Die Schlacht um Tripple Sun
Kshagir-Hoch-Generals.
Es war nicht das erste Mal, dass sich Richard Leslie über dieses Phänomen wunderte. Sein Bruder Dan war vor Jahren dem Christophorer-Orden beigetreten, und er hatte auch ihn wiederholt auf die Tatsache angesprochen, dass er sich auf geradezu phänomenale Weise in die Situation anderer einzufühlen vermochte. Aber Dan war ihm bei diesem Thema stets ausgewichen und letztlich eine Antwort schuldig geblieben.
»Das 5-D-Resonanzfeld nimmt an Intensität zu, Captain«, meldete unterdessen Bruder Patrick. »Auf der Oberfläche des Kshagir-Planeten geht irgendetwas vor sich, bei dem ungeheure Energiemengen frei werden könnten.«
Commander Ned Levonian betrat die Zentrale des Leichten Kreuzers CATALINA. Er hatte sich – ebenso wie Commander van Deyk von der PLUTO – von einer Fähre an Bord holen lassen.
»Alles klar zum Aufbruch, Captain!«, meldete Vikram Shantijan. Der Erste Offizier der CATALINA nahm Haltung an.
Levonian nickte ihm zu. Dann wandte er sich an Ron Capran, den Rudergänger. »Wir verlassen den Orbit und nehmen bei Position 22-3-65 Kampfformation ein!«
»Ja, Sir.«
Auch die PLUTO unter Commander Stephan van Deyk sowie die drei in der Schlacht bei Rendezvous IV davongekommenen Star-Corps-Schiffe BAIKAL, SIRIUS FIGHTER und RIGEL verließen jetzt die Umlaufbahn von Xabonga und flogen der kridanischen Angriffsflotte entgegen.
Eine Phalanx von Xabong-Schiffen hatte sich bereits formiert und schickte sich an, die Hauptflotte der Angreifer abzufangen.
Die Kridan nutzten den Vorteil der größeren Reichweite ihrer Grasergeschütze. Sie eröffneten frühzeitig das Feuer. Blassgrüne Strahlen fraßen sich durch die Panzerungen der Xabong-Schiffe, und schon nach kurzer Zeit verwandelten sich die ersten Schiffe in künstliche Sonnen.
Bereits ein halbes Dutzend Verteidigerschiffe waren zerstört worden, zwei weitere dümpelten manövrierunfähig durch das All. Auch das erste Kridan-Schiff geriet in den Bereich der xabongischen Wuchtkanonen, deren Durchschlagskraft und Projektilgeschwindigkeit deutlich geringer waren als bei den Gauss-Geschützen aus irdischer Produktion.
Die Wuchtgeschosse der Xabong bestanden aus einer speziellen Wolframlegierung und waren im Gegensatz zu den würfelförmigen Gauss-Geschossen der Menschheit kugelförmig.
Ebenso wie bei den Star-Corps-Schiffen waren auch bei den Xabong die Geschütze starr mit dem Schiffsrumpf verbunden, sodass eine Zieljustierung nur durch eine Veränderung der Schiffsposition möglich war. Die Xabong zogen es jedoch vor, ihre Geschütze in Batterien anzuordnen.
Das erste Kridan-Schiff wurde von einer Salve der Xabong durchsiebt. Das getroffene Schiff wirkte nur Augenblicke später wie eine funkensprühende Wunderkerze. An mehreren Stellen drangen glühende Substanzen ins All. Dann platzten ganze Stücke aus den Außenwänden heraus.
Das Schiff verwandelte sich in einen Feuerball, der auf das Dreifache der ursprünglichen Schiffsgröße anschwoll, ehe er in sich zusammenstürzte und verlosch. Es gab keine Überlebenden. Weder in Rettungskapseln noch in ausgesetzten Beibooten.
Der Kommandant der Xabong-Flottille, die sich der Armada der Invasoren entgegenstellte, sandte eine euphorische Nachricht an seinen Alpha Dominanten auf Xabonga. Aber dieser Erfolg konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Verluste der Xabong wesentlich höher waren als jene der unerbittlichen Invasoren.
Wieder gerieten mehrere Xabong-Schiffe in das Graserfeuer der Kridan. Innerhalb einer Viertelstunde wurden vier weitere Xabong-Raumer kampfunfähig geschossen, ein weiterer explodierte.
Die Wracks dümpelten dahin. Hier und da brachen Brände aus. Wasser, Atemluft und Kühlgase drangen ins All und erstarrten dort zu eisigen Formen, die an Stalaktiten erinnerten.
Doch auch die Beiboote gerieten in den Schussbereich der Grasergeschütze. Ein kleines Aufleuchten bedeutete das letzte Lebenszeichen jener Xabong, die sich auf die Raumboote gerettet hatten.
Es war so gut wie unmöglich, ihnen während der Schlacht zu helfen. Manche waren so überladen, dass die Sauerstoffversorgung überfordert wurde und sie qualvoll erstickten.
Doch die verbliebenen Xabong-Schiffe wehrten sich verzweifelt.
Zwei weitere Schiffe der Kridan wurden durch Treffer der xabongischen Wuchtgeschosse manövrierunfähig geschossen. Sie trieben unkontrolliert in den Hauptwirkungsbereich der Wuchtgeschosse und wurden durch Hunderte von Treffern zerrissen. Je geringer die
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