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Die Schlüssel zum Königreich 01 - Schwarzer Montag

Die Schlüssel zum Königreich 01 - Schwarzer Montag

Titel: Die Schlüssel zum Königreich 01 - Schwarzer Montag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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er lieber nicht darüber nachdenken wollte, was das für Waf fen sein mochten.
    Arthur wollte die Seite umblättern, um zu sehen, ob der Atlas noch weitere Informationen bereithielt, aber sie ließ sich nicht bewegen. Es gab noch jede Menge anderer Seiten, aber sie hätten genauso gut eine zusammengeleimte papierne Masse sein können. Arthur konnte nicht einmal einen Fingernagel dazwischenstecken.
    Als er aufgab und wieder aus dem Fenster blickte, stellte er überrascht fest, dass in der kurzen Zeit, wo er sich mit dem Atlas beschäftigt hatte, draußen einiges geschehen war. Die Bringer hatten sich im Kreis auf der Straße aufgestellt und sahen alle in den Himmel. Ein paar Autos hatten ihretwegen angehalten, aber es war offensichtlich, dass die Fahrer nicht wirklich sehen konnten, was ihnen im Weg stand. Arthur konnte einen aus der Entfernung ärgerlich rufen hören: »Schafft den Abfallhaufen hier weg! Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit!«
    Die Bringer starrten in den Himmel. Auch Arthur schaute hoch, aber er konnte nichts erkennen. Vielleicht wollte er auch gar nichts erkennen, denn die Angst in ihm wuchs.
    Sieh nicht hin, sagte ein Teil seines Verstands. Wenn du keine Probleme siehst, gibt es auch keine.
    Oh doch, dachte Arthur und kämpfte gegen die Furcht an. Atme langsam weiter! Du musst dich deinen Ängsten stellen! Du musst mit ihnen fertig werden!
    Er sah weiter in den Himmel, bis genau über dem Kreis der Bringer ein intensives weißes Licht aufblitzte. Arthur schloss die Augen und hielt die Hände vors Gesicht. Als er wieder hinsah, tanzten auf seiner Netzhaut überall schwarze Punkte, und es dauerte einige Momente, bis sie wieder verschwanden.
    Der freie Platz im Inneren des Kreises war nicht mehr frei: Ein Mann war darin erschienen. Oder vielleicht nicht wirklich ein Mann, denn seinen Schultern entsprangen zwei große Flügel. Arthur blinzelte und versuchte klar zu sehen. Die Federn waren irgendwie weiß, aber mit etwas Dunklem gesprenkelt, das ganz unerfreulich aussah. Dann falteten sich die Flügel zusammen und waren einen Augenblick später verschwunden; zurück blieb ein ausgesprochen gut aussehender, großer Mann um die dreißig. Er trug ein weißes Hemd mit enganliegendem Kragen, eine rote Krawatte, eine goldene Weste unter einem flaschengrünen Mantel und gelbbraune Pantalons über glänzenden braunen Stiefeln – eine Zusammenstellung, die seit über einhundertfünfzig Jahren nicht mehr modern gewesen war.
    »Oh Gott!«, rief jemand hinter Arthur aus. »Genau so habe ich mir Mr Darcy immer vorgestellt! Das muss ein Schauspieler sein! Ich frage mich, warum er so angezogen ist.«
    Es war die Bibliothekarin, Frau Banber. Sie hatte sich an Arthur herangeschlichen, während er nicht aufgepasst hatte.
    »Und wer sind diese seltsamen Männer in den schwarzen Anzügen?«, redete Frau Banber weiter. »Diese Gesichter können doch nicht echt sein! Drehen die einen Film?«
    »Sie können die Hundegesichter sehen?«, rief Arthur. »Ich meine die Bringer?«
     

»Ja …«, antwortete die Bibliothekarin geistesabwesend und starrte weiter aus dem Fenster. »Obwohl – jetzt, wo du es erwähnst, ist mein nächster Sehtest wohl überfällig. Irgendetwas scheint mit meinen Kontaktlinsen nicht zu stimmen; diese Leute sind ziemlich verschwommen.«
    Sie drehte sich um und sah Arthur und seine Bücherfe stung zum ersten Mal richtig an.
    »Aber dich kann ich ganz deutlich sehen, junger Mann! Was machst du mit den ganzen Büchern? Und was ist das?«
    Sie zeigte auf den Atlas.
    »Nichts!«, beteuerte Arthur. Er schlug den Atlas zu und ließ den Schlüssel los, was ein Fehler war. Der Atlas schrumpfte sofort auf Taschenbuchformat.
    »Wie hat er das angestellt?«, fragte Frau Banber.
    »Das kann ich nicht erklären«, sagte Arthur rasch. Da für hatte er jetzt keine Zeit! Der gutaussehende Mann kam auf die Bibliothek zu, die Bringer im Gefolge. Er sah ein wenig wie Herr Montag aus, nur viel energischer, und Arthur war sich gar nicht sicher, dass dieselben Be schränkungen, die die Bringer davon abhielten, Schwel len zu überschreiten, auch auf ihn Anwendung fanden.
    »Haben Sie Salz da?«, fragte er gehetzt.
    »Was?«, erwiderte Frau Banber. Sie sah wieder aus dem Fenster und glättete ihr Haar. Ihr Blick war träumerisch und hatte sich in der Ferne verloren. »Er kommt in die Bibliothek!«
    Arthur schnappte sich den Atlas und den Schlüssel und steckte sie in seinen Ranzen. Als er sie wegpackte, leuchteten sie auf und

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