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Die Schlacht der Trolle

Titel: Die Schlacht der Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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dahin nicht entdeckt werdet.«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, lief die Wlachakin zurück in Richtung Osten, zurück nach Turduj, wo gerade der erste Sturm auf die Burg beginnen musste.

17
     
     
    D ie Dunkelheit war undurchdringlich. Kein Lichtschein erhellte die Höhle. Doch das Echo des uralten Herzschlags ließ die Konturen von Fels und Stein in Andas Geist erscheinen. Das Licht war nützlich, aber letztendlich unnötig. Sie hatte gelernt, ohne überflüssige Dinge auszukommen. Die anderen Trolle taten sich schwerer, doch auch sie konnten sich in der ewigen Finsternis in den Gebeinen der Welt zurechtfinden. Sie sind stark, aber ich bin stärker, triumphierte die Trollin.
    Mit langsamen Schritten durchmaß sie die gewaltige Kaverne, in der sie ihr Lager aufgeschlagen hatten. Einige der Trolle lagen am Boden, schlafend, in ihren düsteren Träumen stöhnend, die nun immer zu ihnen kamen, wenn sie die Augen schlossen. Zwei stritten sich um ein Stück Fleisch; ihr unterdrücktes Grunzen, als sie sich packten und miteinander rangen, klang wie Gesang in Andas Ohren.
    Plötzlich erschallte ein anderes Geräusch, ein lautes Rufen und Johlen. Sofort kam Bewegung in die Trolle, während Anda sich sammelte und ihre Aufmerksamkeit auf den Lärm richtete. Fast konnte sie die Gestalten spüren, die näher kamen. Ihre Sinne breiteten sich in die umliegenden Gänge aus, tasteten sich an sprödem Gestein entlang, leckten über rauen Fels.
    »Keine Gefahr«, gab sie leise bekannt.
    Tatsächlich erschien eine Gruppe ihrer Trolle, Jäger und Krieger, die zwei kleinere Trolle zwischen sich genommen hatten. Beute!
    »Wir haben Besuch!«, rief Sbon erfreut. Der noch junge Troll hatte gewaltige Hauer, und seine Hörner waren lang und fest. Anda schätzte seine Wildheit im Kampf.
    »Wir haben die zwei hier gefunden, wo der Schlag schon schwächer ist«, berichtete Ark.
    Mit ausgebreiteten Armen trat Anda auf die kleine Gruppe zu und befahl: »Licht.«
    Einige Atemzüge später zog ein Troll eine Handvoll Flechten aus einem Beutel, die schwach glommen. Das Licht reichte nur wenige Schritt weit, doch genügte es, um die Angst in den Mienen der Gefangenen zu erkennen. Aber Anda hatte ihre Furcht ohnehin schon längst gerochen.
    »Wer führt euch an?«, fragte sie.
    »Turk«, entgegnete der größere und ältere der beiden Gefangenen.
    »Turks Stamm ist hier? So nah am Herzen?«
    »Wir wurden getrennt. Es gab einen Kampf.«
    »Also ist Turk nicht hier?«, fragte Anda enttäuscht.
    »Nein.«
    Neben Pard und Druan war Turk einer ihrer erbittertsten Gegner. Aber während sie Druan getötet und Pard verjagt hatte, war Turk noch in den Tiefen der Welt. Ihre Trolle waren ihm gefolgt, aber bisher hatte Turk seinen Stamm immer wieder vor Andas Getreuen in Sicherheit bringen können. Bis auf diese zwei armseligen Geschöpfe, dachte Anda und spürte beinahe Mitleid für die schwachen Trolle, deren Angst so offensichtlich ihre Nase reizte.
    »Ich fürchtet euch. Ihr fürchtet mich. Ihr fürchtet die Menschen und die Zwerge und die Oberwelt. Ihr folgt Turk, der sich verkriecht und versteckt, der nicht kämpfen will und nicht kämpfen kann.«
    Ihre Worte trafen die Trolle, doch sie waren zu stolz, um ihre Gefühle einzugestehen. Stolz ist gut. Stolz ist richtig. Ihr seid Trolle!
    »Das muss nicht sein!«, rief Anda nun laut, und die Höhle hallte von ihren Worten wider. »Wir sind stark. Wir sind mächtig! Unsere Feinde fürchten uns!«
    Für einen Moment schwieg die Trollin und fixierte die beiden Gefangenen. In ihrem Blut dröhnte der mächtige Herzschlag der Welt.
    »Folgt mir, und die Angst wird euch verlassen. Folgt mir, und eure Feinde werden bei eurem Anblick erzittern. Folgt mir, und wir Trolle werden wieder sein, was wir sein sollen. Folgt mir!«
    »Nein …«, begann der rechte Troll, doch bevor er zu Ende gesprochen hatte, sprang Anda ihn an und grub ihre Fänge in seinen Hals. Warmes, dickflüssiges Blut sprudelte in ihren Mund. Seine Schläge prallten an ihrem Leib ab, seine Klauen kratzten ihre harte, hornige Haut nur an der Oberfläche. Mit einem Ruck riss sie den Kopf zurück und ließ den Troll leblos zu Boden fallen.
    »Und du?«, fragte sie, während ihr das Blut über Kinn und Brust lief.
    »Ich folge dir!«, erwiderte der andere hastig.
    »Gut«, stellte Anda zufrieden fest und riss sich mit den Klauen das Handgelenk auf.
    »Öffne deinen Mund und trinke.«
    Ihr Blut tropfte auf seine Zunge. Innerhalb weniger Herzschläge keuchte

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