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Die Schlüssel zum Königreich 04 - Rauer Donnerstag

Die Schlüssel zum Königreich 04 - Rauer Donnerstag

Titel: Die Schlüssel zum Königreich 04 - Rauer Donnerstag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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Anwendung der Schlüsselkräfte zu neutralisieren. Alles, was sich nicht auf deinen eigenen Körper richtet, wird weniger schädlich sein.«
    »Es ist kein Schaden, ein Bürger zu werden«, warf Dame Primus ein. »Es bedeutet, einer höheren Ordnung von Wesen beizutreten. Ich kann dein Zögern, der Sterblichkeit zu entsagen, nicht begreifen, Arthur. Schließlich bist du der Rechtmäßige Erbe der Architektin von Allem. Können wir uns jetzt bitte wieder der Agenda zuwenden?«
    »Ich bin nur ausgewählt worden, weil ich dem Tod nahe und gerade leicht zu entführen war«, rief ihr Arthur ins Gedächtnis zurück. »Ich wette, Sie haben sich irgendwo noch einen ganzen Haufen von Rechtmäßigen Erben notiert, für den Fall, dass mir etwas zustößt.«
    In dem gewaltigen Saal war einige Augenblicke lang kein Laut zu hören, bis Dame Primus sich räusperte.
    Doch bevor sie etwas sagen konnte, erhob Arthur seine Stimme. »Wir werden uns der Agenda zuwenden! Aber nachdem wir einen Plan ausgearbeitet haben, wie wir mit dem Geistfresser verfahren! Ich wünschte, ich käme darauf, was mir gestohlen worden sein könnte.«
    »Versuche, alles zurückzuverfolgen, was du getan hast«, riet Blatt ihm. »Hast du deinen Inhalator auf dem Sportplatz fallen lassen? Vielleicht haben sie den aufgehoben? Oder hast du etwas in der Schule bei dir gehabt, als sie die Bücherei angesteckt haben?«
    Arthur schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht … He, Moment mal!«
    Er sah zu Montags Abenddämmerung hinüber. Der war etwas kleiner als früher, wo er noch Mittag gewesen war, und sah heiterer aus, aber deshalb nicht weniger gut. Er trug die nachtschwarze, bestatterartige Tracht der Abenddämmerungen; allerdings hatte er seinen Zylinder mit dem um die Hutkrone gewundenen schwarzen Seidenschal abgenommen.
    »Sie haben doch die Bringer geschickt, als Sie noch Mittag waren. Hat Ihnen einer etwas gebracht, oder wurden sie geradewegs ins Nichts vertrieben?«
    »Sie sind nicht zu mir zurückgekehrt«, sagte Abenddämmerung, dessen einst silberne Zunge jetzt schwarz glänzte; auch seine Stimme klang viel weicher. »Aber ich hatte sie ja auch nicht beschworen. Herr Montag hat sie mir zugeteilt. Ich vermute, er hat sie von Dienstag gekauft, denn er hätte niemals die Energie aufgebracht, sie selbst zu erschaffen. Ihr werdet Euch erinnern, dass ich gezwungen war, ins Haus zurückzukehren, als die Bringer und ich Euch in der Schule in die Enge getrieben hatten.«
    »In der Schule«, wiederholte Arthur langsam und rief sich diese Begebenheit ins Gedächtnis. »Sie haben den Atlas gestohlen! Das hatte ich ganz vergessen, weil ich ihn inzwischen wiederhabe. Ein Bringer hat die Tasche an meinem Hemd abgerissen, und da war der Atlas drin –«
    »Eine Tasche!«, unterbrach ihn Scamandros und fegte die Dinge, die vor ihm auf dem Tisch lagen, mit einer aufgeregten Handbewegung zur Seite, während die Turmtätowierungen auf seinen Wangen stabilere Formen annahmen und fantastische Zinnen trieben. »Das muss es sein! Das muss die Quelle dieses Geistfressers sein. Ein Fetzen Stoff, der dicht an deinem Herzen gelegen hat, überzogen mit Zaubern und in Nichts gepflanzt, damit lässt sich ein Hastorkra züchten! Finde diese Tasche, und wir werden vielleicht in der Lage sein, etwas gegen ihn zu unternehmen!«
    »In Ordnung«, meinte Blatt. »Das hört sich wirklich simpel an.«
    »Du musst es nicht versuchen«, sagte Arthur. »Ich … ich verstehe, wenn du mit alldem nichts zu tun haben willst.«
    »Ich glaube nicht, dass ich die große Wahl habe«, entgegnete Blatt. »Ich kann doch nicht einfach einen bösartigen Klon von dir herumlaufen und den Verstand der Leute übernehmen lassen, oder?«
    »Du könntest schon«, sagte Arthur. Obwohl Blatt die Sache verharmloste, konnte er sehen, dass sie sich fürchtete. »Ich kenne Leute, die keinen Finger rühren würden, solange es sie nicht selbst betrifft.«
    »Na gut, aber zu denen will ich nicht gehören. Und wenn Ed nicht mehr in Quarantäne ist, kann er mir helfen … aber ich nehme an, falls immer noch Mittwoch ist, wenn ich zurückkomme, dann steckt er wohl im Krankenhaus …«
    Blatt verzog das Gesicht bei dem Gedanken. Ihre Eltern, ihre Tante und ihr Bruder waren alle an der Schlafseuche erkrankt und unter Quarantäne gestellt worden.
    »Wie dem auch sei, Doc, gibt es irgendetwas Besonderes, womit ich diesen Geistfresser ärgern kann? Sie wissen schon, so wie Salz die Bringer vertreibt und das Silber den Nihilmorph

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