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Die schlafende Armee

Die schlafende Armee

Titel: Die schlafende Armee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Tümpel versammelt hatten. »Was tun Sie da?« fragte Skudder. »Warten Sie einen Moment«, antwortete Hartmann. »Dann sehen Sie es selbst.« Sekundenlang rührte sich keiner der Gestalten, doch plötzlich tauchte ein riesiger Schatten aus dem Morast auf. Obwohl sein Körper über und über mit dem grauen Schlamm bedeckt war, erkannten Charity und die anderen sofort, was es war - eine Ameise.  Einen Herzschlag später folgte ihr eine zweite, die viel kleiner war und selbst auf dem verzerrten Monitorbild irgendwie unfertig wirkte. Und erst jetzt begriff Charity, was sie wirklich sahen: Die beiden Ameisen waren Junge, und der Schlamm war gar kein Schlamm, sondern... »Manna!« sagte Skudder verblüfft. Hartmann warf ihm einen schrägen Blick zu. »Ein interessanter Name für dieses Teufelszeug«, knurrte er. Die beiden Moroni musterten die fünf menschlichen Gestalten aus ihren starren, glitzernden Augen. Nach einigen weiteren Augenblicken traten zwei der Männer vor und zogen etwas aus ihrer Kleidung heraus. Charity konnte nicht erkennen, was es war, aber sie sah, wie die Mandibeln der beiden-Ameisen gierig zu zittern begannen. »Sie ... füttern sie!« sagte Skudder verblüfft. Hartmann nickte grimmig. »Ein paar von ihnen lungern immer in der Nähe dieser Dreckslöcher herum. Sie beschützen die kleinen Biester, bis sie groß genug sind, aus ihren Löchern herauszukriechen. »Aber warum?« fragte Charity verstört.  »Warum fragen Sie sie nicht selbst?« antwortete Hartmann scharf. Er lächelte schief. »Ich bin sicher, Ihre Freunde werden sich freuen. Sie zu sehen. Ihre kleinen Lieblinge sind einer kleinen Zwischenmahlzeit nie abgeneigt.« »Die Ameisen versorgen sie im Gegenzug mit Nahrung«, sagte Felss, der ebenso verbittert und zornig wie sein Vorgesetzter auf den Monitor starrte, seine Gefühle aber etwas besser im Zaum hielt. »Und sie erlauben ihnen, hier zu leben.« »Und Jagd auf uns zu machen«, fügte Hartmann hinzu. Er gab Felss einen Wink. »Fahren Sie weiter. Aber vorsichtig.« Felss startete den Motor des Panzerfahrzeuges und ließ es vorsichtig anrollen. Bei langsamer Fahrt erzeugte der Wagen kaum ein Geräusch. Trotzdem sah Charity, daß der Blick des jungen Soldaten immer wieder nervös über seine Kontrollinstrumente und den rückwärtigen Monitor huschte. »Sind irgendwelche Gleiter in der Nähe?« fragte sie. »Nein.« Felss schüttelte den Kopf. »Ich glaube, wir haben es geschafft.« Und genau in diesem Moment brach der Boden unter dem Wagen ein. Wie im Fahrstuhl sauste das Gefährt drei, vier Meter weit in die Tiefe, ehe es mit einem vernichtenden Ruck aufschlug. Die Erschütterung war so stark, daß sie alle aus ihren Sitzen und zu Boden geschleudert wurden. Der Motor erstarb mit einem schrillen Kreischen. Die Innenbeleuchtung des Wagens flackerte und ging aus, und ein berstender, metallischer Laut erklang, als würde der Wagen in zwei Stücke gerissen. Charity richtete sich benommen auf und sah sich im unheimlichen roten Schein der Notbeleuchtung um, die sich automatisch eingeschaltet hatte. Der Ruck hatte sie zwischen zwei Sitzbänke geschleudert, aber sie war mit einigen Prellungen davongekommen. Und wie es aussah, hatten auch die anderen Glück gehabt. Keiner von ihnen schien ernsthaft verletzt zu sein. »Was war das?« fragte Kyle. »Eine Falle!« Hartmanns Stimme klang gepreßt. Auch ihn hatte es aus seinem Kommandantenstuhl gerissen. Kyle streckte hilfreich die Hand aus, aber Hartmann ignorierte sie und griff ächzend nach der Kante eines Stuhles. Selbst im bleichen, unheimlichen Schein der Notbeleuchtung konnte Charity erkennen, wie zornig es in seinen Augen loderte. »Raus hier!« befahl er. »Schnell! Ehe sie hier sind!« Skudder wollte die Tür öffnen, aber sie war verklemmt. Kyle trat neben ihn, doch nicht einmal mit vereinten Kräften gelang es ihnen, den gepanzerten Ausstieg auch nur einen Zentimeter weit zu bewegen. »Es hat keinen Zweck«, sagte Hartmann grob. Er deutete auf die Frontscheibe. »Schlagt sie ein!« Charity zögerte, aber sowohl Felss als auch der zweite Soldat nahmen wortlos ihre Gewehre von den Schultern und schlugen mit dem Kolben auf das Panzerglas ein. Sie mußten einige Male mit aller Kraft zuschlagen, ehe sich in der gewölbten Scheibe auch nur der erste Riß zeigte, aber dann fiel die gesamte Scheibe in einem Stück nach draußen - und prallte klirrend gegen ein Hindernis. Felss zog sich ächzend durch den schmalen Spalt,

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