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Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub

Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub

Titel: Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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Susi.
    »Die Strömung würde es freispülen«, meinte Arthur geistesabwesend. Er versuchte, die Kristallkugel im Auge zu behalten. Sie hatten eine gute Ausgangsposition für den Eintritt in den neuen Tunnel eingenommen, aber schon die leiseste Abweichung vom Kurs musste unweigerlich dazu führen, dass sie ihn verfehlten. »Das muss ein großes Schiff gewesen sein, wenn es stecken bleiben konnte. Wir haben einfach Pech gehabt, dass wir ausgerechnet dieses Loch erwischt haben.«
    »Aber sehr viel Glück, dass wir wieder herausgekommen sind«, ergänzte Doktor Scamandros nervös.
    »Es geht los!«, schrie Susi. »Kerzengerade durch!«

K APITEL D REIUNDZWANZIG

    D er neue Tunnel war durch kein Hindernis verstopft. Die Balaena glitt ruhig hindurch, unterstützt durch die ständig zunehmende Strömung. Kalter Mittwoch war wieder einmal in Bewegung, und Meerwasser, Nahrung und Treibgut flossen in ihren Schlund.
    Der Tunnel durch die Platte war nur hundert Meter lang. Als sie ihn am anderen Ende verließen, merkte Arthur, dass er die ganze Strecke über die Luft angehalten hatte. Er atmete aus, aber ein echtes Gefühl der Erleichterung wollte sich nicht einstellen. So viele Schwierigkeiten und weitere Hindernisse lagen noch vor ihnen; und selbst wenn es ihnen glücken sollte, des Vermächtnisses habhaft zu werden, würden sie noch den Rückzug überstehen müssen.
    Was nicht einfach werden wird, dachte Arthur. Das Fahren mit der Strömung ist kein Problem, aber ich schätze, gegen diese starke Strömung auswärts zu fahren, wird die Balaena nicht schaffen, es sei denn Kalter Mittwoch stoppt lange genug …
    Sobald sie die Filterplatte passiert hatten, folgte die Balaena der Strömung zu dem ausgedehnten See, der das Innere von Mittwochs Mund bildete. Diesen durchquerten sie in zwanzig Minuten; die Maschinen wurden bis aufs Äußerste beansprucht, um den Kurs zu halten, denn die Geschwindigkeit der Strömung erhöhte sich ständig; das nahrungsreiche Wasser drängte sich wie durch einen Trichter in die Kehle.
    Aber das stellte für das Tauchboot fast Routinearbeit dar, wie das Fahren durch eine den Gezeiten ausgesetzte Flussmündung. Die Kehle war sehr breit, und obwohl das Wasser viel Material mitführte, war nichts darunter, was eine Bedrohung für die Balaena dargestellt hätte. Hauptsächlich waren es Fische und andere Meereslebewesen, gemischt mit Bergungsgut.
    Arthur hatte sogar begonnen, sich ein wenig zu entspannen; die Pumpen hatten die Brücke vom Wasser befreit und Langschwanntz und die Steuerratte ihr übliches, ruhiges Zwiegespräch aus Befehl und Meldung wieder aufgenommen.
    Dann, nach etwa zwei Meilen die Kehle hinunter und ohne jede Warnung, wurde die Balaena plötzlich gepackt und einmal ganz um ihre Längsachse gewirbelt. Arthur wurde fast aus seinem Gurt gerissen und von umherfliegenden Gegenständen getroffen, darunter auch der Teekannendeckel, der wie reines Silber tönte, als er gegen seinen Kopf prallte.
    Gleichzeitig durchlief den Jungen ein eigenartiges, elektrisches Kribbeln; aus seinen Fingerspitzen züngelten rauchige, grüne Flammen, die einen Moment später wieder verschwanden, gerade als er aufschrie und seine Hände schütteln wollte.
    Das Ganze spielte sich so schnell ab, dass niemand Zeit zum Reagieren hatte. Es war wie bei einer Fahrt auf einem unvertrauten Jahrmarktkarussell, wenn es unvermittelt ausschert, und man nicht weiß, ob man noch einmal damit rechnen muss.
    »Wir haben irgendeine Art von magischer Membran passiert«, keuchte Doktor Scamandros. Die Kapuze seines Mantels hatte sich um seinen Hals gewickelt, und er hatte Schwierigkeiten, sie wieder an ihren ursprünglichen Platz zu zerren.
    »Manometer haben sich alle neu eingeschaltet«, meldete die Steuerratte. »Nach den Anzeigen sind wir nur fünf Faden tief, und über uns ist Luft. Auch keine nennenswerte Strömungen. Dennoch Wasser – oder etwas sehr Ähnliches.«
    Langschwanntz kratzte sich am Ohr.
    »Ich vermute, dass wir eine Art Schleusentor durchfahren haben. Bringt uns auf Rückenaugen-Tiefe!«
    »Aye, aye, Sir!«
    Wenige Minuten später zeigte der Rückenaugen-Ausblick in der Kugel die Oberfläche eines großen Sees. Ein rosa Schimmern, das von der Magendecke hoch darüber ausging, beleuchtete die Szenerie; Doktor Scamandros nahm an, dass es durch Reaktionen von Nichtsteilchen mit anderen Partikeln verursacht wurde, die beide geschluckt worden waren und sich an der Magenschleimhaut wie eine Kruste abgelagert

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