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Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub

Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub

Titel: Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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auf deren Eisenspitzen rostige Schuppen und Flocken blühten.
    Arthur war entsetzt und fasziniert zugleich, als er bemerkte, dass die Gebeine der Bürger, soweit er es in diesem Regenbogenlicht feststellen konnte, von mattgoldener Farbe waren.
    »Interessant«, sagte Scamandros. »Normalerweise verwesen Bürger nicht. Ich vermute, dass dieses Wasser wie bei einer sterblichen Kreatur Magensäure enthält. Vielleicht ist der Zerfall aber auch der Wirkung der Nichtskontamination zuzuschreiben. Diese beiden müssen versklavte Treibgutsammler gewesen sein, nehme ich an.«
    Langschwanntz’ Schwanz zuckte. Arthur sah, wie er sich verstohlen auf der Brücke umschaute, als wäre er schon auf der Suche nach den ersten Auswirkungen des aggressiven Wassers auf sein Boot.
    »Damit schneiden wir ein wichtiges Thema an«, sagte der Kapitän. »Wir müssen davon ausgehen, dass das Wasser dieses Magens der Balaena gefährlich werden kann; deshalb dürfen wir uns nicht lange hier aufhalten. Ich fürchte, dass wir Euch nur zwölf Stunden zugestehen können, Lord Arthur. Danach müssen wir den Leviathan verlassen.«
    »Heißt das zwölf Stunden, nachdem wir den Einlass gefunden haben?«, fragte Susi nach.
    »Zwölf Stunden von jetzt an«, erwiderte Langschwanntz.
    Arthur nickte. Er starrte weiter in die Kugel. Irgendetwas an der regenbogenfarbenen Wand genau hinter den beiden Skeletten störte ihn. Wenn er nur aus dem Augenwinkel hinsah, konnte er so etwas wie einen Torbogen erkennen. Aber wenn er die Stelle direkt ins Auge fasste, waren da nur wirbelnde Farben, die changierten und sich bewegten wie Öl in einer Pfütze.
    »Kann jemand eine Tür erkennen?«, fragte er. »Einen Torbogen, etwa zweieinhalb Meter hoch, genau hinter dem linken Skelett?«
    »Nee«, meinte Susi.
    »Nein«, sagte Langschwanntz.
    Doktor Scamandros setzte seine Brille auf die Stirn und sah angestrengt auf die Stelle, die Arthur beschrieben hatte.
    »Hmmm, ein Torbogen … ja … tatsächlich, da führt eine Zweiwegemembran durch die immaterielle Wand. Äußerst gerissen getarnt. Wie ist sie dir aufgefallen, Arthur?«
    »Ich habe einfach nur hingeschaut«, antwortete der Junge. »Aber ich kann sie nur aus dem Augenwinkel sehen.«
    »Ein nützliches Talent«, befand Doktor Scamandros. »Besonders für dich, Lord Arthur. Ich würde es mir zur Angewohnheit machen, aus den Augenwinkeln zu sehen. Man kann nie wissen, welche verborgenen Dinge man entdecken mag.«
    »Wenn es dort einen Einlass gibt«, sagte Langschwanntz, »dann setzen wir Euch jetzt am besten ab, Lord Arthur, und suchen ein Versteck für die Balaena.«
    »Woher wollen Sie wissen, wann Sie daraus hervorkommen und uns abholen sollen?«, fragte Arthur.
    Langschwanntz griff in seine Tasche und zog eine kleine Holzschachtel hervor. Er öffnete sie und zeigte Arthur eine winzige, grüne Flasche, die in Watte verpackt war.
    »Dies ist eine Simultanflasche für den einmaligen Gebrauch«, erklärte er. »Sie kann nur ein einziges Wort senden, welches bereits in ihr steckt. Ihr müsst nur den Korken herausziehen, und die Nachricht ist verschickt. Sobald wir sie erhalten, kommen wir zum Treffpunkt. Sollte uns etwas zustoßen und wir können Euch nicht abholen, wird Eure Flasche zu Staub zerfallen.«
    »Danke«, sagte Arthur. Er drehte den Kopf und schaute seitlich in die Kugel. Der Torbogen war noch dort, in etwa fünf Meter Entfernung. »Doktor Scamandros, diese Membran in der immateriellen Wand – heißt das, auf der anderen Seite gibt es Luft zum Atmen?«
    »Wahrscheinlich. Aber sicher ist es nicht.«
    »Haben Sie noch einen von diesen Wäscheklammersprüchen? Sie wissen schon, diese Tausendundein-Atemzug-Sache.«
    »Ich fürchte nein, Arthur. Ist der Spruch, den du von Mittwochs Morgengrauen hattest, bereits verbraucht?«
    Arthur nickte und sah wieder in die Kugel.
    »Es ist nicht weit«, machte Susi ihm Mut, die richtig erraten hatte, dass Arthur sich wegen der Entfernung unter Wasser zwischen Tauchboot und Tor Sorgen machte. »Und auf der anderen Seite ist bestimmt Luft, selbst wenn wir dafür nach oben gehen müssen.«
    »Vorausgesetzt, das Wasser hat uns bis dahin nicht verätzt oder aufgelöst«, wandte Arthur ein. Er wusste, dass er nur das Unvermeidliche hinauszögerte, aber er konnte nicht anders. »Und wenn es dort eine Falle gibt, wie du vorhin schon gesagt hast?«
    »Nee, du hast schon Recht«, räumte Susi ein. »Warum sollte man sich diese Mühe machen, wenn man im Inneren eines Wals

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