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Die Schatzsucher-Mafia schlägt zu

Die Schatzsucher-Mafia schlägt zu

Titel: Die Schatzsucher-Mafia schlägt zu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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war. Den hätte ich erkannt. Weshalb fragen Sie? Stimmt was
nicht?“
    „Nur ein Mißverständnis. Die
Frau meines Kollegen bat mich, den Wagen zu holen, wußte aber nicht, ob ihr
Mann inzwischen einen andern damit beauftragt hat. Ihr Mann ist gleich früh mit
dem Flieger weg. Den Parkschein hat sie in seiner Jacke gefunden.“

    Der Kassierer schob die Brauen
zusammen. „Aber der, der den Jeep geholt hat — der hatte doch auch einen
Parkschein. Muß einen gehabt haben.“
    Mürr nickte. „Für einen anderen
Wagen. Seinen — natürlich. Der steht jetzt noch irgendwo im Haus. Ein heller
Mercedes.“
    „So geht das aber nicht. Für
den ist ja nun kein Parkschein vorhanden.“
    „Doch!“ Mürr grinste. „Der
hier!“ Er zeigte seinen Parkschein und zog gleichzeitig die Autoschlüssel für
den weißen Jeep aus der Tasche. „Mal sehen, ob ich Gunters Mercedes finde. Dann
nähme ich ihn gleich mit. Wissen Sie: Dieses hin und her um den Jeep ist ein
bißchen verzwickt. Der wurde nämlich von einem, der ihn sich geliehen hat,
weiter verborgt an einen Freund. Deswegen. Sie verstehen? Tschüs! Ich sehe mich
jetzt um.“
    Mürr stieg wieder in den Lift.
    Der Kassierer überlegte.
Verstanden hatte er das nicht. Im übrigen war’s ihm egal. Wichtig war nur, daß
es endlich 16 Uhr wurde und der Kollege ihn ablöste.
    Mürr fuhr nur in den ersten
Stock und lief dort die Abfahrt hinunter, den für Autos reservierten
Betonschlauch.
    Unten einen vorsichtigen Blick
um die Mauerkante.
    Der Kassierer in seinem
Glaskasten gab sich der Mattscheibe hin und wandte ihm den Rücken zu.
    Ungesehen lief Mürr auf die
Straße.
    Eine Telefonzelle. Er rief an
bei Carola Simon.
    Erst nach dem zehnten Läuten
meldete sie sich. Mit matter Stimme.
    „Der Jeep ist weg“, sagte Mürr.
    „Weg? Was meinst du damit?“
    „Weg! Nicht mehr da! Die Box
ist leer. Mein erster Gedanke war natürlich, du hättest mich reingelegt. Aber
dann konnte ich feststellen: Der Wagen wurde geklaut.“
    „Aus... aus dem Parkhaus?“
    „Die Profis machen das so: Sie
fahren rein mit dem eigenen Wagen, bezahlen später ihren Parkschein, haben aber
inzwischen schon den Wagen ihrer Wahl geknackt. Und fahren damit raus, wozu sie
ja den Parkschein brauchen. Damit die Schranke aufgeht. Später irgendwann gehen
sie zu dem Mann an der Kasse und behaupten, sie hätten ihren Parkschein
verloren. Der Kassierer berechnet ihnen die Höchstdauer, aber das kostet die
ein Lächeln. Mit dem neuen Parkschein holen sie dann den eigenen Wagen ab.“
    „Aber... wenn der Jeep weg
ist... Bitte, glaub mir! Damit habe ich nichts zu tun.“
    „Unser Pech. Jetzt werden wir
nie erfahren, wo dein Mann die Beute vergraben hat.“
    Er hörte sie atmen, als lägen
ihr Zentnergewichte auf der Brust.
    Grinsend fügte er hinzu: „Es
scheint heute wirklich nicht dein Tag zu sein, Carola. Aber meiner offenbar
auch nicht.“ Damit hängte er ein.
    Alles verloren?
    Noch lange nicht, dachte er und
ging daran, seine Idee sofort in die Tat umzusetzen.

12. Infos vom Opa
     
    So ein Mist! dachte Tim. Denn
am Gartenzaun lehnte ein Mann.
    Der Zaun gehörte zum
Nachbar-Grundstück und führte entlang an der Einfahrt bis hin zur
Wellblech-Garage.
    Der Mann war eben aus dem Haus
gekommen, schlurfend, hatte zwei Plastiktüten mit Abfall in die Mülltonne
gestopft und lümmelte sich nun auf den Zaun, straßenseitig.
    Ein Opa war’s, mit
Stummelpfeife zwischen den Zähnen, gehüllt in eine Wolljacke und ausgebeulte
Cordhosen. Die Füße steckten in Filzlatschen, runtergetreten die Fersenkappen.
    Der Opa interessierte sich für
die Kids. Oder für Oskar. Jedenfalls äugte er unter buschigen Brauen in die
entsprechende Richtung. Tim mußte an ihm vorbei.
    Er hat ein freundliches
Gesicht, dachte der TKKG-Häuptling. Mal sehen, ob das nur äußerlich ist oder
rückwirkt auf seinen Charakter.
    Tim blieb stehen und grüßte.
    „Hallo!“ erwiderte der Alte.
„Ich habe euch durchs Fenster gesehen, Ihr wart bei Frau Simon.“
    Tim nickte. „Ihr Mann ist
gestorben.“
    „Ich weiß. Habt ihr sie
deswegen besucht?“
    „Nein. Von diesem tragischen
Ereignis haben wir erst hier erfahren. Wir wollten den Schaden gutmachen, den
wir angerichtet haben.
    „Einen Schaden?“
    „An dem Jeep. Als der letzte
Nacht in der Innenstadt parkte, haben wir ihn aus Versehen beschädigt. Eine
Delle.“
    „Tatsächlich? Das muß aber spät
gewesen sein. Ich sah nämlich, wie der Simon — der arme Kerl! — gestern abend
noch

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