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Die Schlacht von Trident

Die Schlacht von Trident

Titel: Die Schlacht von Trident Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha Vennemann
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schlugen an Wände, rissen Wunden und Kratzer, brachen Knochen und drückten Verkleidungen ein.
    Das Licht begann zu flackern, bis es schließlich ganz erlosch. Die fluoreszierenden Leuchtstreifen, die als Notbeleuchtung überall im Schiff angebracht waren, ließen das Chaos auf der Brücke kaum erkennen.
    Überall um noch bei Bewusstsein gebliebenen Brückenoffiziere herum knackte die DE GAULLE verdächtig.
    Ein Hüllenbruch! , erkannte Captain Fox. Er schwebte nahe der Decke in der Mitte der dunklen Brücke. Unter ihm explodierte die Konsole von Joey Lopez, der mit gebrochenen Augen vor dem Hauptschirm trieb. Das war's dann wohl!
    Er sollte Recht behalten.
    Mit einem metallischen Reißen brach die DE GAULLE auseinander. Vom Hüllenbruch in der Antriebssektion aus platzte der Leichte Kreuzer unter Explosionen auf.
    Wenige Sekunden später verging das Schiff in einem gleißenden Lichtblitz.

 
Kapitel 5 – Keine Entscheidung
     
    »Die letzte Stimme, die man hört, bevor die Welt explodiert,
    wird die Stimme eines Experten sein, der da sagt:
    Das ist technisch unmöglich.«
    Sir Peter Alexander Ustinov
     
     
    Es war Nacht auf Kridania. Die Hauptstadt Matlanor erstrahlte im sanften Licht der Straßenbeleuchtung. Nur noch wenige Kridan waren um diese Zeit unterwegs.
    Schon gar nicht am heutigen Tag. Viele der Vogelartigen hatten sich zusammengefunden, um den Berichten von der Front der Trident-Schlacht zu lauschen, die unablässig über Bergstrom-Funk hereinkamen und die von großen Heldentaten erzählte, die die Tanjaj im Namen Gottes vollbrachten.
    Bewegende Berichte waren das, über selbstlose Jägerpiloten, die mit ihren Selbstmordflügen allein riesige Menschenschiffe in Tod und Verderben rissen. Kluge Raumschiffkommandanten, die durch besonders geschickte Manöver einer Übermacht von Angreifern getrotzt und sie schließlich sogar bezwungen hatten. Und immer wieder auch Berichte über die wichtige Rolle der Tugendwächter, die trotz der Heftigkeit der Kämpfe immer wieder den Mut der Mannschaften anfeuerten und sie in ihrem Glauben auf dem rechten Weg geleiteten. Jeder, der in dieser Schlacht starb, würde in Gott selbst aufgehen, verkündete die Priesterschaft. Jeder – außer den unseligen Schnabellosen natürlich.
    Inmitten der friedlichen Stimmung, die die Stadt ergriffen hatte, leuchtete wie ein Fanal der Tempelkomplex des Raisa. Er wurde immer beleuchtet, Tag und Nacht, selbst in den hintersten Ecken musste es Lampen geben und damit Licht.
    Schatten konnten von ungebetenen Gästen als Versteck genutzt werden. Sie bedeuteten Unsicherheit und ständige Gefahr, eine andauernde Bedrohung.
    So aber konnten die aufgestellten Wachen alles überblicken, ein unbemerktes Eindringen in den Tempel galt als unmöglich. Einmal ganz davon abgesehen, dass Gott persönlich den Übeltäter auf das Heftigste bestrafen würde, wenn dieser Schindluder in Seinem Hause trieb.
    Der »Weisheitsbringer« musste sich keine Sorgen machen, auf seinem Weg in das Schlafgemach des Raisa entdeckt zu werden.
    Er nahm einfach dieselbe Farbe wie die Wände des Tempels an und strich unbemerkt von allen Wachen umher, kein Geräusch verursachend.
    Schließlich war der Amorphe am Ziel angelangt. Das Bett des Raisa befand sich in einem Raum, der einem Würfel in einem Zimmer glich. In der Tat war das Schlafzimmer in eine große Halle gebaut worden, sodass es von allen Seiten jederzeit bewacht werden konnte. Der Boden des Raumes war mit einer besonderen Metalllegierung ausgekleidet, die keine noch so starke Explosionswaffe durchdringen konnte. Auf dem Dach des Zimmers patrouillierten beständig zwei Selif-Tanjaj, wenn sich der Raisa darin aufhielt, ebenso wie um den Würfel herum.
    Aber die Wände waren undurchsichtig. Was oder wer immer in dem Raum war, das interessierte die Wachen nicht. Das passte dem Amorphen gut, der sich eben unter der Tür in den Raum schob.
    Der Helligkeitswechsel hätte ein Wesen mit herkömmlichen lichtempfindlichen Augen sicherlich irritiert. Der Amorphe hingegen registrierte nur nebenbei, dass es in dem Raum, im Gegensatz zu dem gesamten Komplex, der ihn umgab, stockdunkel war.
    In der Mitte des Raums stand die Bettliege des Raisa. Man konnte seine tiefen und ruhigen Atemzüge hören, die nur ab und zu von einem wohligen Keckern durchsetzt wurden.
    Das religiöse Oberhaupt der Kridan schlief tief und fest.
    Es ist lange her, dass ich mit einem Oberen der Schnabelträger gesprochen habe , rief sich der

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