Die Schlacht von Trident
Kommunikationen hereinbekommen, wäre es gut, wenn seine Vorbereitungen abgeschlossen wären und er zeitgleich mit der Entschlüsselung der Botschaften beginnen kann. Wir zeichnen zwar alle eingehende Signale auch in ihrer codierten Form auf, aber wenn sie etwas Wichtiges enthalten, dann sollten wir das besser früher als später wissen.«
Captain Richard J. Leslie zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung, wie weit unser Christophorer ist. Fragen wir ihn doch. Majevsky, Verbindung zum Maschinendeck.«
»Aye, Sir!«, bestätigte die Ortungs- und Kommunikationsoffizierin und stellte die gewünschte Verbindung her.
Auf dem Hauptschirm der STERNENFAUST öffnete sich ein neues Fenster, und das runde Gesicht von Bruder Patrick erschien. Er saß an seinem Arbeitsplatz auf dem Maschinendeck und wirkte seelenruhig und entspannt.
»Captain?«, fragte er erwartungsvoll.
»Wie weit sind Sie mit dem Programm zur Entschlüsselung der Kridan-Funksprüche?«, fragte der Captain.
Bruder Patrick widmete sich kurz einer Eingabeeinheit außerhalb des Sichtsbereichs der Kamera und blickte auf einen Nebenbildschirm seiner Konsole. »Der Rechner ist mit dem Intergieren der neuesten ermittelten Codes so gut wie fertig, Captain. Da kam ein ganzer Schwung neuer Entschlüsselungen mit den letzten Datenströmen der Funkverbindung zu Admiral Rudenko auf der SEVEN STARS und Commodore Allister auf der PERSEUS. Das sind die aktuellsten Codes, die wir kriegen konnten. Hoffen wir, dass einige davon zu den Nachrichten passen, die wir möglicherweise auffangen werden.«
»Hoffentlich, ja«, bemerkte der Erste Offizier Björn Soldo. »Es wäre doch schade, wenn Ihre Arbeit umsonst gewesen wäre.«
Bruder Patrick nickte zustimmend. »In der Tat, Lieutenant Commander.«
»Wird das von Ihnen entwickelte Programm auch in der Lage sein, effektiver als bisher noch unbekannte Codes zu knacken?«, wollte Leslie wissen.
Patrick machte eine abwägende Handbewegung. »Schwer zu sagen, Captain. Wenn sich der verwendete Code aus einigen der bekannten zusammensetzt, dann sollte das relativ schnell zu machen sein. Handelt es sich aber um eine komplett neue, sprich in allen Teilen unbekannte Verschlüsselung, dann kann es wieder eine ganze Weile dauern, bis erste Teile der Nachrichten verfügbar sein werden. Möglicherweise dann aber nur in Bruchstücken, oder im schlimmsten Fall gar nicht.«
»Dann hoffen wir mal, dass die Kridan nicht ganz so paranoid denken und sich mit ihren bisherigen Codes sicher fühlen«, sagte Commander Leslie zuversichtlich. »Es ist ja nicht gerade so, dass sie mit unserem Auftauchen rechnen.«
»Das sehe ich genauso«, antwortete Bruder Patrick.
»Bis hierhin: Gute Arbeit, Patrick. Machen Sie weiter.«
»Danke, Captain.«
Das Fenster auf dem Hauptschirm schloss sich, und Commander Leslie war wieder einmal froh, einen so talentierten Christophorer an Bord der STERNENFAUST zu haben.
Nachdem die STERNENFAUST kurz vor dem kridanischen Raum auf Schleichfahrt gegangen war, hatten die meisten der Brückenoffiziere der Alpha-Schicht die Zentrale verlassen, um bei der Ankunft am Checkpoint 1 wieder in alter Frische ihren Dienst antreten zu können. Sara Majevsky ließ sich an der Ortungs- und Kommunikationskonsole von Fähnrich Mikael Sakuro vertreten. Auch Captain Leslie hatte sich in sein Quartier zurückgezogen.
Lediglich Lieutenant Commander Björn Soldo war auf seinem Posten geblieben, bis auch er sich nach sechs ereignislosen Stunden ablösen ließ. Er hatte von allen Offizieren am wenigsten Schlaf bekommen, als Sara Majevsky, die inzwischen ihren Dienst wieder aufgenommen hatte, vier Stunden später die Stammbesetzung wieder zusammenrief.
Die STERNENFAUST näherte sich dem ID-System. Die passiven Scanner registrierten Schiffsverkehr von der Oberfläche von ID 4 zur Orbitalwerft und zurück. Alles entsprach den berechneten Gegebenheiten, auch die Stellung des Planeten ID 5, den die STERNENFAUST als Ortungsschatten zu nutzen gedachte.
»Wie sieht es mit dem Kurs aus, Mister Rajiv?«, fragte Captain Leslie mit einem leicht gespannten Unterton in der Stimme. Die Mission trat nun in ihre erste heiße Phase ein, und schon der kleinste Fehler konnte sie verraten. Insbesondere unnötige Emissionen, zum Beispiel von den Rudertriebwerken, mussten unbedingt vermieden werden. »Wenn Sie noch Korrekturen vornehmen müssen, dann machen Sie das besser jetzt, bevor wir in den Erfassungsbereich der kridanischen Einheiten
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