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Die Schlüssel zum Königreich 02 - Grimmiger Dienstag

Die Schlüssel zum Königreich 02 - Grimmiger Dienstag

Titel: Die Schlüssel zum Königreich 02 - Grimmiger Dienstag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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nicht Montag!«, widersprach Arthur, und sein Kummer war ihm deutlich anzusehen. Er war nicht Montag. Er war keiner der Tage. Er war nur ein Junge, der in bedeutende Ereignisse verstrickt worden war und so bald wie möglich in sein normales, ereignisloses Leben zurückkehren wollte. »Ich bin Arthur Penhaligon. Ich habe die Herrschaft des Unteren Hauses dem … an Dame Primus übergeben, oder wie sie sich jetzt nennt. Bitte, stehen Sie auf!«
    Japeth richtete sich ein Stückchen auf, blieb aber weiterhin gebeugt. Er wich einige Schritte zurück, stolperte dabei über ein zerbrochenes Gleisstück und fiel flach auf den Rücken. Arthur lief hin, um ihm zu helfen, was den Bürger aber noch nervöser machte.
    Als Japeth wieder auf den Beinen war, wandte sich Arthur an Susi.
    »Wie soll ich denn überhaupt Teil Zwei des Vermächtnisses finden und Grimmigen Dienstag entmachten? Ich kann mich ja nicht einmal aus dieser Grube befeien! Au! AU!«
    Ein Tropfen Nichtsregen war auf seine Lippe gefallen. Arthur wischte ihn hektisch weg und hüpfte herum, bis der Schmerz nachließ. Er wusste nicht, ob es dem Spruch des Leutnant Hüters oder einem Rest Zauberei des Ersten Schlüssels zuzuschreiben war, aber die Verätzungen durch den Nichtsregen verheilten in wenigen Minuten. Den Schmerz fühlte er trotzdem …
    »Deshalb bin ich hier«, erklärte Susi. »Um dir zu helfen. Vielleicht möchtest du lieber in die andere Richtung schauen – das hier wird ein bisschen eklig.«
    »Was denn?«, wollte Arthur wissen, als Susi sich mit zwei Fingern in den Mund griff.
    »Das!«, sagte sie und riss sich einen Backenzahn aus, einschließlich der blutigen Wurzel.
    Arthur verzog das Gesicht und wich zurück, als Susi Blut auf die Schienen spuckte.
    »Ich musste ihn als zusätzlichen Weisheitszahn ganz hinten einschmuggeln«, erläuterte Susi und legte den Zahn auf den Boden, wobei sie darauf achtete, ihn mit ihrem Schirm vor dem Regen zu schützen. »Enthält alles, was wir brauchen.«
    Arthur blickte auf den Zahn nieder.
    Wie konnte dieser widerlich aussehende Backenzahn irgendetwas in sich haben?, fragte er sich, aber er war in den Mysterien des Hauses genügend bewandert, um zunächst einmal zu schweigen.
    Während Arthur zusah, stieg die Farbe von der blutroten Wurzel langsam nach oben, bis der ehemals weiße Zahn gleichmäßig rot war. Dann begann er zu schimmern und sich zu verändern; seine Umrisse verschwammen und wurden undeutlich. Im nächsten Augenblick sah Arthur auf eine kleine dicke Holzpuppe mit lächelndem Gesicht und roten Wangen hinab, die ungefähr zweieinhalb Zentimeter hoch war, den doppelten Umfang hatte und der ein leuchtend roter Gehrock aufgemalt war und auf Bauchhöhe eine schwarze Linie. Das war die Stelle, wo man die Puppe öffnen konnte. Sie sah wie eine Miniatur dieser russischen Schachtelpuppen aus.
    »Ah, bist du sicher, dass das richtig ist?«, fragte Arthur zweifelnd.
    »Mach sie auf«, antwortete Susi naserümpfend, »und schau selbst nach!«
    Arthur bückte sich und schraubte die Puppe auf. Als er den oberen Teil abnahm, wurden sein Daumen und sein Zeigefinger gewaltsam auseinandergedrückt, sodass er eine Zerrung bekam, und aus der kleinen Puppe schoss eine zweite heraus.
    Diese war fünfmal so groß wie die erste. Arthur seufzte, und Susi runzelte die Stirn.
    »Na komm schon«, ermunterte sie ihn. »In dieser sind noch drei weitere Puppen, und dann die eine mit dem Zeug drin. Aber pass auf, dass du den Kopf nicht zu nahe dranhältst!«
    »Ich werde es für Euch tun, Sir!«, bot Japeth an.
    »Nein, ich mache es selbst«, erwiderte Arthur. »Und hören Sie auf, mich Sir zu nennen!«
    »Sehr wohl, Eure Erhabene Durchlaucht.«
    »So sollen Sie mich auch nicht nennen«, erklärte ihm Arthur, während er behutsam den Kopf der zweiten Matroschka abschraubte und sich vorsorglich zurücklehnte, damit die größere darin herausschießen konnte, ohne ihm bleibenden Schaden zuzufügen.
    Die anderen Puppen folgten rasch, und binnen weniger Minuten schraubte Arthur die fünfte und letzte Holzfigur auseinander, die fast so groß wie er selbst und dreimal so dick war. Diesmal schoss nichts heraus.
    Arthur schaute vorsichtig in die offene Puppe, bereit zurückzuspringen, sollte sich die Reaktion nur verzögert haben oder der Inhalt zu grässlich sein. Aber die Matroschka war leer bis auf eine Segeltuchtasche, die etwa die Größe von Arthurs Schulranzen hatte.
    »Musste sie in so viele Puppen stecken, damit die Schnüffler

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