Die Schlacht von Trident
mit Priorität gekennzeichnet waren, zu dekodieren. Anscheinend haben wir gleich einen Volltreffer gelandet!«
Leslie fuhr aus seinem Kommandantensessel auf. Auch sein Erster Offizier Björn Soldo war jetzt aufgestanden und trat neben den Captain, der erwartungsvoll auf den Nebenschirm mit dem zugeschalteten Christophorer blickte. »Und? Was haben Sie?«
Bruder Patrick sandte die Ergebnisse an den Hauptschirm auf der Brücke. Eine taktische Anzeige öffnete sich. Sie stellte offenbar eine Sternenkarte dar. Neben vielen markierten Systemen befanden sich auch immer wieder Gruppen von grün markierten Punkten in der Anzeige. Etwa in deren Mitte war eine gelbe Markierung zu sehen. »Kridania« stand dort in Solar. Das Entschlüsselungsprogramm hatte auch gleich die Beschriftung übersetzt, wie Commander Leslie überrascht und erfreut zugleich bemerkte.
»Eine Karte des kridanischen Imperiums!«, entfuhr es Lieutenant Commander Björn Soldo.
»Nicht nur das, I.O.« Leslie kniff die Augen zusammen, damit sich seine Sicht etwas klärte. Durch das intensive Starren auf die Anzeigen waren seine Augen ganz trocken geworden. »Diese grünen Punkte da, das sind Verbände von Kugelraumern … Wir haben eine Übersichtskarte über die Truppenbewegungen der Kridan gefunden!«
»Das heißt noch gar nichts!«, ließ sich Chip Barus, der Waffenoffizier vernehmen. »Wer sagt uns denn, dass die Karte aktuell ist? Auch wenn sie in den letzten anderthalb Stunden verschickt wurde, kann es sich dabei um eine veraltete, vielleicht sogar historische Sternenkarte handeln. Wir müssen erst einmal herausfinden, in welchem Kontext wir diese Anzeigen betrachten müssen.«
»Da kann ich Sie beruhigen«, wandte sich nun auch Bruder Patrick wieder ein, der das Gespräch mitangehört hatte. »Die Dateibenennung weißt eindeutig darauf hin, dass es sich um eine aktuelle Version handelt. Ich denke also, wir können damit arbeiten.«
»Volltreffer!«, freute sich Soldo. »Da wird sich das Oberkommando aber sicherlich freuen!«
Captain Leslie war ebenfalls erfreut. Er wandte sich an Barus. »Behalten Sie weiterhin die Situation da draußen im Auge, Lieutenant. Aber wenn es möglich ist, hätte ich gerne ihre Analyse, was die derzeitige Truppenstationierung der Kridan über ihre Absichten gegenüber den Solaren Welten aussagt. Ihre persönliche Einschätzung.«
»Aye, Sir!«, bestätigte der Waffenoffizier und widmete sich gleich darauf der Aufgabe.
»Gute Arbeit, Patrick«, lobte der Erste Offizier den Christophorer. »So kommen wir schon mal auf keinen Fall mir leeren Händen nach Hause. Haben Sie sonst schon etwas gefunden?«
»Nichts, was annähernd so interessant wäre wie die Sternenkarte. Ich habe hier ein Dossier gefunden.« Er öffnete die Übersetzung des Schriftstückes in einem kleineren Extrafenster auf dem Hauptschirm. »Es besagt, dass sich zurzeit insgesamt drei Kugelraumer in diesem System aufhalten.«
Leslie runzelte die Stirn.
Drei feindliche Kriegsschiffe, hier? Warum hatten sie davon nichts bemerkt?
Er warf einen Blick auf Sara Majevsky. »Haben Sie vergessen, uns etwas mitzuteilen, Lieutenant?«
Die Frau zuckte mit den Schultern. »Die passive Ortung zeigt nichts an, Captain. Würden wir aktiv scannen, dann wüssten wir vielleicht, ob und wenn ja, wo diese Schiffe sich aufhalten, aber so kann ich leider nichts genaueres sagen.«
»Das ist vielleicht gar nicht nötig«, murmelte Soldo, als er sich das Schreiben einmal genauer auf seinen eigenen Anzeigen ansah. »Hier steht, dass jeweils ein Kugelraumer an den beiden Raumforts angedockt ist, und ein dritter in der Orbitalwerft generalüberholt wird. Wenn das stimmt, dann droht uns von ihnen keine größere Gefahr. Selbst wenn sie uns bemerken sollten, sind wir längst über alle Berge, bis sie hier sind.«
»Gut«, gab sich Leslie beruhigt. Er wandte sich wieder an Bruder Patrick. »Sonst noch etwas?«
Der Christophorer nickte. »Der Computer rechnet gerade an einer größeren Datei herum. Es scheint sich dabei um eine Videobotschaft zu handeln, deren Absender wohl auf Kridania gelegen ist. Abgesehen von der Größe der Datei ist auch die Verschlüsselung eine von den härteren Nüssen, und das Programm frisst ordentlich Rechenkapazität, um alle Versatzstücke anderer Codes so anzuordnen, dass wir die ganze Sache demnächst betrachten können. Glücklicherweise sind wir auf Schleichfahrt und die entsprechenden Ressourcen im Hauptrechner stehen zur Verfügung. Sobald
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