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Die Schlacht um Tripple Sun

Die Schlacht um Tripple Sun

Titel: Die Schlacht um Tripple Sun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Triffler. Der Pilot der L-2 modifizierte noch einige Einstellungen am Ortungssystem. »Der Sauerstoffgehalt ist in dieser Höhe zwar nicht mehr hoch genug für uns, aber da wir nur ein paar Meter bis zum Eingang in den Antigravschacht zurücklegen müssen, spielt es keine große Rolle.«
    »Ich empfehle dennoch aus medizinischer Sicht dringend das Anlegen von Druckanzügen«, mischte sich Dr. Miles Jennings ein. »Auch wenn die Xabong sich diesen kurzeitigen Unterdruck, gepaart mit arktischen Minus-Temperaturen antun mögen, sollten wir uns daran kein Beispiel nehmen.«
    »Wie Sie meinen, Doktor.« Leslie erhob sich von seinem Platz und wandte sich an Moss Triffler. »Sie halten hier zunächst die Stellung, Mister Triffler.«
    Triffler seufzte. »Ich hätte vor meinem Eintritt ins Star Corps wissen sollen, dass ich als Pilot bei Außenmissionen immer den langweiligsten Part zugespielt bekomme.«
    Was beschweren Sie sich , dachte Leslie, Sie hätten ja Testpilot bei FAR HORIZON bleiben können!
     
     
    Leslie und seine Begleiter passierten die Außenschleusen, nachdem sie die Standard-Druckanzüge des Star Corps übergestreift hatten. Die Außentemperatur betrug derzeit minus sechzig Grad, und der Luftdruck entsprach mit etwa 500 Millibar noch der Hälfte jener Werte, die auf der Erdoberfläche normal waren.
    Der Panoramablick war allerdings phänomenal. Fast zweitausend Meter höher als der Mount Everest , durchfuhr es Leslie schaudernd. Und doch ist dies noch nicht einmal ein Drittel der Gipfelhöhe!
    »Augenblicke, in denen man die eigene Winzigkeit erkennt, sind Augenblicke der Erkenntnis«, sagte Bruder Patrick über Helmfunk.
    Leslie fiel auf, dass der Christophorer einen Kanal benutzt hatte, der ausschließlich für den Kommandanten der STERNENFAUST empfangbar war. Er drehte sich langsam herum. »Lernt man so etwas in Saint Garran?«
    »Ich verstehe, dass es Sie sehr interessiert, was sich hinter den Klostermauern abspielt«, erwiderte Patrick. »Aber leider habe ich ein Gelübde abgelegt, das unter anderem auch beinhaltet, über diese Dinge zu schweigen.«
    Leslie lächelte verhalten. »Das hat mein Bruder Dan auch immer gesagt.«
    »Sehen Sie! Genau das meinte ich, Captain.«
    »Dan hat dieses Schweigegebot immer sehr ernst genommen.«
    »Das sollte jeder Ordensangehörige auch. Allerdings muss ich zugeben, dass es teilweise sehr unterschiedliche Vorstellungen darüber gibt, was in diesem Zusammenhang bereits als Verrat unserer Ordensgeheimnisse bewertet wird.«
    »Eine Interpretationsfrage also.«
    »Nicht ganz. Jeder Berufene ist dazu aufgerufen, sich selbst Gedanken darüber zu machen, wie viel vom Innenleben unseres Ordens an die Öffentlichkeit gezerrt werden soll.«
    Berufene , dachte Leslie. Ein Wort, das in ihm Bitterkeit verursachte. Warum er? Warum immer Dan? Und nicht ich? War es nicht logisch anzunehmen, selbst nicht ganz in Ordnung zu sein, wenn der Bruder von klein auf unter der Beobachtung einer geheimnisumwitterten Organisation stand, deren Vertreter sich für jede Kleinigkeit seiner Entwicklung interessierten, während sie ihm, Richard J. Leslie, offenbar so viel weniger zugetraut hatten.
    »Man sollte seine Gedanken immer nur zu einem geringen Teil der Vergangenheit widmen, Captain«, sagte Patrick.
    Commander Leslie war einige Augenblicke lang wie vom Blitz getroffen. Schweigend stand er da und starrte den Christophorer wie entgeistert an. Kann der Kerl etwa Gedanken lesen, oder steckt nur irgendein Trick dahinter?
    Eine Delegation der Xabong empfing die Gruppe um Commander Leslie bereits auf der Plattform.
    »Wir sollten darin eine besondere Form der Ehrerbietung sehen«, erklärte Bruder Patrick.
    Die Xabong kamen durch den Zugang zum Antigravschacht ins Freie. Sie trugen ihre tunikaähnlichen Uniformen mit allerlei Rangabzeichen, hatten sich sonst gegen die Kälte nicht gewappnet.
    Allerdings fiel auf, dass sämtliche Mitglieder dieser Delegation ihre Flügel sorgfältig gefaltet hatten. Vermutlich ist deren Benutzung bei der dünnen Luft in dieser extremen Höhe auch gar nicht möglich.
    Ein Xabong in goldfarbener Tunika trat vor, ging auf Leslie zu und trommelte sich mit den Fäusten auf die Brust. Das Geräusch, das dabei entstand, wurde durch die Außenmikrofone der Druckanzüge übertragen und sorgte erst mal dafür, dass die Lautstärkeregler automatisch nach unten gefahren wurden, um eine Übersteuerung zu verhindern.
    »Ich bin Karanklongaran«, verkündete der Xabong. Die

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