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Die Schlucht

Titel: Die Schlucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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sagte Tweed zu ihr.
    »Ich habe nur meine Pflicht getan, Sir.«
    »Mag sein. Trotzdem waren Sie die einzige freundliche Person in diesem Gebäude. So etwas weiß ich zu schätzen.«
    Constable Pardoe brachte sie zur Schranke und verabschiedete sich von ihnen.
    »Halt, Sie können den Gefangenen nicht einfach so mitnehmen!«, rief der Sergeant hinter seiner Panzerglasscheibe hervor. »Dazu müssen Sie mir erst ein Formular unterschreiben!«
    »Unterschreiben Sie es selbst«, rief ihm Tweed zu, während er mit Paula und dem Gefangenen das Revier verließ.
    »Sie beide setzen sich hinten hinein«, sagte Tweed, während er die Türen des Audi aufschloss.
    Erst als sie losgefahren waren, wandte er sich wieder nach hinten.
    »Paula, ich darf Ihnen Inspector Dermot Falkirk vorstellen, einen ehemaligen Mitarbeiter von Scotland Yard. So, und jetzt suche ich uns erst mal ein Lokal, wo wir Kaffee und Sandwiches bekommen. In spec tor Falkirk ist bestimmt hungrig.«

2
    »Sie haben doch Tweed in der Zelle bestimmt sofort erkannt, und trotzdem haben Sie sich nichts anmerken lassen«, sagte Paula zu Falkirk. »Warum?«
    »Weil es mir gut möglich schien, dass Reedbeck in der Zelle ein geheimes Mikro versteckt hatte.«
    »Aber selbst, als man Sie ohne jegliche Beweise festgenommen hat, haben Sie nichts gesagt.«
    »Da haben Sie Recht. Doch Reedbeck hat mit meiner Verhaftung einen kapitalen Fehler begangen, und den wollte ich ihm nachweisen. Ich hatte mit Reedbeck damals, als ich noch bei Scotland Yard war, hin und wieder zu tun. Aber als er mich festnahm, hat er mich nicht erkannt, weil ich jetzt diesen Schnauzer und längere Haare habe. Ein besonders aufmerksamer Beobachter war er ja noch nie …«
    »Ich muss gestehen, dass ich Sie auch nicht auf Anhieb erkannt habe«, schob Tweed ein.
    »Und was machen Sie jetzt?«, fragte Paula, womit sie, wie Tweed es ihr beigebracht hatte, plötzlich das Thema wechselte, um ihr Gegenüber aus dem Konzept zu bringen.
    »Ich betreibe jetzt eine eigene kleine Detektei.«
    »Und wie heißt sie?«
    »Eyes only! Ich finde, das passt recht gut, weil …«
    Er hielt mitten im Satz inne, als Paulas Handy klingelte. Sie ging ran und gab das Telefon nach ein paar Worten an Tweed weiter. »Professor Saafeld. Scheint dringend zu sein.«
    »Wir sind in einer halben Stunde da, vielleicht auch früher«, sagte Tweed, nachdem er Saafeld kurz zugehört hatte, und legte auf. »Sieht so aus, als hätte der Professor schon etwas herausgefunden«, sagte er. »Wenn Sie in diesem Fall mit uns zusammenarbeiten möchten«, sagte er zu Falkirk, »können Sie gern mit uns mitkommen. Für wen arbeiten Sie überhaupt?«, fragte er abrupt.
    »Sie wissen doch, dass ein Privatdetektiv nie die Identität seiner Auftraggeber preisgibt.« Falkirk lächelte verbindlich. »Das ist so eine Art Berufsethos.«
    Vor ihnen staute sich der Verkehr, und Tweed musste den Audi zum Stehen bringen. Als auch nach ein paar Minuten nichts mehr weiterging, stieg er aus und sah nach, was los war.
    »Das kann noch eine Weile dauern. Da vorn scheint es einen Unfall gegeben zu haben. Ich sehe Polizeiautos, und ein großer Cadillac wird gerade auf einen Abschleppwagen gezogen. Und leider werden Sie wohl doch nicht zu Saafeld mitkommen können, Falkirk. Ein paar Autos vor uns sitzt nämlich Commander Buchanan, der vermutlich auch auf dem Weg zur Leichenhalle ist. Ich schätze mal, dass Sie den nicht unbedingt sehen wollen.«
    »Richtig«, erwiderte Falkirk. »Aber ich habe sowie so noch einen wichtigen Termin, zu dem ich nicht zu spät kommen darf. Wenn ich jetzt losgehe, schaffe ich es wohl gerade so zu Fuß.«
    »Warten Sie noch einen Augenblick«, meinte Tweed und öffnete die Tür. »Ich gehe mal nach vorn zu Buchanan und frage ihn, ob er wirklich zu Professor Saafeld will.«
    Als Tweed gegangen war, wandte Paula sich an Falkirk. »Dass Sie uns Ihren Auftraggeber nicht nennen wollen, finde ich nicht gerade kooperativ«, sagte sie.
    »Nehmen Sie's nicht persönlich …«
    »Dann ist mir noch etwas aufgefallen«, fuhr Paula fort. »Normalerweise haben Privatdetektive eine Art Ausweis bei sich, aber als die Polizei Sie in der Pine Street durchsucht hat, hat sie keinen bei Ihnen gefunden.«
    »Reedbeck weiß nur nicht, wo er suchen muss.« Falkirk grinste, knöpfte seine Jacke auf und hob das Futter am Saum leicht an. Darunter kam ein versteckter Reißverschluss zum Vorschein, den Falkirk öffnete, ehe er einen in Plastik eingeschweißten Ausweis aus

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