Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schlacht um Tripple Sun

Die Schlacht um Tripple Sun

Titel: Die Schlacht um Tripple Sun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
Krieger aufgenommen werden wollte. Wenn jemand kein Krieger war, dann wegen Unfähigkeit oder einer Krankheit. Alles andere erschien einem durchschnittlichen Kshagir, ganz gleich, welcher Kaste und welchen Stammes, als vollkommen absurd.
    Bidra'an neigte sein Haupt. Ein kehliger Laut kam aus seinem Schlund und schwoll für etwa eine Minute leicht an. Die Pranke der kräftigen Hand wischte kurz von rechts nach links und von oben nach unten über das Gesicht des Kshagir. Eine Geste der Ehrerbietung, die allerdings nur von Nicht-Kriegern gegenüber Kriegern ausgeführt wurde. »Es wäre uns eine Ehre, auf die wir nicht mehr zu hoffen gewagt hätten.«
    Das entsprach nicht der Wahrheit. Auch wenn Bidra'an früher stark darunter gelitten hatte, als jemand zu gelten, der wegen körperlicher Entstellung als unwürdig galt, so war er inzwischen längst mit Leib und Seele Forscher. Er hätte sich nicht mehr vorstellen können, jemals etwas anderes zu tun, als Geheimnissen auf die Spur zu kommen und die Grenzen der kshagirischen Erkenntnis zu erweitern.
    Mochten Krieger wie Makan'ran darüber denken, was sie wollten – der Beitrag, den die Forscher zum Stammeswohl lieferten, war Bidra'ans Meinung nach nicht hoch genug einzuschätzen. Allerdings stand Bidra'an mit dieser Meinung derzeit noch ziemlich allein.
    »Wenn ihr es schafft, den Impuls, der von diesem Artefakt ausgeht, zu kontrollieren, so werdet ihr Krieger werden, gleichgültig, welche körperlichen oder charakterlichen Mängel euch bislang daran gehindert haben«, verkündete Hoch-General Makan'ran. Er machte eine weit ausholende Geste. »Dies ist wahrscheinlich das, wonach die Xabong schon so lange suchen. Eine Hinterlassenschaft der Alten Rasse, mit deren Hilfe sich jede Raummacht in die Knie zwingen lässt.« Er drehte sich ruckartig um und ballte alle drei Greiforgane. »Zeigen wir ihnen, wer die Herren sind.«
    »Was ist, wenn ich nicht damit einverstanden bin?«, fragte Bidra'an.
    Der Hoch-General vollführte eine Geste der Verwirrung. Dann schien er plötzlich zu begreifen, was Bidra'an meinte. »Ah, du sprichst von einer hypothetischen und nicht von einer realen Möglichkeit. So, wie es Forscher nun mal zu tun pflegen.«
    »Ja.«
    »Dann sollte dir klar sein, dass deine Frage vollkommen absurd ist.«
     
     
     
    Im Orbit von Xabonga, an Bord der STERNENFAUST
     
    Lieutenant Commander Björn Soldo hatte im Sessel des Kommandanten Platz genommen. Er tickte nervös auf der Armlehne.
    Die Erkenntnisse über die zweite 5-D-Resonanz waren genauso spärlich wie jene, die man inzwischen über den ersten 5-D-Blitz gesammelt hatte. Letztlich war nur sicher, welch verheerende Wirkung dieser Blitz auf den Bergstrom-Raumantrieb ausgeübt hatte.
    »Captain, inzwischen kann ich eine Positionsdarstellung liefern, die uns veranschaulicht, wo sich das Kridan-Schiff ungefähr befindet und welchen Kurs es nimmt«, meldete Lieutenant Jessica Wu.
    Die Ortungsoffizierin ließ ihre Finger wie üblich in traumwandlerischer Sicherheit über die Sensorfelder ihrer Konsole tippen, Menüs und Untermenüs öffnen sowie Schaltungen vornehmen. »Es fliegt auf den Kshagir-Planeten zu. Mehrere Xabong-Schiffe sind bereits auf Abfang-Kurs.«
    »Fragt sich, was die Kshagir dazu sagen«, kommentierte Lieutenant Barus.
    Die Antwort war eine Viertelstunde später deutlich auf der Positionsübersicht zu sehen. Mehrere Kampfschiffe der Kshagir hatten den Orbit ihres Planeten verlassen und flogen den Xabong-Schiffen entgegen.
    »Wer hätte gedacht, dass die erste Raumschlacht, die wir im Triple-Sun-System erleben, zwischen seinen Bewohnern geführt wird«, murmelte Lieutenant Commander Soldo. »Kommunikation?«
    »Ja, Sir?«
    »Verbinden Sie mich mit dem Captain. Er sollte über die neue Lage umgehend Bescheid wissen.«
     
     
    Karanklongaran kehrte mit lautem Trommeln auf den Brustkorb in den Empfangsraum zurück, sodass jeder zur Kenntnis nehmen musste, dass der Alpha-Dominante wieder anwesend war. Die Gespräche verstummten. Hier und da wurden Gesten durchgeführt, die als Zeichen der Ergebenheit interpretiert werden konnten. Leslie gesellte sich zu Dr. Jennings und Ned Levonian, denen gerade einige faulig riechende und mit Schimmel überzogene Würmer als Delikatess-Häppchen angeboten wurden.
    Während Commander Levonian dankend ablehnte und dabei nur froh sein konnte, dass die Gastgeber seine Mimik nicht zu interpretieren wussten, nahm sich Dr. Jennings eines der liebevoll angerichteten

Weitere Kostenlose Bücher