Die Schlacht um Tripple Sun
All, einem der Monde des Gigant-Planeten Rendezvous IV entgegen.
Nichts wird diese armen Seelen noch retten können , durchfuhr es Commander Craig Manninger bitter. Er ballte unwillkürlich beide Hände zu Fäusten, die er dermaßen zusammenpresste, dass die Knöchel weiß hervortraten.
»Captain, ich möchte Sie darauf aufmerksam machen, dass Sie im Moment der dienstälteste Kommandant dieser Flottille sind und damit das Kommando innehaben, Sir!«, erklärte Lieutenant Commander Cagliari.
Aber Craig Manninger schien überhaupt nicht zuzuhören.
Im Orbit von Xabonga
»Ihr Bettelmönche macht es richtig!«, äußerte sich Moss Triffler ätzend. Triffler war Pilot der Landefähre L-2, die soeben aus dem Hangar der STERNENFAUST ausgeschleust worden war.
Bruder Patrick hob die Augenbrauen. »Ehrlich gesagt, weiß ich im Moment nicht so recht, wie ich Ihre Bemerkung verstehen soll, Mister Triffler.«
»Ich wolle damit sagen, dass Sie freiwillig auf Reichtümer verzichtet haben. So kann man ihnen wenigstens nichts mehr wegnehmen.«
»Hat Ihnen irgendjemand etwas weggenommen, Mister Triffler?«, fragte Bruder Patrick.
»Na ja, wie man's nimmt. Jedenfalls geht mein Sold als Angehöriger des Star Corps fast vollständig an den FAR-HORIZON-Konzern und zwar vermutlich bis ans Ende meines Lebens, wenn ich nicht zwischendurch noch im Lotto gewinnen sollte.«
»Ich sehe es eher so, dass Sie etwas zurückgeben, nicht, dass Ihnen etwas weggenommen wurde«, erwiderte Bruder Patrick und spielte damit darauf an, dass Triffler, der zunächst Testpilot bei FAR HORIZON gewesen war, sich wegen Geheimnisverrats hatte verantworten müssen und nun seinem ehemaligen Arbeitgeber eine hohe Summe als Schadenersatz abstottern musste.
Anschließend hatte er sich als Frachterpilot durchgeschlagen, bis sich ihm die Gelegenheit geboten hatte, beim Star Corps anzuheuern.
Nachdem die Kommandanten der PLUTO und der CATALINA an Bord genommen worden waren, tauchte die L-2 der STERNENFAUST in die Atmosphäre Xabongas ein.
Die zerklüftete Topografie des Planeten war bereits von der Stratosphäre aus unübersehbar. Selten zuvor hatte Richard Leslie eine derart zerfurchte Welt gesehen. Gewaltige geologische Umwälzungen mussten sich auf Xabonga in jüngerer Zeit abgespielt haben. Die gesamte Landmasse des Planeten bildete einen einzigen, gewaltigen Superkontinent, der mehr als die Hälfte der planetaren Oberfläche ausmachte. Bei der Entstehung dieses Superkontinents hatten sich die tektonischen Platten zu gewaltigen Gebirgszügen aufgefaltet, die überwiegend in Nord-Süd-Richtung verliefen.
»Wir empfangen einen Peilstrahl der Xabong und werden aufgefordert, ihm zu folgen«, meldete Moss Triffler.
»Dann tun Sie das«, befahl Leslie.
»Die Xabong scheinen einen Staatsbesuch aus der Sache machen zu wollen«, meinte Commander Stephan van Deyk. Der Kommandant der PLUTO nahm neben Bruder Patrick Platz, der sich intensiv darum kümmerte, sein mobiles Ortungsgerät mit dem Bordrechner und den Sensoren des Beibootes zu synchronisieren.
»Das wäre doch etwas für unseren ehrgeizigen Jung-Admiral gewesen«, äußerte sich Ned Levonian mit einem deutlich spöttischen Unterton. Der Commander der CATALINA war nicht der einzige Offizier in den Reihen des Star Corps, die glaubten, dass bei Rudenkos Karriere auf der superschnellen Überholspur irgendetwas faul sein musste. Hin und wieder brach sich dieser Unmut in bissigen Kommentaren Bahn.
Dabei mussten selbst Rudenkos Kritiker und Neider zugestehen, dass sie dem jüngsten Star-Corps-Admiral aller Zeiten fachlich und dienstlich nichts vorwerfen konnten.
Vielleicht ist es auch gerade das, was viele seiner Untergebenen geradezu fuchsteufelswild macht , dachte Richard J. Leslie.
»Mal ehrlich«, meldete sich nun Moss Triffler zu Wort. »Angenommen, Rudenko würde uns bei diesem Einsatz aus irgendeinem Grund verloren gehen – ich glaube nicht, dass ihm im Star Corps auch nur irgendeiner nachweint.«
»Ich denke, das ist jetzt doch etwas arg respektlos«, rügte Commander Leslie den Fährenpiloten pflichtgemäß. Aber eigentlich hat er recht , fügte er in Gedanken hinzu.
Die Raumfähre landete auf der Landeplattform, die zum Gästehaus gehörte und deren tragende Konstruktion wie eine Verhöhnung der Naturgesetze wirkte. Ein Monument, das klarstellen sollte, wer Herr über die Natur war: die Xabong.
»Wir befinden uns in gut 10.000 Metern Höhe«, erklärte Moss
Weitere Kostenlose Bücher