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Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub

Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub

Titel: Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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ausgehen, dass Ihr bereit seid, mit mir zu kommen, Lord Arthur?«
    »Und wohin?«
    »Zurück ins Haus«, antwortete Morgengrauen. »In die Grenzsee. Ich habe viele Pflichten, deshalb dürfen wir keine Zeit verlieren. Müsst Ihr atmen?«
    »Wie bitte?«
    »Müsst Ihr atmen? Ihr seid doch irgendwie sterblich, oder nicht? Wenn ich Euch zurückbringen soll, werden wir lange Strecken unter Wasser verbringen. Falls Ihr nicht bereits bezaubert worden seid, um weniger Luft zu benötigen, dann werde ich mich darum kümmern müssen, bevor wir abreisen.«
    »Ich wurde nicht bezaubert und will es auch nicht werden«, erklärte Arthur. »Ich habe Asthma, und ich will nicht, dass meine Lunge noch mehr durch Magie oder sonst etwas durcheinandergebracht wird. Und ich will mich nicht in einen Bürger verwandeln.«
    »Es ist ein sehr unkomplizierter Spruch«, betonte Morgengrauen und schlug sich leicht mit der Reitgerte an den Oberschenkel, als wolle sie unterstreichen, wie unbedeutend die Angelegenheit war. »Er wird Euch nur ermöglichen, mit weitaus weniger Atemzügen zu überleben. Vielleicht könnt Ihr, Doktor Scamandros, Lord Arthurs Bedenken ausräumen. Wie ich bemerke, seid Ihr ein Zauberer mit Universitätsbildung, obwohl ich mich nicht erinnere, Euren Namen und Dienstort im Index der Navigatorenzauberer in Lady Mittwochs Diensten gelesen zu haben.«
    »Ah, werte Dame, ich habe mich nach der Sintflut freiwillig gemeldet«, erklärte Scamandros. Er scharrte nervös im Sand und wäre beinahe über seine eigenen Füße gestolpert. »Daran mag es liegen, dass der Papierkram ein wenig, das heißt, ziemlich in Unordnung ist. Aber, was den Atmungsspruch angeht – es ist einer aus der Aufhebungsklasse, wenn ich richtig verstehe? Vielleicht die Formel, die als ›Tausendundein Atemzug‹ bekannt ist?«
    »Es ist eine Klammer, erstanden in Mittwochshafen«, erläuterte Morgengrauen und zog ein kleines Stofftäschchen aus dem Ärmel. »Ich bin mit ihrem Gebrauch nicht vertraut. Ich glaube, man trägt sie auf der Nase.«
    Scamandros nahm die Tasche, öffnete die Zugschnur und schüttete den Inhalt auf seine Handfläche. Es war eine kleine, hölzerne Wäscheklammer; er hielt sie hoch in Morgengrauens Licht und betrachtete die winzige Aufschrift zuerst mit bloßem Auge und dann durch seine Rauchquarzbrille.
    »Es handelt sich um einen simplen Spruch«, sagte er zu Arthur. »Ein Atemzug wird die Wirkung von tausend haben, bis die Formel sich abnutzt. Ein kleiner magischer Rest wird bleiben, aber weit weniger als das, was du bereits in dir trägst.«
    Arthur nahm die Wäscheklammer unschlüssig entgegen und öffnete und schloss sie, um die Stärke der Feder zu testen.
    »Woran merke ich, wenn sie verbraucht ist?«
    »Sie wird dir von der Nase fallen«, erklärte Doktor Scamandros. »Du kannst sie natürlich vorher abnehmen und später erneut benutzen – doch in diesem Fall würde ich darauf achten, nicht zu weit von einer Luftquelle weg zu sein. Die Klammer wird mit jeder Wiederbenutzung weniger gut funktionieren.«
    »Kann mich nicht die Motte zu dem Treffen mit Lady Mittwoch bringen?«, schlug Arthur vor. »Ich glaube nicht, dass ich diesen Spruch benutzen möchte und unter Wasser befördert werden will. Nehmen Sie es mir nicht übel, aber mir gefällt der Gedanke einfach nicht.«
    »Zeit ist von entscheidender Bedeutung«, führte Morgengrauen aus. »Lady Mittwoch kann ihre menschliche Gestalt nicht lange halten, und das Mittagsmahl soll Punkt zwölf Uhr Hauszeit beginnen, an dem Tag, an dem ich aufgebrochen bin. Wir müssen uns beeilen! Kein Schiff kann Euch rechtzeitig dorthin tragen, und wenn ich mich nicht täusche, bedarf die Motte noch beträchtlicher Ausbesserung. Ich habe auch zahlreiche wichtige Aufgaben, die meiner Aufmerksamkeit harren. Die Grenzsee muss ständig gepflegt werden, wenn sie sich nicht in die Reiche ausbreiten oder mit dem Nichts verbinden soll.«
    »Schwören Sie, dass ich nach meinem Treffen mit Lady Mittwoch zu einem sicheren Ort zurückgebracht werde?«, fragte Arthur. »Schwören Sie bei der Architektin, beim Vermächtnis und bei Lady Mittwoch!«
    Mittwochs Morgengrauen blickte ihn finster an, und die Reitgerte zischte hin und her. Doch schließlich sagte sie: »Ja. Ich werde alles in meinen Kräften Stehende tun, damit Ihr nach Eurem Mittagsmahl mit Lady Mittwoch an einen sicheren Ort zurückgebracht werdet. Dies schwöre ich bei der Architektin, die mich erschaffen hat, beim Vermächtnis und bei meiner

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