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Die Schlüssel zum Königreich 02 - Grimmiger Dienstag

Die Schlüssel zum Königreich 02 - Grimmiger Dienstag

Titel: Die Schlüssel zum Königreich 02 - Grimmiger Dienstag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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zuschnappen. »Versuch, dich auf den Rücken zu legen; das wird den Aufstieg verlangsamen, und wir knallen nicht so hart gegen die Decke. Sobald wir angeschlagen haben, benutzt du den Spruch, um deine Anklebfinger voll einsatzbereit zu machen, und hältst dich mit der entsprechenden Hand an der Decke fest. Dann ziehst du mit der anderen Hand die Schnur und löst die Flügel, und anschließend setzen wir einfach eine Hand vor die andere und marschieren zum Schatzturm.«
    »In welcher Richtung wird er liegen?«, wollte Arthur wissen, während er mit den Füßen trat und sich nach hinten warf. Dummerweise vollführte er dadurch nur einen Salto.
    »Hm«, antwortete Susi ausweichend. Sie hatte es geschafft, Rückenlage einzunehmen, indem sie die Füße bis ans Kinn zog, eine gymnastische Übung, die Arthur erst gar nicht zu versuchen brauchte. Stattdessen zog er nur die Knie an und hielt sie an die Brust gedrückt, während er sich mit etwas weniger Schwung nach hinten warf.
    Das schien zu klappen. Arthurs Flügel bewegten sich langsamer, während sie nach der besten Technik suchten, um weiter aufsteigen zu können.
    »Woher werden wir wissen, in welche Richtung wir über die Decke krabbeln müssen?«, fragte Arthur noch einmal. »Ich meine, der Turm könnte doch überall sein, oder etwa nicht? Und dann ohne das Licht von unseren Flügeln, in dieser Dunkelheit und dem Smog, ohne jeden Orientierungspunkt!«
    »Wir werden es herausfinden!«, erwiderte Susi.
    »Und wir werden an drei kleinen Fingerpuppen aus Wolle an der Decke hängen und direkt unter uns ein … ein … ein tausend Kilometer oder wer weiß wie tiefer Abgrund?«
    »Mach dir keine Sorgen, Arthur!«, sagte Susi beschwichtigend. »Anklebfinger lösen sich nur, wenn du es ihnen sagst.«
    Arthur holte ärgerlich Luft, um zu antworten, aber bevor er den Mund aufmachen konnte, sah er plötzlich die Decke auf sich zukommen. Hastig streckte er alle viere nach oben, um sich gegen den Aufprall zu wappnen.
    Er hatte erwartet, gegen Stein zu stoßen, aber was er traf, war eine dicke Rußschicht, in die er fast einen halben Meter weit einsank. Der Ruß wirbelte auf und hüllte ihn in einen feinen Mantel. Es war so viel, dass seine Flügel ihn nicht wegwedeln konnten, obwohl sie immer heftiger schlugen, um weiter aufzusteigen.
    Arthur wurde an die Decke gedrückt und schaffte es schließlich, sich mit Händen und Füßen von dem Stein unter der Rußschicht abzustemmen, während seine Flügel jede erdenkliche Anstrengung unternahmen, um ihn durch diese Barriere zu drücken.
    Susi war ganz in seiner Nähe aufgetroffen; er konnte sie hinter den Kaskaden von Ruß nur schemenhaft erkennen. Ihrer beider Aufprall hatte eine wahre Lawine ausgelöst; der gesammelte Ruß von hunderten, wenn nicht sogar tausenden von Jahren hatte sich von der Decke gelöst. Arthur sah ihn wie dichten Regen um sich herum fallen; weiter weg konnte er ihn hören. Überall war ein Knacken wie von Eiswürfeln, die aus ihrer Form gebrochen werden.
    »Autsch!«, rief Susi; sie hatte das Gleichgewicht verloren und wurde von ihren Flügeln mit dem Gesicht gegen die Decke gedrückt. Unter Aufbietung all ihrer Kraft konnte sie sich mit Knien und Ellbogen gegen den Stein stemmen, während ihre Flügel hektisch schlugen.
    »Klebe-Spruch!«, rief Susi. »Achte darauf, dass du deine aktive Hand an der Decke hast, bevor du deine Flügel abwirfst! Und denk dran, die klebende Hand wird jede Minute wechseln!«
    Arthur spuckte einen Klumpen Ruß aus und rieb sich den Mund an der Schulter ab – ein ausgesprochen schwieriges Manöver, das in erster Linie sein Gesicht noch schwärzer machte. Der Ruß war überall; er umwogte ihn in dichten Wolken und bedeckte ihn von Kopf bis Fuß, außer seine Flügel.
    »Das wird nicht funktionieren!«, rief Arthur Susi zu. Er war so erfreut gewesen, dass es eine Chance gab, aus der Grube zu entkommen, dass er gar nicht darüber nachgedacht hatte. Aber wenn er nur mit den Händen an der Decke klebte, würde er senkrecht herabhängen und vor- und zurückschwingen müssen, um eine Hand vor die andere setzen zu können. Das würde er nicht sehr lange durchhalten, und irgendwann würde sein Timing einmal nicht stimmen und am Ende würde er zu erschöpft sein, um den Arm zu heben. Oder schlimmer noch …
    »Es wird uns die Arme aus den Gelenken reißen!«, schrie er.
    »Nein, wird es nicht«, widersprach Susi, aber dann runzelte sie die Stirn und räumte ein: »Na ja, deine vielleicht. Daran

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