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Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub

Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub

Titel: Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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Scamandros’ Wangen, und seine Finger zuckten.
    »Das ist keine Eurer Angelegenheiten, junge Ratte!«
    »Ihr seid ohne Erlaubnis an Bord gekommen«, erwiderte Langschwanntz grimmig. »Wenn Ihr meine Fragen nicht beantwortet, dann werden wir –«
    »Er ist mein Gast«, unterbrach Arthur ihn. »In gewisser Weise … ich schätze, ich habe ihn an Bord gebracht.«
    Scamandros winkte erschöpft ab. Die Stürme auf seinen Wangen lösten sich auf, und die eintätowierten Schiffe wiegten sich sanft vor Anker. Eine Sonne schien auf seiner Stirn und wurde grün, während sie langsam hinter seinem rechten Ohr versank.
    »Lass gut sein, Lord Arthur. Es ist wohl bekannt, dass diese Ratten rastlos jedermanns Geheimnisse ausspionieren. Ich bin in die Grenzsee gekommen, um meine Abschlussprüfungsarbeit zu finden, die angeblich verloren gegangen ist, bevor sie benotet werden konnte. Ich dachte, wenn ich sie finden könnte und sie korrekt bewertet würde, könnte ich meinen Abschluss erwerben und wieder zu den Hallen des Lernens im Oberen Haus zugelassen werden. Eine törichte Hoffnung, wie ich jetzt eingestehen muss. Ich vermute, dass meine Arbeit in Wirklichkeit gar nicht verloren gegangen ist und sich deshalb auch nicht in der See wiederfinden wird.«
    »Das bestätigt Eure Identität«, sagte Langschwanntz und fügte mit einer Verbeugung hinzu: »Wir wissen gerne, wen wir an Bord haben, Doktor. Zufällig war uns Euer ›Geheimnis‹ bereits bekannt. Falls Lord Arthur seine Einladung zu bekräftigen wünscht, heißen wir Euch gerne an Bord der Rattus Navis IV willkommen!«
    »Er soll mein Gast sein«, sagte Arthur. »Ich hatte ohnehin gehofft, Doktor Scamandros für meine … Expedition zu gewinnen.«
    »Expedition?«, erkundigte sich Scamandros. »Nun, wenn ich zuerst eine Tasse Tee und einen Keks haben könnte, dann wage ich zu behaupten, dass mir die Teilnahme an einer kleinen Expedition möglich ist …«
    »Wir müssen zuerst nach Mittwochshafen, bevor wir richtig beginnen können«, führte Arthur aus. »Also werdet Ihr einige Tage zur Erholung haben –«
    »Ausgezeichnet!« Doktor Scamandros verneigte sich. Dann ließ er seine Blicke durch die Kajüte schweifen. »Vielleicht dürfte ich mich in die Koje dort legen? Ich fühle mich ein wenig geschwächt.«
    »Äh, ich denke, Sie dürfen«, antwortete Arthur. »Aber ich will wissen, was mit der Motte passiert ist! Ist … ist jemand getötet worden? Geht es Sonnenstich gut?«
    »Sie sind jetzt wohl alle Sklaven«, sagte Doktor Scamandros düster, während er in die Koje kletterte. Er sah auf seinen Bauch hinunter und zog seinen Mantel zu. »Diejenigen, die überlebt haben. Sonnenstich? Ich weiß es nicht. Alles ging drunter und drüber. Überall war Rauch, und Fieberauge brachte die Planken mit einem Zauber dazu, uns in die Knöchel zu beißen. Der Kapitän und Mister Concort zogen sich in die große Kajüte zurück, während Sonnenstich die Verteidigung leitete. Die Schauder bestrich das Deck aus nächster Nähe mit einer Breitseite Kartätschen, und plötzlich waren überall Piraten, überall. Ich rannte zum Vorpiek, um über Bord zu springen, als ich das Schlagen meiner Transferuhr hörte …«
    »Aber woher wusste Fieberauge, wo Sie waren? Lag die Motte immer noch am Strand?«
    »Am Strand? Nein, nein, dort waren wir nur zwei Wochen lang, obwohl das Sonnenstich natürlich schon eine Woche zu lang war. Nachdem das Schiff ausgebessert war, legten wir mit Ziel Grenzsee wieder ab. Da erwischte uns Fieberauge. Die Schauder erwartete uns, genau dort, wo wir durch das Band der Stürme kamen. Ich habe keine Ahnung, wie Fieberauge wissen konnte, wo wir die Überquerung machen würden. Man muss seiner Zauberkunst wirklich Bewunderung zollen, auch wenn man ihn natürlich als Piraten hasst und verabscheut.«
    »Ihr habt zwei Wochen lang am Strand gelegen? Aber für mich sind nur Stunden verstrichen, seit ich fort bin!«
    »Die Zeit fließt wahr im Haus und –«
    »– mäandert anderswo, ja, ich weiß«, unterbrach ihn Arthur. Er dachte daran, dass er zurück nach Hause musste, bevor man ihn vermisste. »Aber das ist ein großer Zeitunterschied.«
    »Ich habe schon größere erlebt«, entgegnete Scamandros. »Einmal hielten wir uns ein Jahr lang außerhalb des Hauses auf und kamen nur fünfzehn Minuten nach unserer Abreise zurück! Der Tee in der Kanne, die ich auf dem Tisch in der Ecke in Tante Sallys Café in Mittwochshafen stehen gelassen hatte, war noch warm! Ziemlich

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