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Die Schlüssel zum Königreich 02 - Grimmiger Dienstag

Die Schlüssel zum Königreich 02 - Grimmiger Dienstag

Titel: Die Schlüssel zum Königreich 02 - Grimmiger Dienstag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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normalen Flügeln; dafür waren sie leichter einzuschmuggeln.«
    »Was geschieht mit Japeth?«, fragte Arthur.
    »Tut mir leid.« Susi zuckte mit den Achseln. »Da kann ich nichts tun.«
    »Vielleicht könnte ich Ihr Rad nehmen, Fräulein Susi, und meine Kolonne einholen«, schlug Japeth vor. »Anschließend, wenn Ihr Grimmigen Dienstag besiegt habt, Sir, könntet Ihr Euch möglicherweise die Mühe machen, mich von meinem Vertrag zu entbinden? Und eventuell eine Anstellung für mich finden, die für einen ehemaligen Thesaurus passender ist?«
    »Ich würde lieber ›falls‹ als ›wenn‹ sagen«, murmelte Arthur. »Und ich kann nicht einfach ohne Sie wegfliegen; Sie haben mich ja auch nicht im Stich gelassen.«
    »Und Ihr werdet mich auch nicht im Stich lassen, da bin ich ganz sicher«, beruhigte ihn Japeth und verbeugte sich wieder. »Betrachtet es als Aufschub, Verzögerung, Vertagung oder Hinausschiebung. Ich zweifele nicht, dass Ihr Erfolg haben werdet und meine Rettung, meine Befreiung, meine Erlösung, meine Entlassung, mein Davonkommen mit heiler Haut …«
    »Du sagst es«, unterbrach Susi seinen Redefluss. »War schön, dich kennen zu lernen, Japeth. Mach dir keine Sorgen; Arthur ist gewiefter, als er aussieht. Ich schätze, du kannst dich auf ihn verlassen. Dienstag ist, verglichen mit Montag, ein kleiner Fisch!«
    »Wirklich?«, fragte Japeth.
    »Nee, sei doch nicht blöd!«, meinte Susi. »Ich hab das nur gesagt, um dich aufzumuntern. Hättest nicht fragen sollen. Und jetzt, Artie, müssen wir die Flügel und die Anklebdinger anziehen. Ich werde ein paar Löcher in deinen Gehrock und dein Hemd schneiden müssen.«
    »Nenn mich nicht Artie! Und wofür brauche ich Löcher in meinen Kleidern?«
    »Weil die Flügel mit Siegelwachs an den Schultern befestigt werden«, klärte Susi ihn auf und zeigte auf die purpurne Wachsstange. »Mit einer Schnur durch das Wachs; wenn es Zeit ist, die Flügel loszuwerden, ziehst du daran, zerbrichst dadurch das Siegel, und, zack, kommst du runter. Los jetzt!«
    Arthur zögerte noch. Er spürte, dass er wieder einmal in eine Sache hineingezogen wurde, die er nicht in der Hand hatte. Aber blieb ihm wirklich eine Wahl?
    »Der Zug ist bemerkenswert schnell, flott, leichtfüßig«, stellte Japeth fest, der die Rauchfahne der Lokomotive des Grimmigen beobachtete. »Wenn ich das Rad nehmen soll, sollte ich vielleicht aufbrechen, losfahren, mich auf den Weg machen, meine Zelte abbrechen oder mich unverzüglich verabschieden.«
    »Sie haben Recht«, pflichtete Arthur ihm bei. Er zwängte einen tiefen Atemzug in seine müde Lunge und richtete sich auf. Er war es Japeth – und Susi und allen anderen – schuldig, sein absolut Bestes zu geben und noch mehr. Aufgeben war keine Option! »Ich werde Grimmigen Dienstag besiegen, und ich werde Sie befreien und alle anderen Vertragsarbeiter auch. Niemand sollte Sklave sein, weder hier noch anderswo!«
    »Das hört sich doch schon mehr nach dem alten Arthur an«, meinte Susi. »Ich hab schon gedacht, diese Grube hätte dir den Schneid abgekauft, sozusagen.«
    »Vielen Dank«, murmelte Arthur. Er streckte Japeth die Hand hin. »Viel Glück! Ich werde mein Bestes tun, um Ihnen zu helfen.«
    Dieses Mal schossen weniger Funken aus Arthurs Hand, als Japeth sie schüttelte. Aber Arthur spürte, wie ein Energiestrom aus seiner Handfläche durch den Arm wanderte, und auch Japeth zitterte der Arm, als ob er etwas Ähnliches fühlte. Dann fiel Arthur auf, dass Japeth mehrere Zentimeter gewachsen und sein zerlumptes Hemd wieder heil war; aus den Schnüren, die vorher seine Ärmel zusammengehalten hatten, waren sogar Perlmuttknöpfe geworden.
    »Auch ich werde Euch dienen, Arthur, wenn ich kann«, erwiderte Japeth und ließ seine Hand los. »Für nun lebt wohl, Herrscher. Fräulein Susi, wenn ich Euch mit der Bitte belästigen dürfte, mir die Funktionsweise dieses Rades zu erklären, aufzuzeigen oder zu erhellen?«
    Er eilte zum Rad hinüber und kletterte hinein. Susi zeigte ihm den Hebel, der die Geschwindigkeit regulierte, und die verschlossene Einstiegsluke zum Gangschaltungsgehäuse. Diese wurde nur von Grimmigem Dienstag oder einem der Grotesken geöffnet, wenn das Rad seine aufgespeicherte Uhrwerkenergie nutzen und bergauf statt bergab fahren sollte.
    Japeth schob den Hebel sanft nach vorne, und es setzte sich in Bewegung. Der Bürger winkte, als er an Arthur vorbeirollte, und drückte dann den Hebel bis zum Anschlag. Das Rad beschleunigte und war

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