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Die Schatzsucher-Mafia schlägt zu

Die Schatzsucher-Mafia schlägt zu

Titel: Die Schatzsucher-Mafia schlägt zu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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sie Oliver
gestern nicht mehr, aus Zeitmangel. Aber angerufen hatten sie. Ausgemacht war,
daß sie ihn morgen in der Klinik aufsuchten.
    Dr. Dieter Dudhöfer, DiDu
genannt, kam herein, war elegant wie immer, sah sich suchend um und steuerte
auf Tim zu.
    „Telefon für dich. Ich hab’ das
Gespräch in die Besenkammer gelegt. Es ist Karl.“
    „Danke!“
    Tim sprang auf.
    Klößchen blieb bei seinem
Freßvorrat.
    Tim sauste zur Telefonzelle
Besenkammer und schloß dort die Tür hinter sich. Der Apparat läutete.
    „Ja, Karl?“
    „Mensch, Tim. Ich bin ganz
aufgeregt. Eine unglaubliche Sache. Hört jemand zu?“
    „Nein, du kannst reden.“
    „Samstags lese ich doch immer
im Bett noch die Zeitung. Und was entdeckte ich im Stadt-Kurier? Ein Inserat.
Hör dir den Text an: Achtung! Der weiße Jeep, der gestern aus dem Parkhaus
Bleihfreyer-Straße entwendet wurde, enthält einen persönlichen, für den
Besitzer unersetzlichen Gegenstand. Bitte, melden! Hohe Belohnung. Telefon 3 65
13 22. — Was sagst du nun?“
    „Mir bleibt die Spucke weg.“
    „Mir ging’s genauso.“
    „Es könnte sich um Werner
Simons Wagen handeln.“
    Karl kicherte schrill, was
sonst nicht seine Art war.
    „Weißt du, was ich gemacht
habe, Tim? Angerufen bei der Taxi-Zentrale.“
    „Verstehe. Du meinst, Simon hat
den Jeep ins Bleihfreyer-Parkhaus gestellt und ist von dort mit dem Taxi zum
Ulanen-Weg zurück — wo ihn der schlaflose Opa gesehen hat, etwa zwischen vier
und halb fünf.“
    „Genau.“
    „Und?“
    „Ich hatte Glück. Die Tante in
der Zentrale wußte, welche Fahrer Nachtdienst hatten am Taxi-Standplatz
Stumpelrilz-Straße. Das ist ganz dicht an der Bleihfreyer. Drei Fahrer nur. Ich
habe sie angerufen. Und der zweite bestätigte mir: Kurz nach vier Uhr vorletzte
Nacht hatte er eine Fuhre zum Ulanen-Weg. Der Fahrgast war offenbar krank, hat
jedenfalls keuchend nach Luft gerungen. Also war’s ganz eindeutig Simon.“
    „Klasse, Karl! Super, wie du
das gemacht hast.“
    „Ich habe auch schon ins
Telefonbuch gesehen. Welche Rufnummer die Simons haben...“
    „4447701“,fielTimihmins Wort.
    „Stimmt. Ach so! Hast du dir
gemerkt, als du mit Gaby nach der Simon-Adresse gesucht hast. Von der Witwe ist
das Inserat also nicht. Warum sollte sie 3651322 angeben.“
    „Ich tippe auf Lederjacke.“
    „Was machen wir?“
    „Ruf bitte Gaby an. Um halb
zwölf treffen wir uns am Rathausplatz. Zentraler geht’s nicht. Dort sind auch
Telefonzellen. Action ist angesagt. Der im Inserat erwähnte unersetzliche
Gegenstand — das kann nur die Postraub-Beute sein. Bis gleich, Karl.“
    Tim legte auf, rannte in den
Speisesaal und zerrte Klößchen, der heftig protestierte, vom Frühstückstisch
weg.
     
    *
     
    Über den Rathausplatz, der zur
Fußgänger-Zone gehört, bewegten sich Menschenmengen.
    Die Sonne schien. Milde Luft.
Und man mußte noch einkaufen fürs Wochenende.
    Karl und Gaby warteten bereits
am Marien-Brunnen. Oskar war zu Hause geblieben. Er habe noch wunde Pfoten von
gestern, erklärte Gaby.
    „Ich habe mir inzwischen
überlegt, wie wir vorgehen“, sagte Tim. „Erst mal stellen wir fest, ob
Lederjacke verantwortlich ist für das Inserat. Dann bleiben wir ihm auf den
Fersen, bis sich was tut mit dem unersetzlichen Gegenstand.“
    „Vielleicht hat der Mann
inzwischen Probleme“, sagte Karl. „Wenn jemand von der Kripo das Inserat
gelesen hat, wird er sich einschalten.“
    „Mein Papi“, sagte Gaby,
„kümmert sich wenig um Inserate. Und bei seinen Kollegen kann ich mir das
genauso vorstellen.“
    „Also dann!“ sagte Tim.
    Sie schoben ihre Drahtesel,
bahnten sich einen Weg durch die Menschenmenge.
    Ziel waren die Telefonzellen an
der Ostseite des Rathauses. Drei waren besetzt, zwei frei, eine davon defekt,
der Hörer durchgebrochen in der Mitte.
    „Wenn ich von denen mal einen
erwische...“, stieß Tim durch die Zähne und meinte die Zerstörer.
    In Zelle fünf telefonierte er
dann.
    3 65 13 22?
    Karl bestätigte die Rufnummer.
    Tim horchte aufs Freizeichen.
    Gaby, Karl und Klößchen standen
draußen, konnten aber mithören.
    „Ja, hallo?“ meldete sich eine
schroffe Männerstimme.
    „Mein Name ist Kubilski“, sagte
Tim und holte seine Tonlage herauf von tief unten. „Ich habe Ihr Inserat
gelesen — das vom weißen Jeep.“
    „Und?“ Das klang noch
schroffer.
    Aha! dachte Tim. Da ist kein
Deal mehr zu machen. Der Autodieb war schon vor mir am Rohr.
    „Ich hätte eine Information für
Sie.“
    „Was

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