Die Scheune (German Edition)
Dezember kam ein erster Brief von mir aus Santa Ana bei ihnen an. Sarah hatte mir regelmäßig geschrieben und ausführlich von Danes wunderbarer Entwicklung berichtet, seit er in diesem Haus wohnte. Aber auch von der Angst, die sie in letzter Zeit spürte, seit er zur Ruhe gekommen war.
Das zweite Weihnachtsfest stand an, zu dem Sarah mich herzlich einlud. So staunte Dane nicht schlecht, als er den Brief mit meiner Antwort las. Ich hatte ein Bild von mir und meiner Freundin Linda beigelegt. Wir nahmen die Einladung zum Fest gerne an.
Dane war außer sich vor Freude. Er versuchte noch schnell letzte Kleinigkeiten im Haus auszubessern. Alles sollte perfekt sein.
*
Kurz vor dem Fest machte sich Dane auf die Suche nach einer Arbeit. Der Erlös aus dem Lokal reichte nicht ewig aus. Er war durch die Renovierung und den gemeinsamen Lebensunterhalt stark geschmälert worden. Dane dachte an die Druckerei BEAMAN in Kansas City, bei der er früher gelernt und gearbeitet hatte. Ob sie noch existierte? Das tat sie. Und es saß immer noch die gleiche Dame am Telefon im Vorzimmer, die ihm freudestrahlend einen Termin beim Chef einrichtete.
Dane sah sich um Jahre zurückversetzt, als er vor dem großen Gebäude vorfuhr. Der Sohn hatte inzwischen den Vater ersetzt; der Betrieb nannte sich seitdem BEAMAN & SON.
Sie kannten sich noch von der Ausbildungszeit und gaben sich, rückblickend auf eine bombige Zeit des Schabernacks, die Hand.
„Mensch, Junge! Prima, dass du wieder da bist!“ Rick Beaman freute sich offensichtlich sehr.
„Da hast du aber Glück. In zwei Monaten will der alte Gordon aufhören und in den Ruhestand gehen, und ich habe immer noch keinen Ersatz. Wenn es dir nicht zu lange dauert, würde ich dich gerne einstellen. Was sagst du?“
Dane konnte sein Glück kaum fassen. Er nahm das Angebot dankbar an und ließ alle erforderlichen Unterlagen sofort im Betrieb.
Mit einem dicken Blumenstrauß bepackt, überbrachte er Sarah die freudige Mitteilung, eine feste Anstellung bei BEAMAN & SON gefunden zu haben. Das war ein Grund zum Feiern. Sie fanden ein mexikanisches Restaurant in Topeka und feierten bis spät in die Nacht. Dane musste an Johnathan denken. Er wollte ihn gleich morgen anrufen.
Johnathan war außer sich vor Freude, als er Danes Stimme hörte. Er notierte sich eilig die Telefonnummer der Gelton-Farm und fragte neugierig nach Sarah. Dane jagte das ganze letzte Jahr innerhalb weniger Minuten durch den Hörer nach Glendale. Johnathan bemerkte, dass Dane sein altes Temperament wiedergefunden hatte und war glücklich, dass sich seine Entscheidung scheinbar als richtig herausgestellt hatte.
Johnathans Lokal lief bestens. Der Umsatz war in Ordnung, und seine Freundschaft zu Pedro nach wie vor unkompliziert. Das Gespräch endete schließlich mit einer herzlichen Einladung zum Weihnachtsfest, die Johnathan mit großer Freude annahm.
Sarah bemerkte, dass Dane wieder zu sich gekommen war. Es war sicher die Langeweile gewesen, die ihm im Herbst zu schaffen gemacht hatte. Und doch wurde sie das Gefühl nicht los, dass es eher wie die Ruhe vor dem Sturm wirkte. Sie konzentrierte sich auf die Planung der Gästeunterbringung und die Vorbereitungen auf das Fest.
Da sie auch eine Einladung an ihre Eltern geschrieben hatte, war sie ein bisschen enttäuscht, als diese absagten, um zu Hause im Kreise ihrer Geschwister und Kinder zu feiern. Dabei hätte Sarah ihnen so gerne ihr neues Zuhause gezeigt. Dafür versprach sie ihnen einen Besuch im neuen Jahr. Es war ihr auch zu einem wichtigen Anliegen geworden, ihnen endlich Dane vorzustellen, den sie noch nicht einmal durch ein Foto kannten.
So näherte sich das zweite Weihnachtsfest. Endlosem Schneefall folgten bitterkalte Temperaturen.
Die Heddons waren selbstverständlich auch eingeladen, da Sarah und Dane doch das letzte Jahr bei ihnen gefeiert hatten. Ihr einziger Sohn zog es wieder einmal vor, mit seiner Familie in Los Angeles zu bleiben.
Mrs. Heddon und Sarah planten das Essen, während Dane sich mit Mr. Heddon um die Getränke kümmerte.
Sarah und Dane waren aufgeregt wie kleine Kinder. Es sollte ein tolles Weihnachtsfest werden, das beste überhaupt.
*
Ich traf mit meiner Freundin Linda schon morgens um zehn Uhr ein. Dane mühte sich gerade mit einem riesigen Tannenbaum ab, und ich konnte es nicht fassen, ihn so zu sehen. Was hatte er sich doch gemacht! Gut sah er aus, ja hervorragend. Wir konnten die Tränen der Wiedersehensfreude
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