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Die Schlacht der Trolle

Titel: Die Schlacht der Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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wäre genau das Richtige. Vielleicht würden aus Waffenbrüdern sogar Freunde?«
    »Ein schöner Traum«, spottete Flores. »Wlachaken und Masriden Hand in Hand!«
    »Solange wir einander die Hände halten, greifen wir wenigstens nicht zu den Waffen!«, erwiderte Viçinia mit einem Lächeln.
    »Verlass dich nicht drauf; es gibt mehr Methoden, einen Menschen zu töten, als nur mit Waffen.«
    In ihren Zimmern gefangen, bekamen die Wlachakinnen nur wenig von dem mit, was in der Burg und der Stadt geschah. Offensichtlich organisierte jemand die Verteidigung, aber Genaueres konnten sie nicht feststellen. Die Tür war von außen verschlossen worden, und die beiden Fenster gingen in einen wenig belebten Innenhof, in dem allerdings Wachen postiert waren.
    Während Flores umherschritt, ihre spärlichen Besitztümer nach hilfreichen Gegenständen für eine Flucht durchsuchte, immer wieder Blicke in den Hof warf und lauthals fluchte, blieb Viçinia auf dem weichen Bett sitzen und wartete ab. Es gefiel ihr ebenso wenig wie Flores, warten zu müssen, doch da ihnen keine andere Wahl blieb, sah sie keinen Sinn darin, wie ein gefangenes Raubtier unaufhörlich den Käfig abzuschreiten. Dennoch fiel ihr auf, wie ihre Finger sich immer wieder bewegten und keine Ruhe fanden; ein äußeres Zeichen ihrer inneren Anspannung. Jahre als Botschafterin an verschiedenen Höfen hatten sie gelehrt, ihre Miene auch in extremen Situationen ausdruckslos zu halten, und wären Fremde anwesend gewesen, hätte sie wohl auch das nervöse Spiel ihrer Hände kontrolliert.
    Der Tag verging quälend langsam, und auch die Nacht brachte keine Besserung, sondern nur einen flüchtigen, kaum erholsamen Schlaf, der die Glieder und den Geist noch schwerer werden ließ. Als der nächste Morgen anbrach, gab Viçinia das karge Morgenmahl sofort wieder von sich. Flores warf ihr besorgte Blicke zu, während sich die junge Bojarin den Mund mit kaltem Wasser ausspülte. »Besser, du legst dich wieder hin«, empfahl sie Viçinia. »Das alles ist bestimmt nicht gut für dich … für euch«, meinte die junge Kämpferin mit einem bedeutungsvollen Blick.
    »Das alles ist sicher nicht gut für irgendjemanden, vielen Dank«, konterte Viçinia schärfer als beabsichtigt, obwohl sie Flores eigentlich nicht widersprechen konnte. Wenn ich wirklich schwanger bin, dann ist das belagerte Turduj gewiss der letzte Ort, den ich mir dafür ausgesucht hätte, dachte sie, während sie sich auf dem Bett zurücklehnte und für einen Moment die Augen schloss.
    Zur Untätigkeit verdammt, warteten die beiden Wlachakinnen so gut es ging auf Neuigkeiten.
    Schließlich erklangen Hörner aus Richtung der östlichen Mauer, von Rufen und Schreien gefolgt. Deutlich hörbar atmete Flores tief durch, und auch für Viçinia war dies ein fast erlösender Moment, auch wenn es wohl bedeutete, dass die Vorhut der angreifenden Armee in Sicht gekommen war.
    »Nun beginnt es«, prophezeite Flores düster und verzog grimmig das Gesicht. »Und meine einzigen Waffen sind ein Nachttopf und zwei Kerzenständer aus Holz!«
    Wütend trat sie an die Tür und hämmerte mit der Faust dagegen, bis ein junger Masride diese einen Spalt weit öffnete.
    »Bring mir deinen Herrn, Tamár!«, befahl Flores mit fester Stimme.
    »Mir wurde befohlen …«, begann der blonde Soldat, doch die Wlachakin fiel ihm ins Wort: »Wir haben Informationen, die für die Verteidigung wichtig sind. Wenn der Prinz nicht davon erfährt, sieht es finster aus.«
    Unentschlossen blickte der Masride von Flores zu Viçinia. An seiner Miene konnte Viçinia sehen, wie Loyalität und Furcht miteinander kämpften. Deshalb lächelte sie und nickte freundlich. Ohne ein weiteres Wort schlug der Mann die Tür zu, doch sie konnten seine sich entfernenden Schritte hören.
    »Wir haben Informationen, die für die Verteidigung wichtig sind?«, fragte Viçinia mit hochgezogener Augenbraue.
    »Die werden jede Klinge brauchen, die sie bekommen können. Der Prinz mag nicht gerade schlau sein, aber wenigstens ist er nicht so verrückt wie sein Vater. Vielleicht kann man mit ihm reden.«
    Ungläubig blickte Viçinia die junge Kriegerin an, sagte aber nichts mehr. Nach kurzer Zeit öffnete sich tatsächlich die Tür, und Tamár trat in den Raum. Auf seinen festen Lederharnisch waren Metallringe aufgenäht, und metallene Schienen bedeckten Arme und Beine. An der Seite trug er einen mächtigen Streithammer mit einem fein verzierten Kopf, der wie der eines Adlers geformt

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