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Die Schlacht von Trident

Die Schlacht von Trident

Titel: Die Schlacht von Trident Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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ausgerechnet auf diesem Kurs befindet, dann wenden Sie sich bitte an den Captain. Was kann ich denn dafür?«
    »Nichts«, gab Triffler zähneknirschend zu. »Es tut mir leid. Es ist nur … Ich bin mir immer noch nicht sicher, was der Kontakt mit diesem Wesen mit mir gemacht hat … Es ist alles so unklar, so verwirrend.«
    Dr. Jennings murmelte zustimmend und blickte auf den Medoscanner in seiner Hand. Er zeigte ihm die neusten Messwerte des Piloten an. Erhöhte Adrenalinwerte, ein etwas zu hoher Cholesterin-Wert – nichts, was man durch medikamentöse Behandlung nicht wieder in den Griff kriegen konnte. Allerdings wollte er noch das EEG abwarten, das Simone Gardikov gerade vorbereitete.
    Die angehende Ärztin, die dem etatmäßigen Mediziner an Bord des Leichten Kreuzers nun schon seit einiger Zeit zur Hand ging, setzte Moss Triffler ein Gerät auf, das einem Haarreifen gleich. Rechts und links wurden Kontaktplättchen gegen die Schläfen des Patienten gedrückt. So konnten elektrische Impulse durch Trifflers Nervenbahnen geschickt und deren Leitfähigkeit überprüft werden.
    Jeden Tag seit dem Zwischenfall auf Theramenes C musste sich der Pilot der L-1 auf diese Weise durchchecken lassen. Die katastrophal hohen Neurotransmitterwerte, die Triffler unmittelbar nach dem Kontakt mit dem telepathischen Amorphen aufgewiesen hatte, waren zwar inzwischen auf dem Weg sich zu normalisieren, aber noch waren sie noch nicht wieder innerhalb normaler Parameter und mussten täglich untersucht werden.
    »Ich kann Ihnen zumindest sagen, was Ihnen der erneute Anblick des Plutoiden körperlich beschert hat«, meinte der Arzt und reichte Triffler den Medoscanner. »Herzschlag beschleunigt, hoher Adrenalinwert. Wenn Sie nicht zur Krankenstation gejoggt sind, würde ich sagen, Sie stehen unter mentalem Stress …«
    »Das merke ich selbst!«, brauste Triffler auf und strich sich erschöpft über die Stirn, wobei er sich beinahe das EEG-Gerät vom Kopf gerissen hätte. Gardikov rückte es vorsichtig wieder zurecht.
    »… und Sie haben Ihr Temperament nicht unter Kontrolle«, fuhr Dr. Jennings unbeirrt fort. »Vielleicht sollte ich Ihnen ein homöopathisches Mittel zur Beruhigung verabreichen, Mister Triffler.«
    »Das wird nicht nötig sein«, gab sich der Pilot kleinlaut und beruhigte sich allmählich wieder. »Es ist nur – diese ständigen Untersuchungen nerven mich ungemein. Sie sagen doch selbst, dass der Heilungsverlauf in vollem Maße den Erwartungen entspricht . So heißt das doch in Ihrem Fachchinesisch, oder nicht?« Dabei hatte er Simone Gardikov angesehen.
    »Das ist richtig«, meinte sie und fügte mit einem Lachen hinzu: »Ich wusste gar nicht, dass Sie sich für Medizin interessieren.«
    »Nur am Rande – und wenn Sie mich betrifft«, grinste Moss Triffler. Das Lächeln der jungen Assistentin von Dr. Jennings wirkte ansteckend und er fühlte sich gleich um einige Grade besser. Dann wandte er sich wieder an den Arzt. »Mal im Ernst, können wir diesen morgendlichen Check-Up nicht einstellen? Es ist doch fast alles wieder in Ordnung.«
    »Genau: Fast«, wandte Jennings ein. »Und deswegen werden Sie auch die nächsten zwei Tage noch zu mir kommen und diese Prozedur über sich ergehen lassen.«
    Triffler öffnete den Mund zum Protest, doch der Doktor der STERNENFAUST ließ ihn nicht zu Wort kommen. »Alles im Namen der Gesundheit, Pilot!« Mit diesen Worten warf er Moss Triffler eine rosafarbene Pille in den geöffneten Mund. »Hier, gegen das Cholesterin. Wir sehen uns morgen um 0700.«
    Simone Gardikov nahm Triffler den EEG-Prüfer ab und signalisierte ihrem Chef, dass mit den Werten alles in Ordnung beziehungsweise wie erwartet war. »Dann bis morgen!«, rief auch sie zum Abschied, als Triffler abwinkend durch die Schleusentür der Krankenstation verschwand.
     
     
    Auf dem Hauptbildschirm der Brücke blickte Lieutenant Commander Björn Soldo auf das 300 Astronomische Einheiten vom Zentralgestirn Tau Ceti entfernte Theramenes-Plutoiden-System und schüttelte den Kopf. »Es gibt so schöne Ecken im Universum, Lor Els Auge zum Beispiel. Aber wir müssen hier wieder an diesem unansehnlichen Steinhaufen vorbei!«
    Eine Schönheit waren Theramenes A, B und C nun wirklich nicht. Ein Eisklotz, ein roter Staubfussel und ein kosmischer Knochen. Mehr nicht. Jedenfalls in den Augen des Ersten Offiziers der STERNENFAUST.
    »Immerhin gehört der Steinhaufen jetzt wieder uns!«, erinnerte Waffenoffizier Chip Barus den Lieutenant

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