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Die Schlüssel zum Königreich 01 - Schwarzer Montag

Die Schlüssel zum Königreich 01 - Schwarzer Montag

Titel: Die Schlüssel zum Königreich 01 - Schwarzer Montag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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– wie Hundehaare.
    »Lass uns rein, Arthur!«, krächzte einer, und dann fing ein anderer an, und weitere fielen ein, und es entstand ein schauriger Kanon, als die Wörter alle durcheinandergerieten. »Uns, Rein, Lass, Arthur, Arthur, Uns, Lass, Lass, Arthur, Rein, Rein …«
    Arthur hielt sich die Ohren zu und ging weg, geradewegs den Hauptkorridor hinunter. Er konzentrierte sich auf seine Atmung und brachte sie in einen gleichmäßi gen, sicheren Rhythmus. Langsam verstummten die dumpf bellenden Rufe von draußen.
    Am Ende des Ganges drehte Arthur sich um.
    Die Hundegesichter waren verschwunden, und durch die Tür strömten wieder, lachend und schwatzend, Schüler und Lehrpersonal. Die Sonne schien noch – alles sah normal aus.
    »Was ist denn mit deinen Ohren los?«, fragte jemand nicht unfreundlich.
    Arthur errötete und nahm die Finger heraus.
    Offensichtlich konnten ihn die Hundegesichter hier drin nicht erwischen. Jetzt konnte er sich also darauf konzentrieren, die üblichen Probleme des Schulalltags zu meistern, zumindest bis zu dessen Ende. Und er würde Ed und Blatt suchen. Er wollte ihnen erzählen, was passiert war, und von ihnen hören, ob sie die Hundegesichter immer noch sehen konnten. Vielleicht würden sie ihm helfen, einen Plan zu fassen, wie er mit der ganzen Sache umgehen sollte.
    Arthur hatte erwartet, sie in der Sporthalle bei der Vorbereitung auf den Geländelauf zu treffen. Er hatte zwar ein Entschuldigungsschreiben dabei, aber er musste trotzdem hingehen, um es Herrn Weightman zu geben. Zuerst musste er sich allerdings durch einen Morgen voller Mathe, Naturwissenschaften und Englisch quälen; in diesen Fächern war er eigentlich gut, wenn er wollte, aber heute Morgen war er mit seinen Gedanken ständig woanders. Als er dann zur Sporthalle ging, wobei er den Weg durch die Schule wählte und den von Gebäuden umschlossenen Hof geflissentlich mied, stellte er überrascht fest, dass der Jahrgang um ein Drittel geschrumpft war. Mindestens fünfzehn Kinder fehlten, einschließlich Ed und Blatt.
    Herr Weightman war nicht besonders erfreut, Arthur zu sehen. Er nahm das Schreiben, las es und gab es wortlos zurück, wobei er den Kopf abwandte. Arthur stand da und fragte sich, was er tun sollte, wenn er nicht mitlief.
    »Hat noch jemand eine Entschuldigung dabei?«, rief Weightman. »Fehlt noch eine Klasse? Wo sind alle?«
    »Krank«, murmelte ein Kind.
    »Alle?«, fragte Weightman. »Es ist noch nicht einmal Winter! Wenn das irgendeine Art von Streich ist, dann wird das ernste Folgen haben!«
    »Nein, Sir, sie sind wirklich krank«, bestätigte einer der ernsthaften Athleten. »Ein Haufen Leute hat es; es ist eine Art Erkältung.«
    »Na gut, ich glaube dir, Rick«, meinte Weightman.
    Arthur schaute Rick an. Der war offensichtlich die Sportskanone schlechthin; sah aus, als wäre er einer Fernsehwerbung für Zahnpasta oder Joggingschuhe entsprungen. Kein Wunder, dass Weightman ihm glaubte.
    Dennoch war es seltsam, dass so viele Schüler zu die ser Jahreszeit krank waren, insbesondere weil zweijährliche Grippeimpfungen seit fünf Jahren vorgeschrieben waren. Die letzte Impfung lag erst zwei Monate zurück. Normalerweise bot sie völligen Schutz.
    Arthur spürte eine vage und vertraute Furcht in sich wachsen, eine Furcht, die ihn begleitet hatte, so lange er zurückdenken konnte: Dass eine erneute Epidemie ihm alle wegnehmen würde, die er liebte.
    »In Ordnung, wir beginnen mit einigen Aufwärmübungen!«, rief Weightman. Endlich sah er Arthur an und winkte ihn mit dem Finger zu sich.
    »Du, Penhaligon, kannst gehen und Flohhüpfen oder sonst was spielen; Hauptsache, du machst keinen Ärger!«
    Arthur nickte nur, weil er sich nicht zu sprechen trau te. Es war schon schlimm genug, wenn sich die anderen Kinder über ihn lustig machten, obwohl dann immer noch die Möglichkeit bestand, es ihnen mit gleicher Münze heimzuzahlen oder mitzulachen; dasselbe mit einem Lehrer zu machen war problematisch.
    Er drehte sich um und ging in Richtung Hallenausgang. Auf halbem Weg zur Tür hörte er, wie ihm jemand nachgelaufen kam, und dann spürte er eine Berührung am Arm. Er zuckte zusammen und duckte sich, weil er plötzlich Angst hatte, die Hundegesichter könnten hineingelangt sein. Aber es war nur ein Mädchen, das er nicht kannte. Ein Mädchen mit leuchtend rosa Haaren.
    »Du bist Arthur Penhaligon?«, fragte sie unter dem Gekicher des übrigen Jahrgangs, der ihn hatte zusammenschrecken

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