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Die Schlüssel zum Königreich 04 - Rauer Donnerstag

Die Schlüssel zum Königreich 04 - Rauer Donnerstag

Titel: Die Schlüssel zum Königreich 04 - Rauer Donnerstag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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Hauses?«
    »Ja, Sir«, bestätigte Abenddämmerung. »Möchtet Ihr einen Anruf tätigen?«
    Arthur klopfte sich mit dem Vierten Schlüssel auf den Schenkel und zuckte zusammen, als es tatsächlich wehtat. Der Elfenbeinstab war viel härter, als er aussah, und die goldenen Blätter waren spitz.
    Sein Verstand raste, während er einen Plan auszuarbeiten versuchte. Neben der großen Frage, wie die Zitadelle zu verteidigen war, nagte auch die stete Sorge um das Wohl Susis und Freds und der übrigen Pfeiferkinder seines Stoßtrupps an ihm. Sie waren erstarrt oder gar in Statuen verwandelt worden, was den Schluss nahelegte, dass der Pfeifer sie nicht töten wollte. Er hatte sie ja schließlich auch erst ins Haus gebracht. Aber Arthur konnte sich nicht darauf verlassen, dass ihnen nichts zustieß.
    Dass der Pfeifer der Anführer der Neuen Nichtlinge war, stellte überhaupt das größte Rätsel dar. Soweit Arthur sich erinnern konnte, war der Pfeifer eines von drei Kindern des Alten und der Architektin und war von einer sterblichen Leihmutter geboren worden. Aber mehr als das wusste er auch nicht.
    Warum sollte der Pfeifer eine Armee von Fast-Bürgern gegen das Haus führen? Sein älterer Bruder war doch Lord Sonntag, oder nicht?
    »In Ordnung«, sagte er schließlich. Er zögerte, als ihn alle respektvoll anblickten und er die Erwartung in den Gesichtern sah. »Wie groß ist Sir Donnerstags Aufzug? Es ist hoffentlich kein so albern kleiner wie der in Fort Transformation, oder?«
    »Ich glaube, er ist von variabler Größe«, antwortete Abenddämmerung. »Bei größter Ausdehnung etwa so groß wie dieses Zimmer.«
    »Wie lange würde es von hier bis ins Untere Haus oder umgekehrt dauern?«, wollte Arthur wissen.
    »Das hängt von den Aufzugführern und den örtlichen Behörden ab. Minuten, Stunden, Tage … ich kann es nicht sagen.«
    »Natürlich«, brummte Arthur in sich hinein. »Dann hoffe ich nur, dass es sich um Minuten handeln wird. Ich will versuchen, mit den Neuen Nichtlingen zu verhandeln. Mein Bruder, der Soldat, hat mir auch erzählt, dass es immer am besten ist, in der Position der Stärke zu verhandeln. Deshalb werde ich das Untere Haus, die Fernen Weiten und die Grenzsee anrufen, damit sie so viele Portiers, ehemalige Aufseher, Mitternächtliche Besucher, Seeleute und so weiter durch den Aufzug schicken, wie sie zusammentrommeln können, mit Montags, Dienstags und Mittwochs Morgengrauen, Mittagen und Abenddämmerungen und so viel Nichtspulver, wie sie auftreiben können.«
    »Zivilisten«, sagte Mittag in herabsetzendem Ton. »Das Pulver allerdings wäre nützlich.«
    »Sie haben alle Erfahrung darin, unterschiedlichste Nichtlingsarten zu bekämpfen«, rief Arthur ihm ins Gedächtnis. »Außerdem wette ich, dass die meisten ihre Zeit in der Armee abgeleistet haben und Reservisten sind.«
    »Reservisten sind wenig besser als Zivilisten«, meinte Mittag naserümpfend. »Sie wieder in unsere Streitkräfte einzugliedern ist nicht leicht. Darüber hinaus glaube ich, dass nicht einmal Ihr die Autorität habt, die Reserve einzuberufen. Das ist eine Aufgabe des Oberen Hauses, Sir.«
    »Unter den gegenwärtigen Umständen werden wir jede Verstärkung nehmen, die wir kriegen können, und außerordentlich dankbar dafür sein«, schaltete sich Abenddämmerung ein. Er warf Mittag einen spitzen Blick zu, dem dieser auswich. »Und Sir Arthur beruft die Reserve nicht ein. Er zieht nur … Freiwillige zusammen.«
    »Die besser willkommen geheißen werden sollten«, mahnte Arthur. Manchmal drohte ihn der Mangel an gesundem Menschenverstand bei den Bürgern in den Wahnsinn zu treiben. »Wo ist das Telefon?«
    Ein Hauptmann eilte durch den Raum, in den Händen ein Köfferchen aus Weidengeflecht, in dem man normalerweise eine Picknickausrüstung vermutet hätte. Als er es öffnete, kam allerdings ein Telefonhörer auf einer Gabel zum Vorschein. Arthur nahm den Hörer ab, und der Hauptmann begann, eine kleine Kurbel an der Seite des Köfferchens zu drehen.
    »Kann ich Euch helfen?«, erkundigte sich eine knackende Stimme, die sich sehr weit weg anhörte.
    »Verbinden Sie mich mit Dame Primus«, befahl Arthur.
    »Sie nimmt keine Anrufe entgegen«, erwiderte die Stimme. »Ich habe erst vor kurzem einen für sie gehabt.«
    »Hier spricht Lord Arthur, Rechtmäßiger Erbe der Architektin. Und es ist dringend, bitte.«
    »Wie war das?«
    »Ich sagte, hier spricht Lord Arthur –«
    »Nein, nicht das – was habt Ihr zum Schluss

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