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Die Schlacht der Trolle

Titel: Die Schlacht der Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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aufbaute und ihr Schatten in die Mitte der Spieler fiel. Erbost schauten die Männer und Frauen auf, doch Flores wies ungerührt mit dem Daumen über die Schulter und sagte: »Kundschaft.«
    Sofort kam Bewegung in die Runde, die Fährleute sprangen auf, klopften sich den Staub von den Hosen und bereiteten sich auf die Ankunft der Karren vor, die sich gemächlich näherten. Es gab mehr als genug Kunden für jeden der Navari, deshalb blieben die üblichen Streitereien der Fährleute untereinander aus. Während die Händler die Preise für die Überfahrt nach Teremi aushandelten, ließ sich Flores in den Schatten fallen und trank einen Schluck Wasser, das sich jedoch in ihrem Mund lauwarm anfühlte und nur wenig erfrischend war. Das Gezeter brandete über sie hinweg, ohne sie zu berühren. Sie schloss einfach die Augen und lauschte dem beruhigenden Murmeln des Magy, der ihr von den fernen Ländern erzählte, durch welche seine trügerisch träge erscheinenden Wassermassen noch strömen würden. Er floss an Turduj vorbei und dann hinab in die Dunkelheit unter den mächtigen Sorkaten, wo in der Tiefe allerlei Wunder existieren mochten, die niemals ein Menschenauge erblicken würde, ehe er im prächtigen Dyrien wieder ans Licht der Sonne zurückkehrte.
    Seit jeher hatte der mächtige Magy Wlachkis geteilt und gleichzeitig geeint. Denn ein Großteil des Handels und des Verkehrs innerhalb des Landes lief über den Strom und seine zahlreichen Zuflüsse. Die Menschen hatten den Geistern des Flusses Opfergaben dargebracht, bis die Priester des Albus Sunas die alten Riten als Aberglauben gebrandmarkt und verboten hatten. Für die Masriden war der Magy wenig mehr als ein guter Weg, um Waren zu transportieren, Soldaten von einem Ende des Landes zum anderen zu schaffen und Fisch zu fangen. Sie hatten keinen Sinn für die Beziehung der Wlachaken zu ihrem Land und unterdrückten die alten Traditionen, wo sie nur konnten. Arrogante Bastarde, dachte Flores schläfrig, sie haben sogar mich in den Widerstand getrieben!
    Eine raue Berührung an ihrem Bein weckte sie aus ihrem Halbschlaf und ließ ihre Hände zu ihren Waffen fahren.
    »Aufbruch, Liebes«, teilte ihr ein bärtiger Fährmann mit, der ihr geöffnetes Hemd wohlgefällig musterte, bevor er geräuschvoll ausspuckte. Noch halb im Traum berührte Flores ihre Klingen in den Scheiden und schüttelte den Kopf. Ehe der Mann sich abwenden konnte, verpasste die junge Wlachakin ihm einen spielerischen Tritt und erwiderte: »Bevor ich deine Liebste bin, müsste meine Großmutter wieder Jungfrau werden!«
    Der Mann schenkte ihr ein anzügliches Grinsen, das seine zahlreichen Zahnlücken enthüllte: »Bevor du meine Liebste wirst, müsstest du das ganze Metall weglegen.«
    »Zwei unerfüllbare Bedingungen«, stellte Flores fest und tätschelte den Knauf ihres Schwertes, »und jetzt troll dich!«
    Mit einem Achselzucken wandte er sich ab, und die junge Wlachakin rief ihm nach: »Danke!«
    Die Überfahrt über den Fluss verlief ereignislos. Der heiße Sommer hatte dafür gesorgt, dass die Wasser nur langsam flossen. Im Apas, dem alten Hafenviertel von Teremi angekommen, ließ sich Flores ihren noch ausstehenden Sold auszahlen, ließ ihr geliehenes Pferd bei seinem Eigentümer zurück und packte sich ihre Habseligkeiten auf den Rücken. Kein Wunder, dass der Gaul so langsam war, stöhnte sie innerlich, als sie durch die Straßen ging, mein Bündel wiegt ja mehr als ich selbst!
    Die Straßen waren weitaus belebter als früher, was aber angesichts des Zustroms von Flüchtlingen aus dem Osten von Wlachkis nicht verwunderlich war. Hier und da sah Flores noch Spuren des Krieges und seiner Nachwirkungen. Nicht weit vom Hafen entfernt stand die ausgebrannte Ruine eines Hauses. Mit einem Frösteln erinnerte sich Flores an die Nacht, als Wlachaken das Haus in Brand gesetzt hatten, um die Masriden dort zu töten. Alle Patrouillen waren zu der Stelle gelaufen und hatten versucht, das Feuer daran zu hindern, auch auf die umliegenden Gebäude überzugreifen. Erst in den frühen Morgenstunden hatten Flores und die anderen, erschöpft und schmutzig, den Sieg gegen die Flammen davongetragen.
    Plünderungen hatten auch andere Gebäude beschädigt, ehemalige Wohnsitze von Masriden waren von Flüchtlingen besetzt worden, und es gab nur noch wenige Masriden und Szarken, die geblieben waren, obwohl Ionna ihnen Schutz zugesagt hatte. Denn der Zorn der Wlachaken war groß, und der Hass saß tief. Die Soldaten der

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