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Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub

Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub

Titel: Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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im Schlamm erstickt oder von der Hitze verbrannt wird, den erledigen die Nichtsschwaden. Das Nichts verrichtet seine Arbeit natürlich schnell oder würde es zumindest, aber das lässt Fieberauge nicht zu. Er hat eine Rahnock am Ufer aufstellen lassen, sodass er einen Stück für Stück herablassen kann, also zum Beispiel nur ein Bein eintaucht oder üblicherweise zuerst eine Hand. Er fängt gerne mit den Händen an –«
    »Ich glaube, ich hab’s jetzt verstanden!«, schnitt ihm Arthur das Wort ab. Er war äußerst angespannt; jede verlorene Minute konnte zur Katastrophe führen, und er hatte so viele Probleme und musste so viele Entscheidungen treffen. Und im Hintergrund schien das Asthma nur auf seine Chance zu lauern …
    »Wo hält sich der Karpfen auf?«, wollte Susi wissen. »Ist es weit von hier?«
    »Aber gnädiges Fräulein, der Karpfen ist unter unseren Füßen!«, entgegnete Jebenezer. »Als der Karpfen zum ersten Mal Sklaven befreit hat, das heißt die ersten zwanzig, als da sind ich und Pennina und Garam und Obelin und Herush und Pfefferzehe und der Dürre Edric und –«
    »Vielleicht heben Sie sich die Namen für später auf«, schlug Arthur vor. »Erzählen Sie mir nur die grundlegende Geschichte!«
    »Na ja, als der Karpfen uns mitten in der Nacht von unseren Fesseln befreit hat, hoben wir ihn auf und nahmen ihn in diese Hügel mit. Er sagte, wenn wir Vertrauen hätten und uns umsähen, dann würden wir einen geschützten Ort finden, eine Festung, in der wir vor Fieberauge sicher wären. Und tatsächlich, bald darauf entdeckten wir eine mächtige Höhle, die uns seit jener Stunde als Zuhause dient. Und der Karpfen sagte, dass wir darauf vertrauen müssen, dass der Rechtmäßige Erbe eines Tages kommen und uns alle ins Haus zurückführen wird, und brat mir einer einen Nichtling, wenn genau das nicht gerade passiert, und ich mittendrin, und meine Knochen bleichen immer noch nicht draußen im Magen und sind auch nicht vom Nichts zersetzt worden! Da wären wir.«
    Der Bürger war vor einer schroffen Felswand stehen geblieben, einer lotrecht aufragenden Wand aus blassgelbem Stein, die von den gleichen grünen Pilzen oder Flechten überwuchert war, die auch auf seiner Kleidung und seiner Haut wuchsen.
    »Tretet einfach hindurch, Sir. Es sieht zwar massiv aus, aber wenn Ihr daran glaubt, dass es eine Tür ist, dann wird es eine Tür sein, wie der Karpfen sagt.«
    »Dieser Karpfen klingt für mich wie ein Magengeschwür«, grummelte Susi so leise, dass nur Arthur sie hören konnte. »Und wie ein Schwindler. Ich wette, er hat diesen Höhleneingang so aussehen lassen und dann den ganzen Glauben-und-Vertrauen-Hokuspokus dazugegeben.«
    »Diese Pilze werden aber nicht auf uns wachsen, oder?«, fragte Arthur Jebenezer.
    »Oh, nein, Sir!«, antwortete der Bürger. »Das ist das spezielle Moos des Karpfens, ist das nämlich, und keine Pilze. Damit das richtig wächst, muss es gehegt und gepflegt werden, jawoll.«
    Arthur schloss die Augen und machte einen Schritt nach vorn, mit den Händen vorm Gesicht für den Fall, dass er geradewegs gegen eine moosbewachsene Steinwand laufen sollte.
    Als nach vier oder fünf weiteren Schritten ein plötzlicher Aufprall ausgeblieben war, öffnete er sie wieder. Er fand sich in nahezu völliger Dunkelheit wieder, die nur hier und da von schwachen, grünen Lichtern erhellt wurde. Einige Lichter bewegten sich, einschließlich eines größeren grünen Flecks über Arthurs Kopf.
    »Das Moos leuchtet!«, sagte er überrascht.
    »Aye, es leuchtet in der Dunkelheit, um unseren Pfad zu erhellen«, erklärte Jebenezer. »So wie der Karpfen auch.«
    »Es leuchtet aber nicht besonders gut«, stellte Susi fest. »Und einen Pfad kann ich auch nicht erkennen.«
    Arthur blickte um sich, doch weiter als einen Meter konnte er nicht sehen. Aber dem Echo von Susis Stimme und den umherziehenden wie den unbeweglichen Leuchtflecken nach zu urteilen musste er in einer riesigen Höhle stehen, irgendwo weit oben. Sie erstreckte sich anscheinend über hundert Meter nach unten und mindestens genauso weit in den Fels hinein.
    »Der Weg zum Karpfen ist ein wenig beschwerlich«, räumte Jebenezer ein, »selbst mit dem Geschenk unserer Beleuchtung. Ich gehe besser voran, und Ihr solltet Euch vielleicht an meinem Gürtel festhalten, Sir. Fräulein Susi, ergreift bitte Lord Arthurs Rockschoß.«
    Susi grummelte etwas, das Arthur nicht verstand – worüber er vermutlich ganz froh sein konnte. Er streckte die

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