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Die Schlacht von Trident

Die Schlacht von Trident

Titel: Die Schlacht von Trident Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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eingefallen.
    Weit gefehlt, Leute. Irgendwas ist da faul.
    Seit jenem Abend, wenn ich mir im Netz Songs aus dem 20. Jahrhundert anhöre, kann ich das bei jedem Song so machen. Titel, Album mit Songliste, Interpret, Erscheinungsjahr.
    Von einem Moment auf den anderen schießen mir die Angaben durch den Kopf. Ich kann gar nichts dagegen machen.
    Das Ganze ist vor etwa zwei Wochen geschehen, kurz vor der Sache mit den Kridan, die uns da so einen Ärger bereitet haben. Erst gestern ist mir diese ganze Chose wieder eingefallen. Irgendwie schien ich sie zwischenzeitlich aus meinen Gedächtnis verdrängt zu haben.
    Ich habe Ralf davon erzählt.
    Er hat mir nicht geglaubt, aber er will jetzt noch zusätzlich damit werben, dass die Toilettenkabinen des Herrenklos magische Kräfte haben …
     
     
    Schriftliche Nachricht von Luise Henk, 86 Jahre,
    Den Haag, Erde;
    adressiert an ihre Enkelin Mardita,
    Star Corps-Akademie, Ganymed, Sol-System.
    Abgesendet am 27.12.2239.
     
    Meine liebe Mardita,
    ich hoffe, es geht dir gut und die Akademie verursacht dir nicht allzu viel Stress. Es ist natürlich schade, dass du an Weihnachten nicht nach Hause kommen konntest, aber deine Eltern und ich verstehen das und bewundern dein Engagement, dich freiwillig für eine Fortbildung »zwischen den Jahren« gemeldet zu haben. Aus dir wird sicher eines Tages eine hervorragende Technikern werden, wenn du dich weiter so anstrengst.
    Ich habe dich in der letzten Zeit sehr vermisst, meine Kleine , denn ich habe wieder damit begonnen, die alten Märchen zu lesen , die ich dir damals, als du klein warst, immer vorgelesen habe. Dein jüngerer Bruder ist jetzt gerade in dem Alter, in dem er sich für so etwas zu interessieren beginnt, und wer könnte da besser geeignet sein als seine Großmutter, ihm von Rotkäppchen und dem bösen Wolf, von der kleinen Meerjungfrau oder von Aschenputtel zu erzählen.
    Die Liebe zu diesen Geschichten scheint irgendwie in der Familie zu liegen, denn wenn ich Jan vorlese, dann hat er den selben glänzenden Ausdruck in den Augen, den ich damals schon bei dir bemerkt habe. Sicherlich wird er eines Tages auch ein kluger Student werden und seiner großen Schwester nacheifern.
    Ich bin ja so froh, Kind, dass der Krieg mit den Kridan nun endlich vorbei zu sein scheint. Das bedeutet nämlich, dass du nach Abschluss deiner Ausbildung an der Akademie nicht zwangsläufig auf ein Kriegsschiff versetzt wirst und dich in Lebensgefahr begibst.
    Du glaubst ja gar nicht, wie sehr ich das befürchtet habe, als du mir von deiner Entscheidung berichtet hattest, nach Ganymed zu gehen. Meine Enkelin, am besten auf einem Leichten Kreuzer an vorderster Front … Was für ein schrecklicher Gedanke!
    Aber das alles scheint ja nun endlich, endlich vorbei zu sein.
    Ich glaube, ich habe dir noch gar nicht berichtet, dass mir vor etwa drei Monaten etwas Seltsames passiert ist. Ich dachte ja immer, im Alter vergisst man Sachen wieder, die man als junger Mensch mal gelernt hat – aber bei mir war es jetzt irgendwie anders herum!
    Wie gewohnt hatte ich Jan vor seinem Mittagsschläfchen ein Märchen vorlesen. Ich glaube, es ist »Der tapfere Zinnsoldat« gewesen. Das mag er besonders gerne, auch wenn das Ende ja sehr traurig ist, wie ich finde. Wie dem auch sei, ich war noch nicht einmal bei der Hälfte der Geschichte angelangt, da konnte ich schon Jans regelmäßige Atemzüge hören. Ich hatte meinen Sessel an sein Bett herangerückt, legte den Handspeicher, von dem ich vorgelesen hatte (in Großdruck angezeigt, meine Augen sind nicht mehr die Besten, langsam macht sich das Alter doch bemerkbar, auch wenn ich hoffe, noch gut und gerne 20 bis 25 Jahre zu leben) in den Schoss und betrachtete den schlafenden Jungen.
    Das nächste, an das ich mich erinnere, ist, wie deine Mutter ins Zimmer kam und uns zwei Stunden später wieder aufweckte. Ja, ich war wohl auch unbemerkt eingenickt, dabei war ich zuvor überhaupt nicht müde gewesen. Ich hatte nachts auch gut geschlafen, konnte mir also nicht erklären, wie das hatte passieren können, aber ich glaube, es dauerte keine Stunde, da war das Ereignis mir schon wieder entfallen.
    Als Jan am Tag darauf wieder ein Märchen zum Einschlafen hören wollte, setzte ich mich zu ihm und nahm das Datenpad zur Hand, um ihm »Zwerg Nase« vorzulesen. Doch schon als ich die ersten Zeilen gelesen hatte, merkte ich, dass ich das Datenpad eigentlich gar nicht brauchte! Ich konnte plötzlich das ganze Märchen auswendig, obwohl

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