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Die-Schnaeppchenjaegerin

Die-Schnaeppchenjaegerin

Titel: Die-Schnaeppchenjaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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dass ich meinen Artikel sehen kann - und mir bleibt fast die Luft weg. Martin und Janice glotzen traurig und in Farbe in die Kamera, und unter dem Bild prangt die Schlagzeile Ehepaar von Flagstaff Life betrogen.
    Mit leicht zitternden Händen nehme ich Martin die Zeitung ab. Ich lasse den Blick über die erste Spalte Text gleiten... und da steht es! »Von Rebecca Bloomwood.« Mein Name! Das bin ich!
    Die Ladentür macht wieder »Ping!«, und Martin und ich drehen uns um. Ich bin restlos verblüfft, meinen Dad hereinkommen zu sehen.
    »Oh«, sagt er und hüstelt peinlich berührt. »Deine Mutter wollte, dass ich ein Exemplar hole. Und außerdem war ich schon so früh wach...«
    »Ich auch«, beeilt Martin sich zu sagen.
    »Und ich auch«, sage ich.
    »Tja, dann«, sagt Dad. »Ist er drin?«
    »Oh, ja«, sage ich. »Er ist drin.« Ich halte ihm die Zeitung so hin, dass er den Artikel sehen kann.
    »Mannomann«, staunt er. »Ganz schön groß, was?«
    »Das Foto ist gut geworden, findet ihr nicht?«, schwärmt Martin. »Guckt doch mal, wie gut die Blumen auf unserem Vorhang rauskommen!«
    »Ja, das Foto ist toll«, pflichte ich ihm bei.
    Ich werde mich nicht dadurch herabwürdigen, dass ich ihn frage, wie er den Artikel selbst fand. Wenn er mir ein Kompliment dazu machen will, wird er es schon von selbst tun. Und wenn er es nicht tut - macht auch nichts. Das Wichtigste ist, dass ich stolz darauf bin.
    »Janice ist richtig gut getroffen, finde ich«, bemerkt Martin und studiert weiter das Foto.
    »Unbedingt«, bestätigt Dad. »Sieht allerdings ziemlich traurig aus.«
    »Also, die Profis, die wissen ja wirklich ganz genau, wie das Licht fallen muss«, sagt Martin. »Ich meine, guck doch mal hier, wie das Sonnenlicht auf Janices -«
    »Und was ist mit meinem Artikel?«, wimmere ich dazwischen. »Hat der dir auch gefallen?«
    »Aber ja, natürlich!«, sagt Martin. »Tut mir Leid, Becky, das hätte ich schon längst sagen sollen! Ich habe ihn noch nicht ganz gelesen, aber ich habe den Eindruck, dass er unsere Situation wirklich sehr präzise darstellt. Und ich bin ein richtiger kleiner Held!« Er runzelt die Stirn. »Du weißt aber, dass ich beim Falklandkrieg nicht dabei war, oder?«
    »Na ja«, wiegele ich ab. »Man darf das nicht so eng sehen.«
    »Und das hast du gestern geschrieben?«, fragt Dad. »Auf meiner Schreibmaschine?« Er ist völlig entgeistert.
    »Ja«, sage ich. »Sieht gut aus, was? Habt ihr auch schon meinen Namen gesehen? Hier: >Von Rebecca Bloomwood.<«
    »Janice wird begeistert sein«, prophezeit Martin. »Ich kaufe am besten gleich zwei Stück.«
    »Und ich drei«, sagt Dad. »Eine für deine Oma.«
    »Ich kaufe auch eine«, sage ich. »Oder zwei.« Ich greife lässig nach mehreren Exemplaren und knalle sie auf den Tresen neben die Kasse.
    »Sechs Stück?«, fragt der Verkäufer. »Sind Sie sicher?« »Für meine Unterlagen«, sage ich und erröte ein wenig.
    Als wir nach Hause kommen, stehen Mum und Janice schon vor unserer-Tür und warten sehnsüchtigst auf die Zeitung.
    »Meine Haare!«, jammert Janice, sobald sie das Foto sieht. »Wie schrecklich! Was haben sie denn bloß damit gemacht?«
    »Es sieht gar nicht schrecklich aus, Liebling!«, protestiert Martin. »Du siehst hübsch aus.«
    »Die Vorhänge sind gut getroffen, Janice«, bemerkt Mum.
    »Ja, nicht?«, ereifert sich Martin. »Genau das habe ich auch gesagt.«
    Ich gebe auf. Was ist das denn bloß für eine Familie, die sich mehr für Vorhänge interessiert als für erstklassigen Journalismus? Aber ist mir auch egal. Ich bin völlig hin und weg von der Zeile: »Von Rebecca Bloomwood.« »Von Rebecca Bloomwood.«
    Nachdem alle einen Blick in die Zeitung geworfen haben, lädt Mum Janice und Martin zum Frühstück zu uns ein, und Dad macht sich daran, Kaffee zu kochen. Es herrscht eine richtig ausgelassene Feststimmung, ständig lacht irgendjemand. Ich schätze, keiner von uns kann so recht glauben, dass Janice und Martin in der Daily World sind. (Und ich natürlich. »Von Rebecca Bloomwood.«)
    Um zehn Uhr seile ich mich kurz ab und rufe Eric Foreman an. Nur so, um hallo zu sagen. Und dass ich den Artikel gesehen habe.
    »Sieht gut aus, was?«, sagt er fröhlich. »Unser Chef setzt wirklich große Stücke auf diese Serie, wenn Sie also noch mehr solcher Storys auftun, dann sagen Sie mir einfach Bescheid. Ihr Stil gefällt mir. Genau das Richtige für die Daily World.«
    »Schön«, sage ich, obwohl ich mir nicht ganz sicher bin, ob das nun

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