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Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub

Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub

Titel: Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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verwandelten sich seine immateriellen Stiefel von Krankenhauspantoffeln zu kniehohen Stiefeln, sobald er sich umgezogen hatte, wobei der linke größer war, um seinen Krabbenpanzerverband aufnehmen zu können. Arthur dachte kurz nach und schob Atlas und Mittwochs Einladung in den rechten Stiefel, Muschelschale und Spiegel in den linken. Immaterielle Stiefel waren vor Wasser geschützt – wie vor fast allem –, und die Sachen würden darin trocken und sicher sein.
    »Ich weiß nicht, was ich mit diesem Kragen anfangen soll«, meinte Arthur einige Minuten später. Der Kragen war vom Hemd getrennt, und er kam nicht damit zurecht.
    »Gestattet«, sagte Ichabod, trat rasch herbei und befestigte ihn. Bevor der Junge protestieren konnte, hatte Ichabod ihm auch ein rotes Tuch um den Hals geschlungen und als Krawatte gebunden. »Arme hoch, Sir, für den Gürtel.«
    Ein breiter Ledergürtel schien das Letzte zu sein, was angelegt werden musste, aber als er zugeschnallt war und Arthur aus dem Zelt treten wollte, hielt Ichabod abwehrend die Hand hoch und verbeugte sich leicht. »Euer Schwert, Sir. Man darf nicht ohne sein Schwert in eine bevorstehende Schlacht ziehen.«
    »Ich vermute, äh, das darf man nicht«, wiederholte Arthur.
    Ich rede fast schon wie Katzenkissen, dachte er. Ich hoffe, dass ich nicht noch werde wie er. Ich wäre lieber wie Sonnenstich; jemand, der etwas unternimmt.
    Ichabod hob ein in der Scheide steckendes Schwert vom Boden auf und befestigte es an Arthurs Gürtel über der linken Hüfte. Gleichzeitig steckte der Junge das Messer, das ihm Sonnenstich gegeben hatte, an die andere Hüfte.
    »Dies ist ein Schwert der Kriegsmarine, eine Einzelanfertigung des Waffenmeisters und eigens für Eure Lordschaft in Länge und Gewicht reduziert«, erklärte ihm Ichabod. Er stand auf und bemerkte Sonnenstichs Messer, woraufhin sich sein Mund vor Widerwillen fast unmerklich verzog. »Wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf, Mylord, das Messer trägt wenig zum Gesamtbild bei. Wenn Ihr mir vielleicht gestattet –«
    »Ich will das Messer behalten«, sagte Arthur schnell. »Und ich muss jetzt gehen und mich zu Mister Sonnenstich begeben. Danke für Ihre Hilfe, Ichabod. Ich weiß gar nicht, wo Sie so schnell Kleider in meiner Größe hergeholt haben!«
    »Oh, ich habe sie aus des Kapitäns und Mister Concorts besten Stücken geschnitten, während Ihr bei Doktor Scamandros wart«, erklärte Ichabod stolz. »Anschließend waren nur noch ein paar kleine Änderungen hier und da erforderlich, denn ich rühme mich eines sehr guten Auges. ›Immer vorbereitet sein!‹ Das ist der Leitspruch eines echten Kammerdieners!«
    »Äh, danke«, murmelte Arthur. Er hoffte, dass Katzenkissen und Concort nichts dagegen hatten, wenn ihre besten Kleider zerstückelt wurden. »Nochmals danke.«
    »Und sollte Euer Lordschaft in den bevorstehenden Kampfeshandlungen verwundet werden, darf ich Euch versichern, dass ich diesen Leitspruch auch auf meine andere Tätigkeit angewandt habe«, sagte Ichabod.
    »Welche?«
    »Assistent des Schiffsarztes«, führte Ichabod aus. »Oder, wie die äußerst Ungehobelten es bezeichnen, Krankenschwester. Ich helfe Doktor Scamandros. Bis jetzt mussten wir noch nie einen Sterblichen operieren, aber ich habe meine komplette Ausrüstung griffbereit. Messer, Sägen, Bohrer – alles frisch geschärft!«
    »Großartig!«, lobte Arthur und täuschte eine Begeisterung vor, die er nicht wirklich verspürte. »Recht so! Nur weiter so!«
    Er machte sich aus dem Staub, bevor Ichabod die Gelegenheit ergriff, ihm einige frisch geschärfte Chirurgenwerkzeuge zu zeigen. Er hatte die Strecke vom Lager zu den beiden Kanonen, die aufs offene Meer gerichtet waren, halb zurückgelegt, als ihn das plötzliche Schallen der Schiffsglocke aus den Gedanken riss und er Sonnenstich brüllen hörte.
    »Gewehre bei Fuß! Spannt die Armbrüste! Entermesser und Enterhaken an die Gezeitenmarke!«

K APITEL D REIZEHN

    A rthur rannte halb hinkend, halb schwankend los und schloss sich einer gefährlichen Schar von Bürgern an, die Entermesser und -haken schwingend zum Meer stürmten. Zwei Kanonen der Motte waren vom Schiff genommen und dort in Stellung gebracht worden, die Mündungen auf die Wellen gerichtet.
    Arthur hielt bei Sonnenstich neben einer Kanone, während sich die Bürger an beiden Seiten der Geschützstellung verteilten. Die Waffe machte auf Arthur keinen allzu robusten oder sicheren Eindruck. Das schwarze Eisen des langen Rohres

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