Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schlüssel zum Königreich 01 - Schwarzer Montag

Die Schlüssel zum Königreich 01 - Schwarzer Montag

Titel: Die Schlüssel zum Königreich 01 - Schwarzer Montag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
Vom Netzwerk:
Ursprung hatte oder dass die Schule eine der Hauptquellen für seine Verbreitung war.
    Das bedeutete auch, dass schon einige Menschen an dem unbekannten Erreger gestorben sein mussten. Arthur dachte an Blatts E-Mail und an Ed. Wenn Blatt Recht hatte und die Hundegesichter … die Bringer den Virus eingeschleust hatten …
    Arthur schloss die Augen und rief sich in Erinnerung, was er im Atlas über die Bringer gelesen hatte.
     … sterblichem Leben weniger feindlich gesinnt als die meisten Kreaturen aus Nichts …
    »Feindlich gesinnt« bedeutete wohl schädlich für Menschen, und »weniger feindlich gesinnt« hieß nur, dass sie nicht ganz so schlimm waren wie einige andere. So, wie ein kleines Erdbeben besser als ein großes war, es sei denn, man war mittendrin. Wahrscheinlich hatten die Bringer irgendeine fürchterliche Krankheit eingeschleppt; eine Krankheit, mit der sich seine Mutter gerade beschäftigen würde, um einen Impfstoff oder ein Heilmittel zu entwickeln. Aber sie würde keine Chance haben, wenn der Erreger wirklich woanders herkam, aus irgendeiner anderen Welt.
    Vielleicht konnte es, was immer es war, sämtliche Schutzvorrichtungen und Eindämmungsmaßnahmen in Emilys Labor durchdringen. Arthur würde sie vielleicht verlieren, die einzig wirkliche Mutter, die er gekannt hat te. Dann würde Bob es sicher auch bekommen, dann seine Brüder und Schwestern …
    »Alles in Ordnung mit dir? Nimm mal einen Atemzug!«
    Arthur öffnete die Augen: eine weitere Atemmaske, ein weiteres undeutliches Gesicht mit gedämpfter Stimme.
    »Ja, ja, mir geht es gut«, antwortete er zittrig. Physisch zumindest, dachte er und drängte die Panik zurück, die ihn zu überwältigen drohte. Er holte tief Luft und war wieder von der Leichtigkeit überrascht, die der Schlüssel in seiner Hand dem Atmen verlieh.
    »Hast du Rauch eingeatmet?«
    Arthur schüttelte den Kopf.
    »Hast du irgendwelche Verbrennungen? Hast du Schmerzen?«
    »Nein, ich bin okay«, beteuerte Arthur. »Wirklich. Ich war draußen, als das Feuer ausbrach.«
    Der Rettungsarzt blickte Arthur rasch in die Augen, befestigte irgendeine kleine elektronische Diagnosevorrichtung an seinem Hals und untersuchte die Haut unter dem zerfetzten Hemd.
    »Heb einmal den Arm! Was ist das?«
    »Mein Kunsterziehungsprojekt. Wenn ich es verliere, werde ich den Kurs nicht bestehen.«
    »Aha«, meinte der Arzt. »Heb den anderen Arm! Wackle mit den Fingern! In Ordnung. Nimm die Füße hoch!«
    Arthur führte die Anweisungen aus und kam sich ein bisschen wie eine Marionette vor.
    »Du bist in einem viel besseren Zustand, als du sein solltest, nachdem du das alles durchgemacht hast«, stellte der Rettungsarzt fest, als er den Ausdruck des Diagnose geräts las. Sie warfen beide einen Blick auf die brennen de Bibliothek. Dort stieg jetzt eine gewaltige Rauchsäule von mehreren hundert Metern in den Himmel. »Manche Leute haben einfach Glück, schätze ich.«
    »So viel Glück allerdings auch nicht«, verbesserte sich der Arzt, als ein Polizeibeamter schwerfällig vorbeistapf te und Absperrband abrollte, das mit fluoreszierenden »Biohasard«-Kleeblättern bedruckt war. »Ich muss dir leider mitteilen, dass deine Schule unter den ›Creighton-Erlass‹ fällt als potenzielle Bedrohung der …«
    »Ein Seuchenherd«, unterbrach ihn Arthur. Es auszu sprechen erleichterte ihm, seine Furcht im Zaum zu hal ten, lenkte ihn auf das reale Problem, das er analysieren und auf das er reagieren konnte; die bohrende, gestaltlose Angst war vorüber. »Werden wir alle unter Quarantäne gestellt?«
    »Ja, so ist es«, antwortete der Rettungsarzt. »Warte! Ich muss dir deine Rechte als Bürger unter Quarantäne vorlesen.«
    Er zog eine Plastikkarte hervor und schielte darauf, wobei er sie dicht vor seine Sichtscheibe hielt.
    »Okay, los geht’s! ›Du wirst hiermit aufgrund des Creighton-Erlasses in staatlichen Gewahrsam genom men. Du hast das Recht auf elektronische Kommunikation, während du in Quarantäne bist, und du hast das Recht, Berufung gegen diese Quarantäne einzulegen. Du darfst nicht länger als 365 Tage über die Inkubationszeit der Krankheit oder des Agens, die für die In-Quarantäne-Nahme ursächlich waren, hinaus in Quarantäne gehalten werden, ohne dass ein formeller Verlängerungsbeschluss eines Gerichtes vorliegt. Während du in Quarantäne bist, wird jede Handlung, die du unternimmst, welche die Quarantäne verletzt oder die Gesundheit anderer gefährden kann, als Straftat

Weitere Kostenlose Bücher