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Die Schlacht von Trident

Die Schlacht von Trident

Titel: Die Schlacht von Trident Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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darauf, seine Gedankenintensität an die der Menschen anzupassen. Er zwang sich, sich immer nur auf einen Gedanken zu konzentrieren und sämtliche anderen Eindrücke, die beständig um ihn herum mitschwangen und quasi automatisch beim telepathischen Kontakt übertragen wurden, auszublenden.
    Dann streckte er die Arme aus und berührte den Piloten.
     
     
    Er ist wieder da! , durchzuckte es Moss Triffler im Traum. Der Weisheitsbringer ist zurück!
    Angst wollte ihn ergreifen, aber ein sanftes Prickeln in seinen Gedanken beruhigte ihn sofort wieder, als er erkannte, dass ihm von dem Wesen dieses Mal keine Gefahr drohte.
    »Wir kennen uns«, vernahm der Pilot eine angenehm sanfte männliche Stimme. »Du warst der Erste. Nach dir sind noch viele gefolgt!«
    Eine Bilderflut prasselte auf den Piloten nieder, aber er konnte ihr folgen. Etwa im Sekundentakt wechselten die Bilder und Empfindungen, die der Amorphe im gedanklich sandte.
    Er war auf der Erde! , erkannte Triffler. Und auf Sirius III auch! Er scheint uns irgendwie zu mögen …
    »Ja, es ist wahr«, erklang wieder die beruhigende Stimme. »Deine Erinnerungen waren dabei sehr hilf- und aufschlussreich.«
    In welcher Hinsicht? , formulierte Moss einen Gedanken. Was hattest du gehofft, bei den Menschen zu finden?
    »Erkenntnisse. Wissen. Neuartige Konzepte, das Sein zu betrachten.«
    Und? Hast du sie gefunden?
    »Ja. Und ich möchte noch mehr über deine Spezies herausfinden.«
    Du hast ohne Zweifel jede Möglichkeit zu tun, was immer dir beliebt , dachte Triffler. Also könnten wir uns wohl kaum dagegen wehren, auch wenn ich in deinen Gedanken lesen kann, dass du uns nichts Böses willst.
    »Was, denkst du, würde geschehen, wenn die Menschen in ihrem Sein eingeschränkt würden?«, fragte das Wesen und sandte Triffler entsprechende mentale Bilder, ohne dabei die Kridan zu erwähnen.
    Nun, das würde uns garantiert nicht sonderlich gefallen. Allerdings halte ich die Menschen auch für ziemlich anpassungsfähig.
    Wir würden es wahrscheinlich überstehen. Aber es würde sich immer Widerstand dagegen in uns regen. Das ist Teil der menschlichen Natur. Wir reizen gerne unsere Möglichkeiten aus, gehen an die Grenzen dessen, was uns möglich ist. So haben wir uns immer weiter entwickelt. Das zu unterbinden, wäre ein Verlust.
    Der »Weisheitsbringer« versuchte diesen Gedankengang zu erfassen. »Ich verstehe. Das entspricht auch meinen Überlegungen.«
    Steht uns so etwas denn bevor? , wollte Triffler wissen und forschte in den Gedanken seines Gegenübers. Allerdings stieß er da vor eine mentale Blockade.
    »Das bleibt abzuwarten«, erklang dagegen die Stimme des Amorphen. »Schlaf jetzt weiter, erster Mensch, den ich je berührt habe.«
    Mit diesen Worten fühlte Triffler, wie sich die telepathische Verbindung mit dem Wesen, dem er zum ersten Mal auf Theramenes C begegnet war, aufzulösen begann.
    Und dann vergaß er.
     
     
    »Die scheinen wirklich nicht zu merken, das wir hier draußen herumschwirren!«, freute sich Lieutenant Chip Barus. Auf seinen Anzeigen war in den letzten 90 Minuten alles ruhig geblieben.
    Trotzdem herrschte weiterhin eine gespannte Stimmung auf der Brücke der STERNENFAUST. Captain Leslie forderte unablässig Statusmeldungen über den Kurs, eingehende und registrierte Transmissionen, und über die Fortschritte Bruder Patricks bei der Entschlüsselung. Leider gab es da nur begrenzt Neuigkeiten zu vermelden, so dass der Commander nie zufriedengestellt wirkte, wenn zum Beispiel die Kommunikations- und Ortungsoffizierin Sara Majevsky ihm mitteilte, wie viele neue Nachrichten sie inzwischen wieder aufgefangen hatten.
    Da gab es im Übrigen Erfreuliches zu berichten. Sowohl die beiden kridanischen Raumforts, wie auch die Schiffswerft im Orbit von ID 4 funkten munter und unablässig in an alle möglichen Adressen im kridanischen Reich. Man fing ja nicht nur Transmissionen ab, die sich im herkömmlichen Funkbereich abspielten, sondern konnte durch die unmittelbare Nähe zum Absender auch Bergstromraum-Kommunikationen eindeutig dieser Quelle zuordnen, was mit größerem Abstand zunehmend schwerer bis unmöglich geworden wäre.
    Die Speicher der STERNENFAUST füllten sich also mit Datenmaterial und im Grunde genommen hing jetzt alles von dem Entschlüsslungsprogramm ab, das Bruder Patrick geschrieben hatte.
    Endlich kam die erlösende Nachricht vom Maschinendeck.
    »Patrick hier, Captain. Es ist mir gelungen, einen ersten Schwung an Nachrichten, die

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