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Die Schlacht von Trident

Die Schlacht von Trident

Titel: Die Schlacht von Trident Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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es eines von denen ist, die ich gar nicht so oft gelesen habe, weder mit euch, noch sonst.
    Und das ging mir nicht nur mit »Zwerg Nase« so. Auch alle anderen Geschichten fielen mir so gut wieder ein, dass ich sie gar nicht mehr abzulesen brauchte.
    Natürlich tue ich immer noch so, als würde ich von dem Handspeicher vorlesen, damit Jan oder deine Mutter keinen Verdacht schöpfen. Es würde ihnen wahrscheinlich nur Angst machen, oder sie würden mich zum Arzt schleppen, um herauszufinden, ob ich nicht einen umgekehrten Schlaganfall oder so etwas gehabt hatte.
    Aber dir kann ich das ja erzählen. Wirklich, es geht mir gut. Du brauchst die keine Sorgen zu machen.
    Könntest du aber vielleicht trotzdem mal in eurer medizinischen Datenbank nach so etwas suchen? Nur, um ganz sicher zu gehen …
    Wie auch immer, schreib mir mal wieder, mein Mädchen, und versuche doch im Frühjahr einmal, wieder nach Den Haag zu kommen. Deine Familie vermisst dich sehr und dein Lachen fehlt uns.
    Nur die allerliebsten Grüße, deine Oma.
     
     
     
    STERNENFAUST,
    nahe dem ID-System, Imperium der Kridan
     
    Der »Weisheitsbringer« kehrte zurück zu dem Menschen, mit dem er als Erstes telepathischen Kontakt aufgenommen hatte.
    Aus seinen Erinnerungen heraus hatte der Amorphe die Neugierde auf die Menschen entwickelt, und hier bei diesem ersten sollte es auch sein, bei dem er die endgültige Entscheidung darüber traf, ob er in den Krieg der Kridan gegen die Solaren Welten intervenierend eingriff, oder ob er doch den Dingen seinen Lauf lassen sollte. Es zeichnete sich allerdings schon eine Tendenz ab, welche Entscheidung das Wesen treffen würde …
    Es war auf der Erde gewesen, jenem Heimatplaneten der Menschen, und war mit vielen Exemplaren diese Spezies eine gedankliche Symbiose eingegangen, ohne dass diese es bemerkt hätten. Der Amorphe wusste jetzt so gut darüber Bescheid, wie ein solcher Kontakt ohne großen Schaden des Nicht-Wandelbaren herzustellen war, dass er sogar schon die Kunst beherrschte, nach dem Beenden der Verbindung die Erinnerung des Menschen an die Geschehnisse in dessen Gehirn zu unterdrücken. Ob ihm das endgültig gelang, wusste er nicht, aber zumindest hatte es für die Zeit, die er sich auf der Erde aufgehalten hatte, keine Gegenanzeichen dafür gegeben.
    Und selbst wenn sie sich erinnern können , dachte das Wesen, dann wahrscheinlich nur nebulös oder in Form eines seltsamen Erlebnisses, das sie nicht richtig einordnen können.
    Es hatte sich herausgestellt, dass diese Reise zum Ursprungsplaneten der Menschheit die beste Entscheidung gewesen war, die es hatte treffen können. Es hatte unzählige Erinnerungen der besuchten Individuen in sich aufgenommen, hatte ein – wie es fand – umfassendes Bild davon bekommen, was es hieß, ein Mensch zu sein.
    Und wie der Amorphe schon vermutet hatte, als er von Sirius III aus aufgebrochen war – diese Spezies war überaus faszinierend. Wie eindimensional in ihren Ansichten und Überzeugungen wirkten dagegen die Kridan, wie spröde und unkreativ, und wäre nicht die gemeinsame Geschichte der Schnabelträger und des Amorphen gewesen, er hätte sich sofort dafür entschieden, die finale Schlacht der beiden Völker im Keim zu ersticken. Doch er hatte nun einmal diese Verantwortung gegenüber den Kridan übernommen und musste sich einfach darüber klar werden, was für ihn schwerer wog: Das Erhalten einer für ihn einzigartig vielfältigen erscheinenden Spezies, oder die Zuneigung zu einem liebgewonnenen Experiment.
    Unbemerkt drang der »Weisheitsbringer« in das Quartier von Moss Triffler ein. Dank der Kenntnisse des Piloten über das Schiff war es ein Leichtes gewesen, die Kabine ausfindig zu machen. Und das Wesen hatte Glück: Triffler hatte zurzeit keine Schicht und schlief tief und fest.
    Der Amorphe verwandelte sich wieder in seine menschliche Form, die er ja schon als »Bruder Richard« ausprobiert hatte. Diesmal wählte er allerdings die Star Corps-Uniform als Bekleidung, die auch Triffler im Dienst trug.
    Interessiert schaute er sich das Quartier an. Eingesperrt in einer beengten Box, und das auch noch freiwillig! Oh, es gab für ihn noch vieles zu lernen und zu verstehen, was die Menschen taten, und dieser Drang, möglichst viel Materie zwischen sich und seine Umwelt zu bringen, um ein Gefühl der Geborgenheit zu erlangen, war einer davon.
    Schweigend trat der »Weisheitsbringer« an Trifflers Bett heran. Einen Moment hielt er inne und konzentrierte sich

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