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Die Schlacht um den Planet der Affen

Die Schlacht um den Planet der Affen

Titel: Die Schlacht um den Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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Kleine.
    Cäsar hörte kaum auf die Worte. Er berührte sanft Cornelius' Gesicht und sagte: »Bleib ganz ruhig, Junge.« Er lächelte den winzigen Lebensfunken an, der sein Kind war, glücklich, daß er noch immer glomm, wenn auch nur schwach.
    »Sie wollen ... dir ... weh tun ...«
    Auf einmal wurde ihm der Sinn der Worte klar. Cornelius wollte ihm sagen, daß seine Verletzung nicht auf einem Unglücksfall beruhte. Cäsar versteifte sich zornig. »Was? Wer? Wer hat dir weh getan? Menschen?«
    Cornelius schlug die Augen wieder auf. Mit fast unhörbarer Stimme flüsterte er: »Nein.«
    »Wer dann?«
    Aber Cornelius schien ihn nicht mehr zu hören. Sein mühsames Atmen veränderte sich, und die Ärztin rückte besorgt näher, doch konnte sie nichts tun. Selbst Cäsar sah das jetzt ein.
    Nach einer Weile öffnete Cornelius noch einmal die Augen und fragte: »Werde ich ... ein Krüppel?«
    »Nein, mein Sohn«, versicherte ihm Cäsar. »Eines Tages wirst du so groß wie ein König sein.«
    Cornelius lächelte über den Gedanken. Das Lächeln verblaßte langsam auf seinem Gesicht. Ganz allmählich schlossen sich die weichen dunklen Augen, um sich nie mehr zu öffnen.
    Nach einiger Zeit berührte Cäsar zögernd den kleinen Körper. »Cornelius?«
    Aber Cornelius war nicht da. Nur noch ein kleiner, zerbrochener Körper.
    Cäsar machte der Ärztin Platz. Die Frau lauschte nach einem Herzschlag, fühlte nach einem Puls und blickte kopfschüttelnd zu den Eltern auf. Lisa warf sich laut jammernd über das Bett, drückte hoffnungslos die tote kleine Gestalt an sich.
    Der Kummer in Cäsars Antlitz wurde allmählich von schwarzem Zorn verdrängt. Er stand auf und sagte mit dumpfer Stimme: »Sie haben meinen Sohn verletzt. Sie haben ihn getötet!«
    Lisa lag schluchzend über dem Totenbett ihres Sohnes. Sie sah nicht, wie Cäsar zornig hinausstürzte. Er war völlig verwirrt, ballte die Fäuste, blickte wütend umher und wandte sich abwechselnd hierhin und dorthin. Dann eilte er ohne festes Ziel durch die Baumgruppe davon. Virgil hatte Mühe, mit ihm Schritt zu halten.
    Nach einigem Umherirren kamen sie in die Nähe der eingezäunten Viehhürden. Cäsar machte halt. »Er sagte, sie hätten ihn verletzt«, stieß er hervor. »Aber wer? Wer würde so etwas tun?«
    Virgil blickte ihn ernst an, und als er die brennende Aufmerksamkeit in Cäsars Augen sah, antwortete er: »Ich weiß es nicht, Cäsar. Aber wenn du dich umsiehst, wirst du einer Antwort vielleicht näherkommen.«
    Cäsar packte ihn bei den Schultern und schüttelte ihn wild. »Keine Rätselspiele, Virgil! Was weißt du?«
    Virgil, schockiert von Cäsars gewaltsamen Ausbruch, schüttelte hilflos den Kopf, dann zeigte er auf etwas hinter Cäsars Rücken. »Ich weiß nicht, wie Cornelius verletzt wurde«, sagte er. »Ich weiß nur, was inzwischen im Dorf geschehen ist. Sieh dich um.«
    Cäsar ließ ihn los und wandte den Kopf. Hinter dem Palisadenzaun der Hürden waren verschreckte menschliche Gefangene, die Gesichter aschfahl im zunehmenden Licht des anbrechenden Tages. Viele von ihnen waren verletzt. Einige lagen stöhnend auf dem zertrampelten, mit Dung bedeckten Boden. Zwei oder drei lagen still und bewegungslos Seite an Seite, die Köpfe mit Teilen ihrer eigenen Kleidung verhüllt.
    Die Bewacher waren Gorillas, massig und bedrohlich in ihren mattglänzenden schwarzen Lederuniformen. Selbstbewußt schritten sie mit umgehängten Maschinenpistolen auf und ab. Zwei standen breitbeinig und bewegungslos vor dem Tor.
    Hinter ihnen blickten Menschen durch die Palisadenstangen. Eine Gruppe von Landarbeitern mit langem, verfilztem Haar stand rauchend beisammen und beobachtete die Wächter mit unterdrücktem Haß. MacDonald, der Lehrer und Jake hatten sich in der Nähe des Eingangs postiert und beobachteten die Vorgänge draußen.
    »Cäsar! Cäsar!« rief MacDonald plötzlich.
    Cäsar hörte den Ruf. Als er mit Virgil zum Tor wollte, vertraten ihnen die Wachtposten den Weg. »Keiner darf eingelassen werden. Befehl von General Aldo.«
    »Aber ich bin Cäsar!«
    »Geht uns nichts an. Rede mit General Aldo.«
    Cäsar bleckte wütend die Zähne und machte kehrt, um Aldo zu suchen. Er war erst wenige Schritte gegangen, als es auf dem Hügelrücken jenseits des Dorfs plötzlich aufblitzte und eine sich rasch vergrößernde schwarze Rauchwolke in den zartrosa gefärbten Morgenhimmel stieg. Sekunden später wehte das Krachen einer Detonation herüber. Alle standen wie versteinert und

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