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Die Schlacht von Trident

Die Schlacht von Trident

Titel: Die Schlacht von Trident Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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geraten.«
    »Keine Angst, Sir«, beruhigte der Rudergänger den Commander. »Wir haben eine Kursabweichung von weniger als 0,01 Prozent. Betrachtet man das im Rahmen der Messgenauigkeit, könnte man behaupten, wir seien exakt auf der Flugbahn, auf der wir sein sollten.«
    »Gute Arbeit, Lieutenant«, lobte Björn Soldo und unterdrückte ein Gähnen. Der Erste Offizier mit der langen Mähne hasste es, nicht ausgeschlafen zu sein. Genervt registrierte er den besorgten Seitenblick des Captains. »Was denn?«, fragte er. »Die zwei Stunden, die das Zeitfenster beträgt, in der wir in der Nähe von ID 4 aktuelle Nachrichten abhören können, werde ich schon noch durchhalten!«, versprach er mit einem Augenrollen, als er eine nicht ganz Ernst gemeinte Skepsis im Gesicht des Captains wahrzunehmen meinte.
    In diesem Moment meldete sich Majevsky zu Wort. »Erste Transmissionen registriert und aufgezeichnet!«, berichtete sie. »Patrick, haben Sie das?«
    Bruder Patrick, der auf einem Nebenschirm aus dem Maschinenraum zugeschaltet war, bestätigte. »Wollen mal sehen, ob mein Programm da etwas mit anzufangen weiß.«
    »Die Raumforts verhalten sich ruhig«, meldete Lieutenant Chip Barus. Er behielt die taktischen Anzeigen im Auge und konzentrierte sich vor allem darauf, auf verdächtige Schiffsbewegungen zu achten.
    Captain Leslie rutschte unruhig in seinem Kommandantensessel hin und her.
    »Majevsky, sobald Sie Funksprüche erhalten, die von militärischen Einrichtungen im Orbit von ID 4 ausgehen, ordnen Sie diesen bitte oberste Priorität zu. Die brauchen nicht zu erfahren, dass wir hier draußen herumschleichen. Geschweige denn, dass wir das dann wiederum nicht bemerken.«
    »Das wissen wir ohnehin erst dann, wenn Bruder Patrick die entsprechenden Kommunikationen entschlüsselt hat, Sir«, gab die Ortungs- und Kommunikationsoffizierin zu bedenken. »Die Prioritäten ordne ich aber wie gewünscht zu.«
    »Vielen Dank, Lieutenant. Schon irgendwelche Ergebnisse, Bruder Patrick?«
    »Wir bekommen jede Menge an zivilen Signalen herein, Captain«, antwortete der Christophorer. »Unverschlüsselte Transmissionen von ID 4 zur Orbitalwerft, vor allen Dingen Materiallisten, Anforderungsformulare und Auflistungen von sonstigen Versorgungsgütern, Lebensmittel für die Minenarbeiter und so weiter. Nichts von Interesse bis jetzt.«
    »Versuchen Sie weiterhin Signale der Raumforts herauszufiltern und zu isolieren«, bat der Erste Offizier Sara Majevsky.
    »Aye, Sir.«
    Geschäftiges Schweigen machte sich auf der Brücke der STERNENFAUST breit.
    »Und jetzt beginnt das große Warten auf Ergebnisse«, murmelte Rudergänger Abdul Rajiv und lehnte sich in seinem Sitz zurück.
     
     
    Aus dem Tagebuch von Paolo Sanchez, 26 Jahre, Rio de Janeiro, Erde
     
    Es war ein harter Tag im Büro gewesen, und ich kehrte müde nach Hause zurück. Ich war noch einmal den Bericht für den Far Horizon -Konzern durchgegangen. Acht Stunden hatte ich die einzelnen Kapitel Korrektur gelesen, einige Unterpunkte inhaltlich restrukturiert, kurz: Es war eine Mordsarbeit gewesen. Morgen wollten wir die endgültige Fassung des Textes an die Auftraggeber schicken, mit sechswöchiger Verspätung wohlgemerkt.
    Wir hatten die Datenlage unterschätzt, die Literaturrecherche war aufwändiger gewesen, als wir erwartet hatten.
    Ich weiß nicht, warum sich Far Horizon gerade jetzt für das Design amerikanischer Vehikel mit Verbrennungsmotoren aus den der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts interessiert, aber mir soll es ja egal sein, was sie damit wollen – Hauptsache, die Credits kommen auf mein Konto.
    Obwohl, ein bisschen neugierig bin ich schon … Was an den Erscheinungen dieser ›Autos‹ ist so wichtig? Wenn ich raten sollte, würde ich vermuten, sie wollen die Designs irgendwie abwandeln, um daraus einen Entwurf für einen neuen Raumschifftypen zu entwickeln. Also jetzt nicht in der Form dieser Karossen von damals, sondern mehr der Ästhetik nach: Geschwungene Linien, etwas Zierrat, auffällige Spoiler … Das hat schon etwas.
    Leider haben die Kulturhistoriker wohl vergessen, große Teile ihrer Forschung über dieses Thema in das Datennetz einzuspeisen.
    Ich hätte nicht gedacht, dass es so schwer werden würde, Eintritt in die Lager der Solaren Bibliothek in London zu erlangen. Das ganze Prozedere mit den Schutzanzügen, die Schutzatmosphäre … Mir ist schon klar, dass die größte weltweite Sammlung an noch existierenden Büchern besonders gesichert und

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