Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub
auch, um mit meinen Helfern in Kontakt zu treten …«
»Unsere Simultanflaschen stehen zu Eurer Verfügung«, sagte Langschwanntz. »Ich darf annehmen, dass wir die Rechnung für ihre Benutzung an Dame Primus schicken können?«
»Ja«, sagte Arthur. »Aber keine Preiserhöhung oder so was – wir zahlen nur die reguläre Gebühr.«
»Selbstverständlich. Seid Ihr bereit für unsere zweite Frage?«
Arthur nickte.
»Was hat das Vermächtnis Euch über das Verschwinden der Architektin erzählt?«
Die Frage überraschte Arthur, aber er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Sollte er wiederholen, was das Vermächtnis ihm gesagt hatte? Aber ein Vertrag war ein Vertrag – und in diesem Fall glaubte er nicht, dass die Information seiner Sache schaden würde. »Ich glaube, es hat nur gesagt, dass sie fortgegangen ist«, antwortete er den Ratten, »und das Vermächtnis zurückgelassen hat.«
»Könnt Ihr Euch an den exakten Wortlaut erinnern?«
»Ziemlich gut. Das war damals, als das Vermächtnis ein Frosch in Susis Hals war. Es hat etwas gesagt wie ›Die Große Architektin ging fort‹ oder ›Die Architektin ging dann fort‹«.
»Es hat nie gesagt, dass Sie von Ihren eigenen Dienern getötet oder ermordet worden ist?«
Arthur fiel das Glas aus der Hand, aus dem er gerade hatte trinken wollen; der Preiselbeersaft floss wie vergossenes Blut auf die Blätter zu, bis der Steward die Flüssigkeit hastig mit einem Tuch aufwischte.
»Was?! Nein! Das Vermächtnis hat sich so ausgedrückt, dass sie sich entschlossen hat wegzugehen oder dass es ihre eigene Wahl war. Es hat nie irgendwie angedeutet, dass sie getötet worden ist … Denken Sie, die Morgigen Tage haben sie umgebracht? Die Architektin von allem? Warum hätten sie das tun sollen?«
»Einige Stellen behaupten, Sie sei tot oder ins Nichts zurückgekehrt – was auf dasselbe hinausläuft«, sagte Monckton. »Wir wollen wissen, was das Vermächtnis Euch erzählt hat, weil es wahrscheinlich die Wahrheit kennt und den Rechtmäßigen Erben nicht belügen würde.«
»Da bin ich mir nicht so sicher«, meinte Arthur. »Ich schätze, wenn es ihm in den Kram passte, würde es auch lügen. Und der Erste Teil des Vermächtnisses hat immer gesagt, er wisse nicht genug, weil er nur ein Siebtel des kompletten Vermächtnisses sei. Allerdings muss ich sagen, seit er zu Dame Primus geworden ist, benimmt er sich, als ob er alles wüsste.«
»Ihr glaubt wirklich, dass das Vermächtnis Euch belügen würde?«
Arthur dachte kurz nach. Er konnte sich nicht erinnern, dass das Vermächtnis ihn jemals direkt angelogen hatte, dennoch hatte er das Gefühl, dass es das täte, wenn es seiner Sache dienlich wäre. Gewiss aber würde es durch Auslassung lügen, indem es Dinge verschwieg, nach denen er nicht fragte.
»Ja, ich glaube, das würde es, aber nur wenn es das für notwendig hielte. Sie wissen schon, um mich zu irgendwas zu bringen, was der Rechtmäßige Erbe tun sollte.«
»Das ist interessant. Wir hatten gehofft, endgültig zu erfahren, was wirklich mit der Architektin geschehen ist, aber offenbar ist dies zurzeit noch nicht möglich. Danke, Arthur. Habt Ihr Euch die dritte Frage überlegt?«
»Ich möchte sie mir gerne für später aufheben, falls das in Ordnung ist.« Arthur wollte seine letzte Frage nicht verschwenden, und er musste die Dinge noch durchdenken.
»Das dürft Ihr tun«, sagte Monckton. »Selbstverständlich haben wir dann auch noch eine Frage an Euch frei.«
»Klar«, stimmte Arthur zu. Er saß einen Moment lang schweigend da, während er in Gedanken einen groben Plan schmiedete. »Ich möchte noch ein paar Botschaften verschicken«, sagte er schließlich. »Haben Sie eine Flasche an Bord der Motte ? Das ist das Bergungsschiff, auf dem ich war.«
»Ich glaube nicht«, erwiderte Langschwanntz. Er zog ein kleines Buch aus seiner Tasche und blätterte darin. »Ich werde in der Liste nachsehen.«
»Gibt es noch eine andere Methode, ihnen eine Nachricht zukommen zu lassen?«
»Es gibt zahlreiche Methoden«, erklärte Monckton. »Aber die meisten basieren auf Zauberei, und wir praktizieren keine Hauszauberei, außer bei der Navigation. Wenn Mittwochs Morgengrauen noch hier ist, könnte sie vielleicht eine Botschaft für Euch überbringen. Sie verfügt über vielerlei Kräfte innerhalb der Grenzsee.«
»Ich möchte mit ihr reden«, sagte Arthur. »Aber sie hat mir gesagt, dass sie sich um wichtige Angelegenheiten kümmern muss.«
»Wir haben auf der
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