Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schlacht um den Planet der Affen

Die Schlacht um den Planet der Affen

Titel: Die Schlacht um den Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
Vom Netzwerk:
redest, und was sagt Cäsar?«
    Aldo würdigte ihn keiner Antwort. Statt dessen gab er seinen Leuten ein Zeichen, und sie begannen einen schweren Balken gegen die Tür zu rammen.
    »Nein!« rief Mandemus durch die Türklappe. »Dies ist falsch! Ich bin das Gewissen des Dorfes! Ich bin der Hüter der Waffen! Ihr dürft nicht ...«
    Die Tür brach unter den Rammstößen aus den Angeln, und die Soldaten drängten durch den Eingang und stießen Mandemus zur Seite. Sie füllten den Raum mit ihren massigen Körpern.
    »Bewaffnet euch, Männer!« brüllte Aldo durch den Lärm. »Holt auch Waffen für die anderen! Waffen! Endlich haben wir Waffen!«
    Die Soldaten lachten und schrien und schlugen einander auf die Rücken. Sie begannen Regale leerzuräumen und Kisten aufzubrechen. Waffen und Munition gingen von Hand zu Hand.
    »Nein! Nein!« rief Mandemus verzweifelt. »Nein! Hört mich an! Was ihr tut, ist falsch!« Er ging von einem zum anderen und versuchte sich Gehör zu verschaffen. Sie beachteten ihn nicht. Als er ihnen lästig wurde, stießen sie ihn in eine Ecke, um ungestört mit der Plünderung des Arsenals fortzufahren.
    Bald kamen die ersten von ihnen aus dem Arsenal, die Arme voller Waffen, jubelnd und lachend, als feierten sie einen Festtag. Und vielleicht war es auch ein Festtag: der Unabhängigkeitstag der Gorillas. Die Waffen machten sie zu den Herren des Dorfes.
    Anderswo trieb ein Trupp von Aldos Soldaten eine kleine Kolonne menschlicher Arbeiter den Fahrweg entlang. Die Festgenommenen, Männer und Frauen und einzelne Kinder, waren mit langen Seilen aneinandergefesselt. Ein Soldat ging voraus und zog am Ende des Seiles, um die Gefangenen in Bewegung zu halten. Seine Kameraden halfen ihm, indem sie die Kolonne flankierten und ihr folgten und jedes Widerstreben mit Stockschlägen und Stößen bestraften.
    Als er vorüber war, spähte Virgil hinter einem Busch hervor in beide Richtungen. Sofort mußte er den Kopf wieder zurückziehen. Ein berittener Soldat trabte auf dem Fahrweg heran, der Kolonne nach. Hinter ihm rannte taumelnd ein erschöpfter Mann, der vom Reiter an einem Strick mitgezogen wurde. Bald nachdem das Paar den Busch passiert hatte, hinter dem Virgil kauerte, strauchelte der Mann und wurde vom Pferd weitergeschleift. Der Soldat blickte zurück und lachte nur.
    Virgil schüttelte traurig den Kopf. Überall konnte man die jammernden Rufe und Schreie und das Gebrüll der übermütigen Soldaten hören. Als er sah, daß niemand in der Nähe war, eilte Virgil weiter zu Cäsars Haus.
    Die Matten an den Fenstern waren herabgelassen, und als er durch die Bodenöffnung ins Innere des Baumhauses gelangte, mußte er wegen der Dunkelheit stehenbleiben und warten, bis seine Augen sich umgestellt hatten. Dann sah er Lisa, Cäsar und die Ärztin um Cornelius' Krankenlager sitzen. Er ging zu ihnen und berührte Cäsars Schulter.
    Cäsar blickte zerstreut auf. Er schien Virgil nicht gleich zu erkennen, und die aufgeregte Dringlichkeit im Gesicht des Freundes entging ihm völlig. Trotzdem ließ er sich von Virgil vom Sterbebett seines Sohnes fortziehen.
    »Cäsar, vergib mir«, sagte Virgil mit leiser, aber drängender Stimme. »Ich weiß, es ist eine Zumutung für dich, aber du mußt kommen.«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Aldo hat die Macht ergriffen.«
    Cäsar machte eine müde Bewegung. Die Vorstellung erschien ihm trivial und unbedeutend. »Laß ihn. Es gibt keine Macht zu ergreifen. Die Ratsversammlung verkörpert die Macht.« Er wollte sich wieder abwenden und sagte, den Blick schon nicht mehr auf Virgil gerichtet: »Wir können das später regeln.«
    Virgil hielt ihn am Arm zurück. »Cäsar! Er läßt Waffen verteilen! Und er hat angeordnet, daß alle Menschen eingesperrt werden. Seine Leute treiben sie überall zusammen und bringen sie in die Viehhürden.«
    Cäsar stutzte, runzelte die Brauen. »Was ist mit MacDonald?«
    »Ich war mit ihm in der Schule, als es losging. Aldos Leute schleppten ihn fort.«
    Cäsar schüttelte langsam den Kopf, unfähig zu verstehen. »Aber Virgil, ich kann meinen Sohn nicht verlassen. Er braucht mich.«
    Virgil ließ nicht locker. »Wir alle brauchen dich, jetzt!«
    »Aber ...« Cäsar hob hilflos die Hände. Sie blickten einander an, und lange wußte keiner der beiden etwas zu sagen.
    Eine dünne, leise Stimme beendete die Unentschiedenheit. »Vater ...«
    Cäsar eilte zu seinem Sohn und beugte sich über ihn.
    »Sie ... haben mir ... weh getan ...«, flüsterte der

Weitere Kostenlose Bücher