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Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub

Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub

Titel: Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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hatte tun sehen. Vielleicht würde das die Kopfschmerzen vertreiben. »Was ist eigentlich falsch daran, ihn Leutnant zu nennen? Der Kommodore hat ihn auch so angesprochen.«
    »Er hat den Rang eines Leutnants«, erklärte Watkingle, »aber er ist der Kapitän von diesem Schiff hier, also wird er an Bord immer Kapitän genannt, außer von höherrangigen Ratten, wenn sie Angelegenheiten mit ihm besprechen, die nichts mit dem Schiff zu tun haben. Verstanden?«
    Arthur schüttelte den Kopf. Er konnte sich nicht auf verrückte Einzelheiten wie diese konzentrieren.
    »Ich werde ihn einfach die ganze Zeit Kapitän nennen, dann bin ich auf der sicheren Seite. Ich denke, ich sollte ein wenig zu schlafen versuchen.«
    »Das würde ich an Eurer Stelle auch tun, Sir«, stimmte ihm Watkingle zu. »Immer schlafen, wenn man kann, das ist mein Motto. Nun, da der Kapitän mir befohlen hat, zu Eurem Schutz hier zu wachen, könnte ich mich vielleicht auf den Boden legen, wenn Ihr nichts dagegen habt?«
    »Aber bitte, ja«, sagte Arthur. Er legte sich in die Koje. Auf Schlaf bestand keine Hoffnung, dachte er sich. Zu viele Ideen schwirrten in seinem Kopf herum, und zu viele Ängste drückten ihm auf den Magen: wegen Blatt, Scamandros, Sonnenstich, der Mannschaft der Motte, wegen dem wahnsinnigen Plan, ein U-Boot in den Schlund eines monströsen Wals zu lenken …
     
    Arthur wachte erschrocken auf. Durch das Bullauge schien wieder die Sonne. Watkingle lag ausgestreckt vor der Tür, den Schwanz über dem Bauch, und schlief offensichtlich. Aber als Arthur sich aufsetzte, öffnete die Ratte ein Auge und streckte den Schwanz.
    »Wie spät ist es?«, erkundigte sich Arthur.
    »Kurz nach vier Glasen der Vormittagswache«, antwortete Watkingle. Er stand auf, zog sein Hemd gerade und wischte ein paar Käse- und Brotkrümel von seiner Hose.
    »Was heißt das in normaler Uhrzeit?«
    »Zehn Uhr morgens.«
    Arthur rieb sich die Augen. Er fühlte sich unglaublich schläfrig.
    »Also habe ich etwa elf Stunden geschlafen, richtig?«
    »Nein«, korrigierte ihn Watkingle. »Ihr habt vier Tage lang geschlafen.«
    »Vier Tage! Das – das kann nicht sein«, stammelte Arthur. »Das ist unmöglich!«
    »Der Kapitän hat Mister Yongtin hergeschickt, um nach Euch zu sehen, als Ihr am ersten Morgen nicht aufgewacht seid«, erzählte Watkingle. Die Ratte scharrte mit den Füßen und zuckte nervös mit dem Schwanz. »Er hat gesagt, dass Euch die Kombination aus dem Angriff eines Zauberers und einem Schlag auf den Kopf flachgelegt hat und dass Ihr in ein paar Tagen wieder auf den Beinen sein solltet. Falls nicht, wollte er Euren Schädel öffnen und einen Blick –«
    Arthur betastete hastig seinen Kopf. Da war kein Verband, und er konnte auch keine Narben oder Stiche fühlen.
    »Er wollte es heute Abend tun, falls Ihr nicht wach würdet«, erklärte Watkingle. »Damit Ihr bei unserer Ankunft in Mittwochshafen fit wärt.«
    Arthur nahm die Hand herunter.
    »Sind wir denn fast da?«
    »Wir nähern uns der Sandbank vor dem Hafen.« Watkingle kratzte sich an der Nase und fügte hinzu: »Wenn es Euch wieder gut geht, möchten der Kapitän und der Kommodore mit Euch sprechen.«
    Fünf Minuten später schlürfte Arthur in der großen Kajüte Preiselbeersaft. Er fühlte sich überraschend gut. Sein gebrochenes Bein schmerzte überhaupt nicht und ließ sich fast ohne Einschränkung bewegen, die Schiene aus Krabbenexoskelett passte sich den neuen Erfordernissen an. Er fühlte sich auch frisch und ziemlich optimistisch; die Angst um Blatt und die anderen lastete nicht mehr so schwer auf ihm.
    Ich werde tun, was ich kann, dachte er. Es hat keinen Sinn, sich über alles Sorgen zu machen, bevor ich nicht mein Bestes versucht habe.
    »Wir bedauern den Hieb auf Euren Kopf, Lord Arthur«, sagte Langschwanntz. »Watkingle hat seine Befehle befolgt, aber vielleicht war seine Idee von einem kleinen Schlag –«
    »Das war völlig in Ordnung«, unterbrach Arthur ihn. »Wenn er mich nicht geschlagen hätte, hätte Fieberauge mich restlos in die Finger gekriegt.«
    »Fieberauge? Ihr habt ihn gesehen?«
    »Zuerst habe ich Blatt gesehen. Die Gottesanbeterin muss in die Sekundären Reiche gesegelt sein, denn sie ist schon seit über einem Monat an Bord. Ich glaube, sie hat sich mittlerweile ganz gut eingelebt, so wie es aussah. Aber genau am Ende wurden sie von der Schauder angegriffen. Da habe ich dann Fieberauge gesehen. Er war … ziemlich hässlich.«
    »Die Gottesanbeterin ist

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