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Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel

Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel

Titel: Die Schlacht der Nomen: Trucker, Wühler, Flügel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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antworteten: Ähm …
    Aus dem
Buch der Nomen
, Verfolgungen,
Verse I-II
    Andere Wichte liefen vom Steinbruch herbei – angeführt von Nisodemus – und drängten sich am Tor zusammen.
    »Was ist passiert? Was ist passiert?«
    »Ich habe alles gesehen«, sagte ein Nom in mittleren Jahren.
    »Weil ich Wache gehalten habe, wißt ihr. Ja. Dorcas und seine Jungs sind ins Führerhaus des Lasters geklettert. Und dann rollte das Ding den Weg hinunter, bis zur Straße, und dann hielt es auf den Schienen an, und dann … und dann …«
    »Ich habe verboten, an teuflischen Maschinen herumzufummeln«, sagte Nisodemus. »Und ich habe auch verboten, daß irgend jemand, ähm, Wache hält, oder? Bescheidenen und demütigen Wichten sollte es genügen, daß Arnold Bros (gegr. 1905) über sie wacht!«
    »Ja, aber… Dorcas meinte, es könnte sicher nicht schaden, wenn wir ihm ein wenig helfen oder so«, erwiderte der Nom nervös. »Und er meinte …«
    »Ich habe
Befehle
erteilt!« keifte Nisodemus. »Befehle, denen ihr
gehorchen
müßt! Immerhin ist es mir gelungen, den Lastwagen mit der Macht von Arnold Bros (gegr. 1905) aufzuhalten, nicht wahr?«
    »Nein«, widersprach Grimma ruhig. »Nein, das stimmt nicht. Dorcas hat ihn aufgehalten. Mit Nägeln auf dem Weg.«
    Entsetztes Schweigen folgte diesen Worten. Nisodemus nutzte die Stille, um zu erbleichen. Zorn gleißte in seinen Augen.
    »Lügen!« rief er.
    »Nein«, murmelte Grimma. »Es ist die Wahrheit. Dorcas hat sich immer Mühe gegeben, uns zu helfen, und wir haben nie ›bitte‹ oder ›danke‹ gesagt, und jetzt ist er tot.«
    Sirenen erklangen von der Straße her, und am reglosen Zug schien ziemlich viel Aufregung zu herrschen. Blaulichter schimmerten.
    Die Nomen traten voller Unbehagen von einem Bein aufs andere. Einer von ihnen sagte: »Er ist doch nicht wirklich tot, oder? Nicht
wirklich.
Bestimmt sprang er im letzten Augenblick aus dem Laster. Oder so. War immer sehr gescheit. Ich meine, das ist er nach wie vor: gescheit.« Grimma sah sich hilflos in der Menge um und bemerkte Nootys Eltern: ruhige, geduldige Leute. Sie hatte nur selten mit ihnen gesprochen. Jetzt waren ihre Gesichter aschfahl, und Sorge bildete tiefe Falten darin. Grimma brachte es nicht fertig, ihnen jegliche Hoffnung zu nehmen.
    »Ja«, sagte sie nach einer Weile. »Ja. Vielleicht sind Dorcas und die anderen rechtzeitig aus dem Laster gesprungen.«
    »Bestimmt«, ließ sich ein anderer Nom vernehmen. Er versuchte, zuversichtlich zu wirken. »Dorcas ist kein Wicht, der einfach so stirbt, obwohl wir ihn brauchen.« Grimma nickte.
    »Und nun …«, fuhr sie fort. »Ich schätze, jetzt fragen sich selbst die Menschen, was hier geschieht. Es dauert nicht lange, bis sie herausfinden, woher der Laster kam, und dann kehren sie hierher zurück. Und vielleicht sind sie
zornig.«
    Nisodemus befeuchtete sich die Lippen. »Wir fürchten uns nicht vor ihnen. Tapfer werden wir ihnen entgegentreten. Ähm.
    Wir begegnen ihnen mit Verachtung. Wir brauchen Dorcas gar nicht. Unser Vertrauen in Arnold Bros (gegr. 1905) genügt.
    Nägel – pah!«
    »Wenn wir jetzt aufbrechen, haben wir noch Gelegenheit, die Scheune zu erreichen«, sagte Grimma. »Inzwischen ist ein großer Teil des Schnees getaut. Wie dem auch sei: Ich fürchte, hier im Steinbruch sind wir bald nicht mehr sicher.«
    Irgendein Aspekt ihres Tonfalls weckte Nervosität in den Wichten. Normalerweise sprach Grimma immer ziemlich laut oder schrie sogar, doch diesmal flüsterte sie fast. Sie schien jetzt eine ganz andere Grimma zu sein. »Beeilt euch«, sagte sie. »Wir müssen sofort los.
    Nehmt möglichst viele Vorräte und so weiter mit. Worauf wartet ihr noch?«
    »Nein!« kreischte Nisodemus. »Wir bleiben hier. Arnold Bros (gegr. 1905) läßt uns gewiß nicht im Stich. Und ich werde euch vor den Menschen schützen!«
    Unten löste sich ein Wagen mit blitzendem Blaulicht aus der Aufregung am Zug, überquerte die breite Straße und fuhr langsam in Richtung Steinbruch.
    »Mit der Macht von Arnold Bros (gegr. 1905) werde ich die Menschen
strafen!«
rief Nisodemus.
    Die Nomen wechselten beunruhigte Blicke. Im Kaufhaus war nie jemand von Arnold Bros gestraft worden. Er hatte es nur gegründet und dafür gesorgt, daß Wichte dort ein bequemes und relativ sorgloses Leben führen konnten. Selbst die von ihm aufgestellten Schilder störten kaum. Doch jetzt war Arnold Bros (gegr. 1905) plötzlich immerzu zornig und wollte dauernd Strafe bringen. Die meisten Nomen

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