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Die Schlacht der Trolle

Titel: Die Schlacht der Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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an, dass dieser sich rasch hinlegte. Pard sorgt sich. Anda lauert irgendwo dort draußen. Er weiß, dass wir in einem Kampf unterlegen wären.
     
    Die Luft war warm. Obwohl Kerr es immer wieder versuchte, konnte er den Schlag des Herzens nicht aus sich verbannen. Er war wie ein Teil von ihm. Die Dreeg hallten durch die Welt und durch den jungen Troll, egal, ob er darauf achtete oder nicht, ob er ging, rastete, sang, lachte oder sprach. Selbst im Schlaf drangen die Schläge in seine Träume und vermittelten ihm die Geborgenheit seiner Heimat.
    Der Stamm legte trotz seiner Begleiter weite Wegstrecken zurück. Mensch und Elf hielten erstaunlich gut mit, auch wenn einige Trolle, allen voran Vrok, immer wieder über die angebliche Behinderung maulten und lästerten. Auch jetzt beschwerte sich der Jäger wieder, als sie eine Felskante emporklettern mussten. Die Klauen der Trolle fanden in dem rissigen Gestein gut Halt, aber Sten tat sich schwer, das Tempo zu halten, da er mit seiner Ausrüstung beladen war.
    »Ein Zwerg könnte schneller klettern«, rief Vrok spöttisch, als er oben angekommen war. »Mit Rüstung und allem!«
    »Wohl kaum«, keuchte Sten, ohne sich jedoch um die Worte zu scheren. Der Mensch war offensichtlich zu sehr damit beschäftigt, die Felswand zu erklimmen.
    »Der Elf ist ja schon langsam, aber dieser Menschling? So brauchen wir noch viele Dreeg, bis wir auch nur in der Nähe des Herzens sind!«
    »Halt deinen Mund«, knurrte Kerr, während er sich über die Kante schob und langsam aufstand. Verblüfft starrte Vrok den jungen Troll an. Kerrs Arme und Beine schmerzten von dem anstrengenden Klettern, und die Narben auf seinem Rücken sandten einen scharfen, ziehenden Schmerz durch seinen Leib. Obwohl sie schon lange verheilt waren, spürte Kerr die Wundmale immer noch, eine ständige Erinnerung an die Klauen und den Hass von Andas Trollen.
    Vroks Augen waren gefährlich verengt, als der Jäger auf Kerr zuschritt und ihn mit einem verächtlichen Blick musterte. »Was willst du? Mir verbieten, meine Meinung zu sagen?«
    »Sten kommt schon hoch«, erwiderte Kerr patzig. Die Blicke aller Trolle, die bereits oben im Gang standen, waren auf die beiden Streitenden gerichtet.
    »So?« Vrok trat noch näher an Kerr heran, so nah, dass dieser einen Schritt zurückweichen musste. Hilfe suchend sah er sich um, aber keiner der anderen rührte sich.
    »Willst du mir das Maul verbieten?«, herrschte der Jäger Kerr an. Unsicher sah der junge Troll zu Boden. Aus dem Augenwinkel sah er, wie Grena einen Schritt in seine Richtung tat, jedoch von Pard zurückgehalten wurde, der ihr die Hand auf die Schulter legte. Unter sich hörte Kerr Sten schnaufen, der sich langsam, aber sicher hocharbeitete.
    »Ich …«, begann Kerr leise, da schnauzte Vrok ihn an: »Was?«
    Kerr sah die geballten Fäuste des Jägers, der ihn um einen ganzen Kopf überragte. Vrok war nicht viel älter als er, aber er galt als guter Jäger und Kämpfer; vielleicht würde er einst der Anführer des Stammes werden. Seine Meinung galt viel, und seine Kampfkraft wurde respektiert.
    »Was du sagst, ist Zwergenmist! Und du bist undankbar. Sten hat uns geholfen, uns beschützt. Ohne ihn wären wir gar nicht hier! Und er war hareeg mit Druan«, brach es aus Kerr hervor, der von seinem eigenen Mut überrascht war.
    Das Grollen in Vroks Kehle zeigte Kerr, dass er zu weit gegangen war. Im schwachen Licht der Flechten war Vroks Antlitz zu einer Fratze geworden, düster und Angst einflößend.
    »Ich rede also Zwergenmist, du kleiner Trollarsch?«, zischte der Jäger.
    »Ja, tust du«, rief Grena von der Seite, und einige andere stimmten ihr zu.
    »Schnauze! Das ist eine Sache zwischen mir und dem Kleinen hier.«
    »Nein. Dein Gerede brennt uns allen in den Ohren.«
    Kerr konnte den Sprecher nicht sehen und erkannte auch die Stimme nicht, aber er war froh, dass sich Vrok von ihm abwandte.
    »Was soll das? Wir werden ja sehen, wer recht hat!«
    In diesem Augenblick schwang sich Sten über die Kante. Tarlin trat zu dem Menschen und reichte ihm die Hand, doch Sten stand allein auf und nickte dem Elfen dankbar zu.
    »Er ist schon oben, Vrok. Du hast unrecht. Lasst uns weiterziehen«, sagte Pard betont ruhig und wandte sich ab. Die anderen Trolle folgten seinem Beispiel.
    Fassungslos blickte Vrok den Trollen nach, dann trottete auch er in den Gang und lief schweigend an Kerr, Sten und Tarlin vorbei.
    »Gute Arbeit«, flüsterte Sten dem jungen Troll zu, als Vrok vor

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