auch nicht zu zweit auf einem Pferd sitzen konnten. Dann setzte sich der Zug in Bewegung. Langsam aber stetig ging es voran.
    Und nach drei Tagen hatten sie völlig erschöpft Tanga erreicht, das damals noch ein kleiner arabischer Küstenort war. Von den Fischern, die hier wohnten, hörten sie, daß Abu Sef einen Tag früher in erbarmungswürdigem Zustand angekommen war, sich aber keine Zeit zur Pflege seiner eiternden Wunde gelassen hatte, sondern mit einer arabischen Dhau sofort nach Sansibar weitergesegelt war.
    »Der Hund«, knirschte Hassan, der Junge, den das Wundfieber schüttelte.
    So waren die vierzehn ohne Geldmittel zu besitzen, allein auf die Gnade der Fischer angewiesen. Aber sie schworen sich angesichts ihrer Not, nicht zu ruhen, bis sie sich an Abu Sef gerächt hätten.
    Abd el Ata, der älteste von ihnen, übernahm jetzt die Führung des Sklavenjägerhaufens, der sich von diesem Tage an einen Namen gab, wie ihn Geheimbünde trugen. Sie nannten sich die »Dreizehn Verlassenen«, und Abu Sef würde wahrscheinlich noch manchesmal den Tag verfluchen, an dem er seine Leute hartherzig im Stich gelassen hatte.

    43

    Der Pfeifer hatte ein Donnerwetter über die Träger und ihren Führer niedergehen lassen. Die Burschen hatten während der Tage, in denen sie hinter den Sklavenjägern herjagten, nur gefaulenzt und reichlich von den Vorräten gegessen, die bis zum »Berg der bösen Geister« reichen sollten. Sie hatten vor Langeweile soviel vertilgt, daß Michel gezwungen war, die BantuNeger und ihren Häuptling Baluba, der trotz seines Alters die Strapazen überstanden hatte, um Maismehl zu bitten.
    Die Dankbarkeit der Naturkinder war so groß, daß sie sich auch selbst geschlachtet hätten, um ihren Befreiern Nahrung zu geben. Baluba ließ Michel zu sich ins Zelt bitten. Was Baluba sagte, war etwa folgendes:
    »Wir wissen nicht, was unsere großen Freunde nun vorhaben. Wir möchten ihnen aber nach besten Kräften helfen. Die »Pfeifende Donnerbüchse«« — damit war Michel gemeint — »möge uns sagen, was wir für ihn tun können.«
    Der Pfeifer ließ sagen, daß sie ausgezogen seien, um weiter im Innern des schwarzen Erdteils einen Berg zu suchen, auf dem der ewige Schnee liege.
    Der Häuptling sah ihn mit tiefem Erschrecken an. Seine Antwort war

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