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Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub

Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub

Titel: Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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APITEL S ECHSUNDZWANZIG

    A rthur!«
    Der Karpfen ließ eine gewaltige Menge Luftblasen aus dem Maul entweichen, und ein merkwürdiges Glucksen und Gurgeln erfüllte die Luft. Es dauerte einen Moment, bis Arthur erkannte, dass der Goldfisch lachte.
    »Ich habe nur Spaß gemacht, Lord Arthur! Ich bin überhaupt kein Goldfisch, auch wenn ich das Erscheinungsbild habe. Es ist zwar richtig, dass ich für Neuigkeiten aus dem Haus und den Reichen, die über dieses Inselgefängnis hinausgehen auf frisch entkommene Sklaven angewiesen bin, aber von deinen heldenhaften Taten habe ich dennoch gehört!«
    »Sie haben aber nicht dieses Buch über mich gelesen, oder?«, vergewisserte sich Arthur. »Es stimmt nämlich nicht, dass –«
    »Ich weiß von keinem Buch«, unterbrach ihn der Karpfen. »Ich habe nur Geschichten gehört. Und jetzt erzähle mir von den Schiffen, die darauf warten, in dieses Weltchen einzudringen, und von den Legionen, die du versammelt hast, um des niederträchtigen Fieberauges Fort anzugreifen!«
    »Äh, da sind nur Susi und ich«, gestand Arthur. »Wir mussten uns durch Mittwochs Magen hereinschleichen. Im Tauchboot der Erhobenen Ratten.«
    »Nur ihr beide?«, fragte der Karpfen. Er drehte vier schnelle Runden in seiner Schüssel, dann beruhigte er sich und schwamm wieder zu Arthur. »Und du hast mit den Erhobenen Ratten paktiert? Du bist sehr risikofreudig, Lord Arthur. Aber ich rechne damit, dass meine Anhänger die Piraten besiegen können, nachdem du erst einmal Fieberauge selbst getötet hast.«
    »Ich hatte eigentlich nicht vor, Fieberauge jetzt schon zu begegnen«, erklärte Arthur. »Mein Plan war, mich hier hereinzuschleichen, Sie – das Vermächtnis – zu finden und mich wieder hinauszuschleichen. Das Tauchboot wartet auf uns, um uns aus Kalter Mittwoch hinauszubringen. Dann kann Mittwoch Sie freilassen und mir den Schlüssel geben. Sobald ich den habe, kann ich mich um Fieberauge kümmern. Ich muss auch meine Freunde in den Sklavenquartieren befreien – falls sie überhaupt noch leben –, ebenso wie Ihre Anhänger, aber ich kann das nicht sofort tun.«
    »Ich habe zwar Vertrauen«, murmelte der Karpfen, »aber es hat auch seine Grenzen. Warum hast du nicht den Ersten und Zweiten Schlüssel mitgebracht? Ich kann ihre Gegenwart nicht spüren.«
    »Weil ich ein Mensch bleiben will«, entgegnete Arthur verärgert. »Ich will mich nicht in einen Bürger verwandeln. Das ist sowieso alles nur Ihr dummer Fehler! Ich meine, der Fehler vom Vermächtnis. Ich habe nie darum gebeten, in diese Sache hineingezogen zu werden, und jetzt bin ich derjenige, der alles bereinigen muss, und ich wünschte, ich müsste es nicht, aber ich muss es trotzdem! Wie wär’s also, wenn Sie mir helfen würden, statt nur herumzumeckern?«
    Der Karpfen gab keine Antwort, sondern fing wieder an, seine Runden zu drehen, doch Arthur hörte ein eigenartiges Zischen. Er schaute um sich und sah, dass die Anhänger des Karpfens in das Amphitheater einmarschierten und sich in numerischer Reihenfolge auf den Rängen niederließen. Susi und Jebenezer saßen direkt hinter ihm.
    Das Zischen stammte von den versammelten Bürgern, die alle gleichzeitig aufs Äußerste empört nach Luft schnappten. Aber bevor jemand etwas sagen oder irgendwelche Gegenstände werfen konnte – und nicht wenige machten den Eindruck, als würden sie Letzteres nur zu gerne tun –, beendete der Karpfen seine Runden und schwamm wieder bis dicht ans Glas zu Arthur.
    »Du bist der Rechtmäßige Erbe, ausgerufen von den zwei Teilen des Vermächtnisses, die mir vorangehen. Daran besteht kein Zweifel. Also muss ich dir helfen, damit du mir helfen kannst. Es ist bedauerlich, dass die Dinge nicht anders arrangiert wurden, aber ich glaube, dass sich alles zum Besten wenden wird. Wie beabsichtigst du, mich auf dieses Tauchboot zu schaffen?«
    Gute Frage, dachte Arthur.
    »Äh, ich hatte gehofft, Sie in einer etwas … beweglicheren … Gestalt anzutreffen. Können Sie dieses Glas verlassen?«
    »Meine gegenwärtige Erscheinung ist mittels des Dritten Schlüssels festgelegt worden, als Teil meiner Gefangenschaft«, führte der Karpfen aus. »Wenn du die anderen Schlüssel hättest, könntest du mich befreien, aber es ist müßig, sich darüber Gedanken zu machen. Das Glas ist eine nachträgliche Ergänzung von Fieberauges Hand. Ich nehme an, dass du als der rechtmäßige Erbe es zerstören könntest, aber dann könnte ich auch nur hilflos auf dem Boden

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