Die Schlacht um Tripple Sun
Translatoren der Erdmenschen übersetzten die Worte des Alpha-Dominanten ohne Probleme.
Leslie hatte den Alpha-Dominanten der Xabong auf den ersten Blick gar nicht erkannt.
Umgekehrt schien sich Karanklongaran jedoch sehr genau eingeprägt zu haben, mit wem er sich über Funk bereits verständigt hatte. »Sie müssen Leslie sein, der Dominante der Menschenflotte!«
»So kann man es ausdrücken«, gestand Leslie zögernd zu. »Genauer gesagt kommandiere ich nur den Verband, der sich derzeit im Orbit von Xabonga befindet.«
»Es ist uns eine Ehre, Sie zu empfangen.«
Sie folgten der Xabong-Delegation zum Eingang des Antigravschachtes, der ins Gästehaus führte.
»Es steckt durchaus Methode dahinter, Ihren Rang höher einzuschätzen, als er tatsächlich ist, Captain«, meldete sich Bruder Patrick über eine geschützte Helmfunkfrequenz bei Commander Leslie.
»Wie soll ich das verstehen, Bruder Patrick?«
»Ganz einfach. Je höher Ihr Rang, desto höher die Bedeutung, die die Solaren Welten dem Bündnis mit den Xabong beimessen. Ich nehme an, dass dieser Aspekt für Karanklongaran auch innenpolitisch eine Bedeutung hat.«
»Von der Wirkung auf die Kridan einmal ganz abgesehen.«
»Richtig.«
»Dann sind die diplomatischen Anstrengungen der Solaren Welten und des Xabong-Reichs derzeit genau entgegengesetzt.«
»Die Solaren Welten wollen das Bündnis möglichst unauffällig auf kleiner Flamme halten, die Xabong beabsichtigen das Gegenteil. Aber angesichts der unterschiedlichen Interessen beider Seiten ist das nachvollziehbar.«
Am Eingang zum Antigravschacht blieb Karanklongaran stehen. »Da wir Flügel besitzen und die Druckverhältnisse jenseits der Außenschleuse den Normalbedingungen entsprechen, pflegen wir in derartigen Schächten unsere Flügel zu benutzen. Als Zugeständnis des Gastgebers an seine verehrten Gäste haben wir jedoch Antigravaggregate einbauen lassen.«
Als ob sie die Worte ihres Alpha-Dominanten durch einen Trommelwirbel unterstreichen mussten, trommelten die Begleiter Karanklongarans wie auf ein geheimes Zeichen hin auf ihre Brustkörbe.
»Wir nehmen dieses Entgegenkommen wohlwollend und voller Dankbarkeit zur Kenntnis«, erklärte Bruder Patrick mit dem sprichwörtlichen diplomatischen Einfühlungsvermögen, das man gemeinhin den Angehörigen des Christophorer-Ordens zuschrieb.
Offenbar hatte Bruder Patrick damit genau den richtigen Ton getroffen. »Ich bin mir sicher, dieser Aufenthalt wird auch uns zur Ehre gereichen«, sagte Karanklongaran.
Leslie ging als Erster durch den Antigravschacht, nach ihm folgte Ned Levonian. Sergeant Darren hatte zunächst eine andere Reihenfolge favorisiert, aber Leslie machte sofort deutlich, dass es ihm in diesem Fall wichtiger war, die Gastgeber nicht unnötig vor den Kopf zu stoßen, als die Sicherheitsbestimmungen genau einzuhalten.
Wenig später fand sich Leslies Gruppe in einem Empfangsraum wieder. Hier herrschte ein Luftdruck, der dem der Erde entsprach. Außerdem war der Sauerstoffgehalt mit 20,9 Prozent auf einem Niveau, das für Menschen geeignet war.
»Sie können die Helme absetzen«, erklärte Dr. Miles Jennings und öffnete sein Helmvisier.
Die anderen folgten seinem Beispiel.
Neben einer weiteren Gruppe von Xabong-Würdenträgern befanden sich auch zwei Menschen unter den Anwesenden. Ihren braungrauen Kutten nach handelte es sich um Christophorer.
»Das sind Bruder Basileios und Bruder Menzius von der Christophorer-Forschungsstation im Paranda-System«, erläuterte Karanklongaran. »Wir stehen in gutem Handelskontakt. In diesem Fall haben mich Ihre beiden Artgenossen dabei beraten, Ihnen gegenüber gute Gastgeber zu sein. So rieten sie uns dringend, auf das große Begrüßungsritual zu verzichten.«
»Wobei erklärt werden sollte, dass der Hauptbestandteil dieses Rituals ein ausgiebiges gegenseitiges Beschnuppern der Afteröffnungen ist«, gab Bruder Menzius zu bedenken. »Ich dachte, dass Sie vielleicht nicht bereit sind, einer fremden Kultur so weit entgegenzukommen.«
»Ich nehme an, das fällt in diesem Fall selbst dann schwer, wenn man von einem außerordentlich starken Forscherdrang getrieben wird«, gab Commander Leslie zurück. »Jedenfalls bin ich Ihnen für Ihre diplomatische Vorarbeit dankbar, Bruder Menzius.«
»Ich denke, ich muss nicht noch einmal besonders darauf hinweisen, dass wir außenpolitisch absolut unparteiisch sind.«
»Gilt das auch im Hinblick auf den bevorstehenden Angriff der
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