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Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub

Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub

Titel: Die Schlüssel zum Königreich 03 - Kalter Mittwoch.epub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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hier Asthma bekommen. Muss also aufpassen. Nichts überstürzen …
    Ein plötzliches Quieken zu seinen Füßen ließ Arthur erschrocken zusammenfahren. Eine Ratte blickte zu ihm hoch und gestikulierte mit den Pfoten.
    »Susi!«, rief Arthur aus, bevor ihm einfiel, dass auch sie nur ein Quieken hören würde.
    Susi quiekte beharrlich noch ein paarmal. Arthur übersetzte es korrekt als ›Los, schlag keine Wurzeln!‹.
    Er drehte sich um und machte sich, mehr joggend als rennend, auf den Weg zur nächsten Palme und anschließend zur übernächsten. Während er lief, schaute er nach vorn und versuchte, die Landschaft mit der Karte in Einklang zu bringen, die er gesehen hatte.
    Zu seiner Rechten lag der Hafen. Arthur konnte die Rümpfe von wenigstens einem Dutzend Schiffen erkennen, die sich alle auf der anderen Seite drängten. Völlige Wracks, soweit er sehen konnte. Doch etwas näher lagen die Schauder und die Motte vor Anker. Und was am schlimmsten war: Dort lag auch die Fliegende Gottesanbeterin mit gerefften Segeln, die nur noch schwach grün leuchtend.
    »Also hat Fieberauge Blatt gefangen genommen«, murmelte Arthur vor sich hin.
    Falls sie nicht schon beim Kampf um das Schiff ums Leben gekommen ist.
    Er blieb im Schutz einer Palmengruppe stehen, um wieder zu Atem zu kommen und sich besser umsehen zu können.
    Ein halbes Dutzend niedriger Steingebäude drängte sich um den Kai, offensichtlich Lagerhäuser. Auf dem höchsten Punkt des Hügels, der von dort aus sanft anstieg, hatte Fieberauge sein Fort errichtet: ein Bauwerk aus Erd- und Steinwällen, das die Form eines Sterns in einem Stern hatte und auf vielen Ebenen mit Kanonen bestückt war. Unter diesen Geschützen, auf der anderen Seite, standen drei baufällige Holzhäuser, kaum mehr als lange Schuppen mit Löchern als Fenstern.
    Sklavenquartiere, dachte Arthur.
    Es gab nur wenig Anzeichen von Leben. Ein gelegentliches Glitzern vom Helm eines Wachtpostens im Fort und etwas Bewegung an Bord der Schauder, doch in den Sklavenquartieren war alles ruhig. Der Wind stand in Arthurs Richtung, aber außer dem klagenden Schrei irgendeines Seevogels konnte er nichts hören. Er hielt nach der Quelle dieses Schreis Ausschau, weil er sich an die schwarzen Kormorane erinnerte, die von der Boje aufgestiegen waren, um Fieberauge zu warnen, konnte jedoch keine Vögel entdecken.
    Arthur ließ seinen Blick die Hügel hinaufwandern, wo die Spionin der Erhobenen Ratten Anhänger des Karpfens. Entflohene Sklaven auf ihrer Karte eingetragen hatte.
    Diese Hügel waren viel höher, als er erwartet hatte, vielleicht vierhundert Meter hoch, und augenscheinlich von dichtem Dschungel oder Regenwald bedeckt. Es würde nicht einfach sein, sie zu besteigen oder dort jemanden zu finden, insbesondere jemanden, der sich nicht finden lassen wollte.
    Hinter ihm quiekte Susi und hüpfte auf der Stelle, was Arthur als ›Mach schon weiter‹ interpretierte.
    Er machte weiter und ging schnell zur nächsten Palmengruppe. Seine Atmung war wieder in Ordnung, aber er wusste, dass er kein Risiko eingehen durfte. Er hatte keine Medikamente dabei; hier gab es weit und breit keinen Inhalator, keine Rettungsärzte mit Beta-Agonisten und Sauerstoff und keine Notaufnahme.
    Susi quiekte wieder und schlug einen Purzelbaum; ihre Ungeduld war unverkennbar.
    »Ich kann nicht schneller gehen«, erklärte Arthur, obwohl er wusste, dass sie nur sein Quieken hörte. Sicherheitshalber zuckte er noch ein paarmal mit den Schultern.
    Das schien Susi fürs Erste zu beschwichtigen. Sie hörte auf, ihre Aufregung zur Schau zu stellen und ging relativ friedlich neben Arthur her. Nach wie vor rannten sie von Palmengruppe zu Palmengruppe, um so gut wie möglich in Deckung zu bleiben, und zirka alle fünfzig Meter hielt Arthur an, um sich umzuschauen und zu lauschen. Die Halbinsel, auf der sie sich befanden, war etwa anderthalb Kilometer vom Hafen entfernt; sie konnten sich also einigermaßen sicher fühlen.
    Nach einer Weile verließen sie die Halbinsel und betraten die eigentliche Landmasse von Fieberauges Insel; Palmen und sandiger Boden wichen schwerer, dunkler Erde mit zahlreichen zutage liegenden Felsen und verkümmerten, windschiefen Bäumen mit graugrünen Blättern. Die Äste breiteten sich dicht am Boden aus und erschwerten das Vorwärtskommen, besonders weil Arthur sich gelegentlich dabei ertappte, dass er sich für viel kleiner hielt, als er tatsächlich war, und mehr als einmal mit dem Kopf dagegen lief. Das war

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