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Die Schiffe der Kleopatra

Die Schiffe der Kleopatra

Titel: Die Schiffe der Kleopatra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Maddox Roberts
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reichlich. Also bitte paß auf, dass seine Lieblingstochter nicht getötet wird, selbst wenn sie ihrerseits ein Mordkomplott gegen dich schmieden sollte.«
    Gabinius hieb mir mit seiner Pranke auf die Schulter. »Ich habe vieles in Zusammenarbeit mit Männern erreicht, die vorher versucht hatten, mich zu erledigen, und das hat jeder Römer von irgendwelchem Rang. Ich habe gehört, dass du bei der einen oder anderen Gelegenheit sogar mit Clodius kooperiert hast. Man muss einfach seine Arbeit machen, dem anderen nie vertrauen und ihm schon gar nicht den Rücken zuwenden. Wenn du das mit einem blutrünstigen Verrückten wie Clodius hinkriegst, solltest du dich doch bestimmt gegen ein kleines Mädchen behaupten können, das Krieg spielt.«
    In diesem Moment kam der graubärtige alte Zenturio herein. »Wir hatten kein Glück. Wir haben den Mann in einer Gasse gefunden, tot. Er ist an der Schnittwunde am Arm verblutet. Die Hauptader war durchgetrennt. Es wundert mich, dass er überhaupt so weit gekommen ist.«
    »Was ist mit dem anderen?« fragte ich.
    »Ist auf dem Weg ins Gefängnis gestorben.«
    »Nun, soviel dazu«, sagte Silvanus angewidert. »Senator, ich denke, wir haben dich lange genug wach gehalten. Ich hoffe, dass du das, was wir gerade erörtert haben, wohl bedenkst.« »Meine Herren«, sagte ich und erhob mich schwerfällig, »seid versichert, dass ich euren Worten äußerste Aufmerksamkeit schenken werde. Und nun wünsche ich eine gute Nacht.« Ich ging so gerade und aufrecht wie möglich zurück zu meinem Quartier, wo Hermes, sein Schwert auf den Knien, auf mich wartete.
    »Du schläfst heute nacht auf der Schwelle«, erklärte ich ihm, »und halte deine Waffe griffbereit. Von nun an trauen wir keinem mehr.«
    »Du meinst, vorher hätten wir irgend jemandem getraut?« Sobald die Sonne aufgegangen war, stemmten die Männer die Schultern gegen die Rümpfe und schoben die Boote ins Wasser. Es war ein hübscher Anblick, sie geschniegelt und frisch gestrichen auf dem Wasser treiben zu sehen, bereit, die Feinde Roms zu jagen und zur Strecke zu bringen. Die Matrosen schwammen hinaus und ruderten sie zu dem langen Dock, wo die Soldaten und die Vorräte verladen wurden.
    Kleopatras Schiff wartete schon im Hafen, und nach dem königlichen Banner zu urteilen, war sie bereits an Bord. Der Enthusiasmus der Jugend ist eben nicht zu bremsen. »Eine Botschaft für Senator Metellus!« rief irgend jemand. Ich blickte von meiner Vorratsliste auf und sah einen Jungen über den Kai rennen, der eine bronzene zylindrische Briefkapsel hochhielt. »Der Hafenmeister Orchus schickt dir dies hier, Senator.« Ich nahm den polierten Behälter entgegen und öffnete ihn. Er enthielt ein Stück Papyrus.
    An den Kommodore der römischen Flotte,
    las ich und musste über die hochtrabende Anrede lächeln.
    Das Getreideschiff Hapi hat auf dem Weg von Ägypten nach Piräus unseren Hafen angelaufen. Sein Kapitän berichtet, dass er gestern auf der Insel Salia ein verwüstetes Dorf gesehen hat.
    »Kurz und bündig«, bemerkte ich. »Ion, wie weit entfernt liegt dieser Ort?«
    »Einen halben Tag unter Segeln bei günstigen Winden, was um diese Jahreszeit jedoch mehr als unwahrscheinlich ist«, antwortete mein mürrischer Kapitän. »Außerdem sind sie dort gewesen und weitergesegelt. Es wird uns nichts nützen, uns verbrannte Häuser und verkohlte Leichen anzugucken.« »Es ist immerhin ein Anfang. Vielleicht können wir Zeugen befragen. Außerdem brauchen wir bei so vielen neuen Männern eine Probefahrt und jede Menge Manöver, bevor ich das Gefühl habe, sie in eine Schlacht führen zu können. Und dazu ist dieser Vorwand so gut wie jeder andere.«
    Er zuckte die Achseln. »Du bist der Beauftragte des Senats.« Eine aufrichtigere Respektsbekundung durfte ich von ihm wahrscheinlich nicht erwarten.
    Ich schickte einen Matrosen mit einer Nachricht über unser Ziel zu Kleopatras Schiff Serapis. Sobald das letzte Fass verladen war, legten wir ab und ruderten zur Hafenmündung. Als wir offene Gewässer erreicht hatten, hißten wir die Segel. Für die Fahrt um die Insel war der Wind günstig, doch danach würden wir wahrscheinlich rudern müssen. Das paßte mir ganz gut, weil die Männer die Übung brauchten und ich schließlich nicht selbst Hand anlegen musste.
    Als wir auf Kurs waren, kam Ariston zu mir. Da er als Marinesoldat mitfuhr, hatte er zur Zeit keine Pflichten. Wie viele der Matrosen hatte er seine Tunika über die Schulter geschoben und um

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