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Die Schlacht der Trolle

Titel: Die Schlacht der Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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Wlachaken, Masriden, Szarken, Zwerge und Trolle, erlebt hatten.
    »So schweigsam?«, fragte Tamár unvermittelt.
    »Ihr seid doch nicht hier, um mich über die letzten Entscheidungen und Erkenntnisse zu informieren, Marczeg.«
    »Nein, das bin ich nicht. Ich wollte Euch für meine Worte um Verzeihung bitten. Es steht mir nicht zu, Euer Verhalten zu beurteilen.«
    Es reizte Flores außerordentlich, dem Masriden zu sagen, dass er recht habe, doch sie biss sich auf die Zunge und nickte langsam. Ihr Zorn war schon während der Besprechung verflogen und hatte vor allem Beschämung zurückgelassen. »Ihr hattet allerdings guten Grund. Ich war … ich bin tatsächlich ein wenig betrunken«, erklärte die Wlachakin und sah Tamár mit einem bedauernden Blick an. »Es ist Brauch, um sich von einer geliebten Person zu verabschieden. Ich wollte Viçinia diese letzte Ehre erweisen. Aber es war keine gute Idee, allein mit diesem Schnapskrug Abschied zu nehmen.«
    Ein Lächeln huschte über Tamárs Züge. »Ihr habt alles getrunken, was bei einem Abschied normalerweise von allen getrunken wird?«
    »Macht Euch nicht lächerlich, natürlich nicht«, knurrte Flores, doch genau in diesem Augenblick stolperte sie über einen Zeltpflock und wäre beinahe gestürzt, wenn Tamár nicht ihren Arm ergriffen hätte. Mit einem schiefen Grinsen fügte die Wlachakin hinzu: »Oder vielleicht doch. Jedenfalls fehlten die Geschichten, die geteilten Erinnerungen. Ohne die Erzählungen ist es nicht dasselbe.«
    »Vielleicht würdet Ihr mir gestatten, an diesem Abschied teilzunehmen. Meine Untertanen verdanken Nemes Viçinia viel, und auch wenn ich sie nicht lange gekannt habe, kann ich doch manch Gutes über sie berichten.«
    Verwundert blickte Flores den Masriden an. Sie suchte nach Spott oder Hohn in seinen Zügen, doch seine Augen blickten ernst.
    »Wenn Ihr es wünscht. Ich bin sicher, dass Viçinia erfreut wäre.«
    »Danke. Dann ladet mich ein, wenn Ihr einen neuen Krug aufgetrieben habt. Und nun gehabt Euch wohl, Nemes Flores.«
    »Sichere Wege, Marczeg Békésar«, erwiderte die Wlachakin und sah dem Krieger nach, bis er zwischen den Zelten verschwand. Er hat tatsächlich Ehre im Leib, auch wenn es die verdrehte Ehre eines Masriden ist, dachte sie, während sie ihr Zelt betrat. Mit einem Seufzen ließ sie sich auf ihre Bettstatt nieder und schloss die Augen, bis die Welt aufhörte, sich um sie zu drehen und sie in den Schlaf sank.

26
     
     
    D ie Tatsache, dass der größte Teil der Trolle im Wald bleiben musste, weil die Hütte und der Schuppen einfach nicht genug Platz boten, sorgte für einigen Unmut. Aber Pard schritt entschieden gegen das wütende Gebrummel ein und sorgte rasch für Ruhe. Also machten sich die Trolle auf der Lichtung breit, während Pard, Kerr und Sten in die Hütte traten. Der Eingang war selbst für einen Menschen klein, sodass Pard beinahe auf allen vieren hindurchkriechen musste. Im Inneren war die Decke kaum höher, also knieten sich die beiden Trolle einfach hin.
    Interessiert sah Kerr sich um. Die Beschreibung des Geistsehers hatte ihn neugierig gemacht. Aber die Einrichtung der Hütte war wenig beeindruckend. In einem steinernen Kamin prasselte und zischte ein Feuer vor sich hin. An den Wänden hingen Haken mit Kleidung und Werkzeugen aus Metall und Holz. Ein Tisch war an die Seite geräumt worden, zwei grob gezimmerte Stühle standen darauf, um Platz zu schaffen. Es gab eine einfache Bettstatt mit Fellen, auf denen ein alter Mensch lag, der mit einer warmen Decke zugedeckt war.
    Auch der Geistseher war kaum bemerkenswert. Seine Haut war faltig, die Haare weiß und ungekämmt. Die Augen waren geschlossen, und sein Atem ging stoßweise. Ein feuchtes Glänzen lag auf dem eingefallenen Gesicht.
    Weitaus interessanter war da schon der Elf, der sich abseits der Trolle in der schmalen Ecke niedergelassen hatte, welche das Bett frei ließ. Noch nie hatte Kerr einen der Waldjäger gesehen. Seine Kleidung bestand aus weichem Leder, eine einfache Hose, dazu ein langer, dunkler Mantel mit Kapuze. Zunächst hatte der junge Troll geglaubt, die Bilder auf der Haut seien nur aufgemalt, doch sie schienen zu ihr zu gehören. Werden sie so geboren? Was hatte Druan darüber berichtet?
    Der Blick des Elfen lag auf den Trollen. Seine seltsamen Augen waren groß, mandelförmig und von unbestimmter Farbe, schienen einmal heller, dann wieder dunkler zu sein. Das Haar hingegen war hell, fast so weiß wie das des Alten, nur dass es im

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